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ORM: Redstag Rallye Extreme
Martin Butschell

Nachbericht Simon Wagner

Simon Wagner und Gerald Winter haben sich bei der Redstag Rallye Extreme in ihren jeweils ersten Lauf in der Österreichischen Meisterschaft gestürzt. Hier ihr Nachbericht zu dem turbulenten Wochenende, dessen Sieger immer noch nicht fest steht.

Dass trotz der langen Pause und der Tatsache, dass die ehemalige Schneebergland Rallye heuer erstmals den Saisonauftakt bildet, nur 35 Teams ihre Nennungen für den Schotterklassiker abgegeben haben, gibt eine erste Indikation dafür, wie hart und anspruchsvoll die Sonderprüfungen der RedStag Rallye Extreme sind. Traditionsgemäß sorgte eine Hitzewelle mit Temperaturen jenseits der Dreißig-Gradmarke für noch „heißere“ Rallyeaktion, als die beiden diesjährigen Titelfavoriten Hermann Neubauer und Simon Wagner die Jagd nach Bestzeiten eröffneten.

Nachdem die SP1 aus organisatorischen Gründen abgesagt werden musste, lieferten die beiden Kontrahenten mit ihren Beifahrern Bernhard Ettel und Gerald Winter Rallye Sport der Spitzenklasse und einen spannenden Kampf im Zehntel-Sekunden Bereich. Nach drei absolvierten Sonderprüfungen trennten beide Teams im Mittagsservice gerade einmal 1,6 Sekunden, während der Drittplatzierte Philipp Kreisel, der wie Simon Wagner im Skoda Fabia Rally2 evo an den Start ging, bereits über 45 Sekunden Rückstand zu verzeichnen hatte.
Zuerst einmal möchte ich mich beim Veranstalter der RedStag Extreme und allen Beteiligten bedanken! Uns allen ist klar, wie aufwändig die Organisation einer solchen Veranstaltungen, gerade in der aktuellen Zeit ist und wir alle sind froh, dass es endlich wieder einen Staatsmeisterschaftslauf in Österreich geben konnte.“, berichtet Michelin Pilot Wagner. „Die Prüfungen im Schneebergland waren erwartungsgemäß einsame Spitze und boten von technisch anspruchsvollen Passsagen bis hin zu High Speed Sektionen alles was das Rallye Herz begehrt.“, so der Oberösterreicher weiter.

Der Zweikampf zwischen Neubauer/Ettel und Wagner/Winter setzte sich auch nach der Mittagspause fort. Beide Temas wechselten sich mit den Bestzeiten ab und kündigten den großen Showdown im Kampf um den ersten Sieg der Saison für die zwei Mal zu befahrende Königsprüfung Haraseben lang (24,08 km) an.

Nachdem der erste Durchgang der Sonderprüfung wegen Verzögerungen im Zeitplan abgesagt und die zusätzlich als Powerstage ausgeschriebene SP8 vorgezogen wurde, nahm das Drama der Rallye dann auf eben dieser Königsprüfung seinen Lauf.

Während sowohl Neubauer als auch Wagner bereits auf der Strecke unterwegs waren, kam es am Start laut Aussagen der anwesenden Mitglieder des ZM Racing Teams zu Diskussionen und in der Folge zu Irritationen im Hinblick auf die Startabstände. In der Folge wurde Gerald Rigler mit der Startnummer 3 so ungünstig ins Rennen geschickt, dass Neubauer in seiner zweiten Runde in dessen Staubwolke geriet, während zur gleichen Zeit Wagner seinen Angriff auf den Sieg startete und in der Konsequenz im Ziel nicht nur als Gewinner der Powerstage, sondern auch als Gesamtsieger im Klassement aufschien.

Als im weiteren Verlauf auch andere Teilnehmer Probleme mit stehendem Staub und schlechter Sicht vermeldeten, entschloss sich die Rallyeleitung die Sonderprüfung aus Sicherheitsgründen abzubrechen und nach Beschwerde Neubauers über die Umstände auf der Prüfung identische Fahrzeiten für alle in Wertung befindlichen Teilnehmer zu vergeben, was das Gesamtergebnis zu Gunsten von Neubauer und Beifahrer Ettel veränderte und Wagner/Winter auf Platz 2 zurückfallen ließ. Da dieses Vorgehen vom Rallye-Reglement jedoch nicht gedeckt ist – die Möglichkeit basierend auf einem Abbruch theoretische Zeiten zu vergeben besteht nur für diejenigen Teilnehmer, die vom Abbruch betroffen, bei Abbruch der Sonderprüfung also noch auf der Strecke sind – folgten bis in die späten Abendstunden lange Gespräche zwischen den Offiziellen und den betroffenen Teams in denen man sich zwar geschlossen um eine möglichst faire und gleichzeitig regelkonforme Lösung bemühte, diese aber noch nicht endgültig finden konnte.

Ich denke wir konnten hier großartigen Rallye Sport und einen spannenden Fight an der Spitze bieten und vor allem auch unsere Partner und Sponsoren endlich wieder in angemessener Art und Weise präsentieren.“, sagt Simon Wagner.“ Es ist aus meiner Sicht einfach schade, dass das Ergebnis nun am grünen Tisch entschieden werden muss. Natürlich verstehe ich Hermanns (Neubauer) Verärgerung über das was da am Rundkurs passiert ist, schließlich musste ich selbst den ganzen Tag in seinem Staub fahren und weiß, dass das viel Zeit kostet, und schätze es sehr, dass auch er an einer fairen Lösung interessiert ist.“, so Wagner weiter. „Ob es die geben kann und wird liegt aber nicht mehr in unseren Händen. Ich befürchte es wird sehr schwer sein gegeneinander aufzuwiegen, wer von uns zu welcher Zeit wie stark beeinträchtigt wurde, aber ich vertraue darauf, dass die AMF (Austrian Motorsport Fédération) hier zu einem anständigen Ergebnis kommen wird und hoffe, dass wir die nächsten Entscheidungen dann wieder auf den Sonderprüfungen austragen können.“

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