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Eiskalter Sieger im Backofen Weiz

Bei sengender Hitze entschied Staatsmeister Simon Wagner die Rallye Weiz für sich und übernahm vor dem letzten Lauf die Führung vor Hermann Neubauer. Die historische EM ging an Ungarn Tibor Erdi, der Opel-Electric-Sieg an Max Reiter.

In der sengenden Hitze von Weiz blieb Simon Wagner eiskalt. So könnte man den Auftritt des Staatsmeisters in der Oststeiermark beschreiben. Präzise wie ein Uhrwerk spulte der Oberösterreicher im Skoda Fabia RS Rally2 die Prüfungen herunter. 13 an der Zahl, von denen er 11 gewann und durch den Triumph mit seinem schärfsten Titelkonkurrenten Hermann Neubauer an Saisonsiegen (je zwei) gleichzog. Und damit den absoluten Showdown Mitte September bei der abschließenden Bucklige-Welt-Rallye einläutete.

Platz drei und damit auch die Auszeichnung des besten Steirers ging an Günther Knobloch, der sich zumindest einen Tag lang einen tollen Schlagabtausch mit Raimund Baumschlager und Kevin Raith lieferte. Heute in der Früh jedoch verabschiedete sich Baumschlager mit einem Überschlag aus der Rallye und bremste Raith ein Defekt. Nichtsdestotrotz ließ sich Knobloch nicht aus dem Konzept bringen und brachte seine Vorstellung vom Stockerlplatz fokussiert ins Ziel.

Sieger Simon Wagner (Skoda Fabia RS Rally2): „Dieser Sieg war unglaublich wichtig für mich. Damit habe ich das erhoffte „Endspiel“ mit Hermann in der letzten Rallye. Die Hitze war groß, aber das habe ich gut wegblenden können. Ein Sieg in Weiz ist immer was Besonderes. Großes Lob an die Organisatoren für die tolle Rallye.“

Zweiter Hermann Neubauer (Skoda Fabia Rally2 evo): „Ich war diesmal nicht bei tausend Prozent. Das muss man aber sein, um Simon schlagen zu können. Passiert ist mit dem zweiten Platz nichts. Dass es auf ein Titelfinale in Krumbach rauskommt, war auch schon vor der Weiz-Rallye, die übrigens wieder großartig organisiert war, zu erwarten.“

Dritter Günther Knobloch (Skoda Fabia Rally2 evo): „Perfekt, ich bin sehr glücklich. Wir wollten hier aufs Podest, und dort stehen wir jetzt auch. Dass ich mit den ersten Zwei nicht mitkomme, wenn nix Großartiges passiert, hab‘ ich realistisch gesehen. Aber sich als dritte Kraft zu etablieren, ohne sogar ans Limit zu gehen, ist eine schöne Sache. Für Raimund tut’s mir leid, sonst wär’s noch ein cooler Kampf geworden.“

Vierter Kevin Raith (Ford Fiesta Rally2): „Es ist ärgerlich, weil definitiv mehr drin gewesen wäre. Aber gestern ein Reifenschaden und heute ein Servo-Defekt, da war dann irgendwie die Luft draußen. Der vierte Platz ist halt die goldene Ananas. Aber so bin ich zumindest der beste Weizer oder der beste Obergreither oder zumindest Bezirksmeister . . .“

Erfrischend gut präsentieren sich die vom FIA-Nachwuchsprogramm an den Start gebrachten Rally Stars. Mit dem Esten Romet Jürgenson, dem Peruaner Jose Abelardo Caparo Sorolla und dem Australier Taylor Gill beendeten drei der Nachwuchs-Piloten mit ihren Ford Fiesta Rally3 unter den Top ten.

In der 2WD-Kategorie holte etwas überraschend der junge Deutsche Timo Schulz (Opel Corsa Rally4) den Sieg vor seinem Teamchef Luca Waldherr, der jedoch bereits als neuer Staatsmeister feststand und sich damit „tröstete“, dass sein zweiter Schützling, der Steirer Fabian Zeiringer, am Ende um 2,8 Sekunden hinter ihm lag.

Rallye Weiz 2023, Endstand ORM nach 13 Sonderprüfungen 

Platz Team Nation   Fahrzeug    Zeit
1. Simon Wagner / Gerald Winter A/A Skoda Fabia Rally2 1:22:10,1 Std
2. Hermann Neubauer / Ursula Mayrhofer A/A Skoda Fabia Rally2 +27,2 Sek
3. Günther Knobloch / Jürgen Rausch A/A Skoda Fabia Rally2 +2:30,5 Min
4. Kevin Raith / Bernhard Ettel A/A Ford Fiesta Rally2 +4:53,9 Min
5. Timo Schulz / Michael Wenzel D/D Opel Corsa Rally4 +6:14,7 Min
6. Luca Waldherr / Claudia Maier A/A Opel Corsa Rally4 +6:39,9 Min
7. Fabian Zeiringer / Angelika Letz A/A Opel Corsa Rally4 +6:42,7 Min
8. Romet Jürgenson / Siim Oja EST/EST Ford Fiesta Rally3 +7:36,9 Min
9. J. Caparo Sorolla / W. Sierra Ovalle PER/PER Ford Fiesta Rally3 +7:50,0 Min
10. Taylor Gill / Daniel Brkic AUS/AUS Ford Fiesta Rally3 +7:53,2 Min

 

Sonderprüfungsbestzeiten: Simon Wagner 10, Hermann Neubauer 3.

Punktewertung in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft: 

ORM: 1. Simon Wagner 119 Punkte, 2. Hermann Neubauer 114 

ORM-2WD: 1. Luca Waldherr 124 Punkte (Staatsmeister) 

ORM Junior: 1.Raphael Dirnberger 91 Punkte, 2. Lukas Dirnberger 81, 3. Luca Pröglhöf 75

Nächster Staatsmeisterschaftslauf: Bucklige Welt Rallye in Krumbach (16./17. September)

FIA European Rally Trophy (ERT)

Das Endresultat der FIA European Rally Trophy ist praktisch identisch mit dem Gesamtergebnis der Rallye Weiz. Simon Wagner vor Hermann Neubauer und Günther Knobloch.

FIA European Historic Rally Championship (EHRC)

Mit dem Ungarn Tibor Erdi hatte die Historische Europameisterschaft in Weiz heuer den dominierenden Mann. Der Ford Sierra-Pilot, der auch in der ERC schon gute Figur gemacht hat, gewann von den insgesamt 13 Sonderprüfungen 12 und distanzierte seinen ersten Verfolger letztendlich um weit über eine Minute. Dies war der Italiener „Lucky“, der mit der weltbekannten Beifahrerin Fabrizia Pons (Vizeweltmeisterin mit Michelle Mouton 1982) im Lancia Delta Integrale am Start stand. Nach dem technisch bedingten frühen Ausfall von Österreichs Vierfach-Europameister Karl Wagner (Porsche 911) schon nach einer Sonderprüfung, blieb es dem Steirer Gert Göberndorfer vorbehalten, die rotweißroten Farben am besten zu vertreten ... zumindest bis er nach Zielankuft wegen einer nicht dem Reglement entsprechenden Hinterachse ausgeschlossen wurde. Damit wurde Alois Nothdurfter bester Österreich, der am Ende auf Platz 7 der Wertung landete.

Rallye Weiz 2023, Endstand EHRC nach 13 Sonderprüfungen

Platz Team Nation   Fahrzeug    Zeit
1. Tibor Erdi / Istvan Kerek H/H Ford Sierra Cosworth 1:31:03,7 Std
2. „Lucky“ / Fabrizia Pons ITA/ITA Lancia Delta Integrale +1:02,0 Min
3. Jürgen Geist / Josef Král D/CZ Opel Manta 400 +4:42,8 Min
4. Ernie Graham / Karen Graham GB/GB BMW M3 +4:43,5 Min
DNF Gert Göberndorfer / Mario Koller A/A Opel Ascona 400 +6:12,4 Min
5. Guy Trolliet / Sebastien Moulin CH/CH Porsche 911 +7:02,9 Min
DNF. Philippe Mermet / Gerard Clerton F/F Renault R5 Turbo +7:16,7 Min
6. Paolo Pasutti / Giovanni Batista Campeis ITA/ITA Porsche 911 +7:21,9 Min
7. Alois Nothdurfter / Walter Münch A/D Ford Sierra Cosworth +7:48,1 Min
8. Michael Putz / Elisabeth Putz A/A Porsche 911 +8:15,2 Min

 

ADAC Opel Electric Rally Cup 

Im Opel Electric Rally Cup wurden aus Ladegründen nur 11 Sonderprüfungen absolviert. Der Deutsche Max Reiter gewann vor dem Schweden Calle Carlberg und baute damit seine Gesamtführung aus. Der Niederösterreicher Luca Pröglhöf bot eine starke Vorstellung und rechtfertigte mit Platz drei auch seine dritte Position in der Gesamtwertung.

Rallye Weiz 2023, Endstand Opel Electric Rally Cup nach 11 Sonderprüfungen

Platz Team Nation   Fahrzeug    Zeit
1. Max Reiter / Conny Nemenich D/D Opel Corsa e-Rally 1:08:11,2 Std
2. Calle Carlberg / Torbjörn Carlberg SD/SD Opel Corsa e-Rally +9,1 Sek
3. Luca Pröglhöf / Christina Ettel A/A Opel Corsa e-Rally +47,7 Sek
4. Sarah Rumeau / Julie Amblard F/F Opel Corsa e-Rally +1:27,7 Min
5. Joe Bauer / Fabian Peter D/D Opel Corsa e-Rally +1:51,8 Min
6 A. Mendoza Silva / A. Falcon Caballero SP/SP Opel Corsa e-Rally +2:48,6 Min
7. Jari van Hoof / Colin Wils NL/NL Opel Corsa e-Rally +2:59,7 Min
8. Christian Lemke / Stefan Schneeweiß D/D Opel Corsa e-Rally +3:30,6 Min
9. David Tarta / Mihael Sandu ROU/ROU Opel Corsa e-Rally +4:12,4 Min
10. Johannes Wittenbeck / Christian Koke D/D Opel Corsa e-Rally +6:40,2 Min

 

 

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