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Motortag Salzburgring
Fotos: quattrolegende

Rallye-Ikonen beim neuen Motortag

Bei der Premiere des Motortag auf dem Salzburgring werden auch viele Rallyeherzen höher schlagen: Angesagt haben sich Kaliber wie Rudi Stohl, Harald Demuth, Rolf Schmidt oder Wolf-Dieter Ihle. Die quattrolegende präsentiert sieben legendäre Rallye-Boliden...

Am Sonntag, den 30. April gibt der „Motortag“ seine Premiere auf dem Salzburgring. Es ist ein neuartiger Event, der die verschiedenen Aspekte rund um die motorisierte Fortbewegung zusammenbringen möchte.

Zu bestaunen gibt es sowohl historische Rennfahrzeuge als auch Supercars, Dragrace Boliden, innovative Elektroautos, Motorräder, Formel 1-Geschoße und auch legendäre Rallyeautos. Einige dieser Fahrzeuge werden natürlich auch auf der kultigen Rennstrecke standesgemäß bewegt, Mitfahrgelegenheiten mit GT3 Cup Boliden sorgen für ein zusätzliches Anheben des Adrenalinspiegels. Zudem gibt es ein „Freies Fahren“ für jedermann/jederfrau oder auch interessante Vergleichstests auf der Start/Ziel-Geraden zwischen Elektro- und Verbrennerantrieb.

Natürlich dürfen bei einer solchen Show auch die Stars der Szene nicht fehlen. Bekannte Tuner sind ebenso vertreten wie zum Beispiel auch Die Meistermacher GmbH oder der TV-Star und Influencer Philipp Kaess. Den Rallyefans bekannt ist auch die Firma Lietz, schließlich konnten sowohl Richard als auch Philipp Lietz bereits in Rallyeboliden ihr großes Talent unter Beweis stellen.

Die Veranstalter konnten einige der Ikonen des Rallyesports für die Show gewinnen: Rudi Stohl gilt längst als lebende Legende, Harald Demuth oder Wolf-Dieter Ihle muss man keinem Freund des gepflegten Driftwinkels näher vorstellen. Auch bei den Fahrzeugen dürfen sich die Fans auf die Creme de la Creme freuen - schließlich zeichnet für den Rallye-Schwerpunkt Peter Reischl, der Obmann des Club quattrolegende International verantwortlich.

Der erste „Kurze“ & Gruppe B-Feeling

So wird auch der „erste Kurze“ zu sehen sein - jener Audi quattro S1E1 also, mit dem niemand geringerer als Walter Röhrl die Massen begeistern konnte. Insgesamt stellt die quattrolegende sieben historische Rallyefahrzeuge aus - darunter auch der Audi S1, den Ihle Motorsport aufgebaut hat - als eines von nur acht im Bewerb eingesetzten Gruppe B-Fahrzeugen, bei der Argentinien Rallye 1985 mit dem legendenumwobenen Stiq Blomqvist hinter dem Volant.

Ein originaler Audi A2 quattro von Herbert Eigenbauer wird die Herzen der Rallyefans höher schlagen lasen. Ebenfalls dabei ist das Team des Tuners „5 inline Motorsport“ rund um den Gründer Mario Radevic. Und mit Klaus Draxlbauer, besser bekannt als „Audi-Klaus“, ist der größte Audi-Gebrauchtteilehändler der Welt auf dem Areal der quattrolegende vertreten.

Rudi Stohl & Rolf Schmidt - die Rallye-Buddys

Laut Statistik war die Kombination Rudi Stohl und Audi 90 quattro auf Anhieb erfolgreich - bei der argentinischen Weltmeisterschafts-Rallye des Jahres 1988 konnten Stohl und Copilot Ernst Rohringer gleich einmal den tollen vierten Platz belegen. Was die Statistik nicht verrät, erzählt Rudi Stohl: „Diesen Audi hab ich mir ausgeborgt - und gleich einmal aufs Dach gelegt. Ich wurde trotzdem noch Vierter - auf dem dritten Platz ist Franz Wittmann gelandet.“

Im Jahr darauf pilotierte Rudi Stohl seinen eigenen Audi 90 quattro, den er gemeinsam mit dem legendären Teambesitzer Rolf Schmidt, einem guten Freund aufgebaut hat. Rolf Schmidt wird am Motortag ebenfalls vor Ort sein - Rudi Stohl erzählt: „Wir sind immer noch sehr gute Freunde, ich war gestern erst wieder bei ihm zu Besuch. Rolf hat damals viel gemacht, in der Europameisterschaft hat er zum Beispiel auch die Einsätze von Harald Demuth betreut.“

Plaudern mit Harald Demuth

Harald Demuth, zweifacher deutscher Rallyemeister, der sich mit seiner tollkühnen Fahrt über eine schneebedeckte Skisprungschanze in die Herzen der Fangemeinde gebrannt hatte, wird auf dem Salzburgring dabei und auch für „Benzingespräche“ mit den Fans bereit sein. Rudi Stohl verspricht: „Mit uns kann man sicher ganz normal plaudern - die Fans können sich auch in das Auto setzen und Fotos machen...“

Zurück ins Jahr 1989. Stohl erinnert sich: „Ich bin immer schon, seit meinem Einstieg in den Siebzigerjahren gerne jene Rallyes gefahren, die auch richtige Abenteuer waren. Die Safari Rallye war eine solche Veranstaltung, wo sie gesagt haben: ‚Da brauchst du gar nicht erst hinfahren, das ist für die ‚Jeti Tant‘! Da hast du keine Chance!‘. Da musste ich natürlich erst recht beweisen, was alles möglich ist...“

Und es war vieles möglich - denn mit dem Audi 90 quattro konnte Rudi Stohl seine größten Erfolge einfahren. 1989 konnte er in der WM mit Platz sechs bei der Akropolis Rallye aufzeigen, im Jahr darauf folgte neben Platz vier in Argentinien ein sensationeller zweiter Platz bei der Rallye Elfenbeinküste. So nahe an einen WM-Sieg sollte Stohl senior nie mehr kommen: „Ich habe mich mit Patrick Tauziac, einem einheimischen Piloten um den ersten Platz gematcht. Dann hätte eine Zeitkontrolle kommen sollen, doch die stand nicht auf dem vorgesehenen Platz sondern neben der Strecke. Ich habe sie gesucht, denn wir brauchten ja den Stempel in der Zeitkarte. Der Einhemische jedoch hat sie nicht gesucht, so konnte er eine halbe Stunde Vorsprung aufbauen. Sicher fehlte ihm der Stempel - aber gegen Einheimische hast du dort keine Chance...“

Audi 90 quattro - Debütfahrzeug von Manfred Stohl

Der in Salzburg ausgestellte Audi 90 quattro kann wie auch Rudi Stohl viele Geschichten erzählen: „Es ist das Original-Auto, mit dem Manfred (Stohl, der Sohn von Rudi, Gruppe N-Weltmeister 2000 sowie WM-Vierter 2006) 1991 seine erste Rallye absolviert hatte. Wir fuhren den Harrach-Sprint, da gab es immer nur eine Sonderpürüfung, über zwei Tage hinweg. Ich saß auf dem Beifahrersitz, am nächsten Tag übernahm Manfred das Steuer - und war prompt schneller als ich. Dann haben mir gleich einmal alle meinen Rücktritt nahegelegt - freilich fuhr ich weiter. Aber das Debüt von Manfred lief tadellos - danach hat er dann zunächst geglaubt, dass er mehr herausholen kann, als aufgrund der Technik drinnen war...“

Zu diesem Zeitpunkt hatte Rudi Stohl längst seine Erfahrungen auf einer unterlegenen Lada gemacht, mit der er neben Abenteuern wie der Safari Rallye auch zweimal die berühmt-berüchtigte Himalaya-Rallye fahren konnte. Seit Jahren baut Stohl eine Replika dieses Lada 1600 auf - eigentlich wollte der 75-Jährige damit die Safari Rallye bestreiten, doch: „Da herrscht nur noch Abzocke! Für so etwas bin ich nicht zu haben. Ich bin sowieso erst jetzt im Finish mit meinem Aufbau - die Lada ist genau so beklebt wie 1981, als ich mit Franz Wittmann die Safari gefahren bin.“ Die beiden haben sich am Steuer abgewechselt. Ist das nicht schweirig mit einem „Wettkampftier“ vom Format eines Franz Wittmann? Rudi lacht: „Nein, gar nicht - im Gegenteil: Es lief perfekt mit ihm. Wenn man den Franz besser kennt und man sein Freund geworden ist, gibt er dir sein letztes Hemd...“

Freundschaftlicher Motorsport-Austausch

Das „letzte Hemd“ müssen die Fans für den Motortag am 30. April 2023 nicht hergeben - der Eintritt beträgt 19,90 Euro. Die Veranstalter haben auch ein Rahmenprogramm für die Kleinsten auf die Beine gestellt - mit Kinderschminken, Hüpfburg und Go-Karts. Zusammen mit dem „Freien Fahren“ (es können auch Boxen gemietet werden) soll der Motortag ein Event für die gesamte Familie werden. Und ein freundschaftlicher Austausch zwischen den verschiedenen Motorsport-Disziplinen.

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