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Rallye W4 2023: Bericht Friedl
Daniel Fessl

„Wasserspion“ statt Schotterspion

Eugen Friedl vom MCL 68 – Motorklub Leobersdorf konnte im Waldviertel bei einer seiner Schotter-Lieblingsrallyes mit Ihrem Mitsubishi Evo IX nicht nur die Klasse 7.1 gewinnen, sondern auch mit Clubkollegen Helmut Aigner den hervorragenden 17. Gesamtplatz feiern.

Für Eugen war die letzte Schotter-Rallye im Waldviertel schon lange her, nämlich 2012 mit einem Mitsubishi Evo VI. Im Vorfeld konnte aus Zeitgründen kein eigener Schottertest absolviert werden, weshalb nur ein kurzes „Rollout“ blieb. Auf der ersten Sonderprüfung im Steinbruch LIMBERG war aber schnell klar, dass Martin Kalteis mit seiner Erfahrung eine sehr gute Fahrwerksabstimmung für den Evo IX gefunden hatte.

Diese neue SP im Steinbruch machte mehr Spaß als ursprünglich angenommen, obwohl einige Streckenabschnitte knüppelhart waren. Co-Pilot Helmut Aigner wunderte sich, was das Material alles aushält.

Bei warmen, sonnigen und trockenem Wetter und wenig bis gar keinem Wind gab es durch die unmittelbar vorher startenden Teams „stehenden Staub“, sodass teilweise im „Blindflug“ wie im Nebel gefahren werden musste.

In der 4. Sonderprüfung Manhartsberg-2 waren Eugen und Helmut so richtig im „Flow“, als plötzlich im Rundkursteil im Unterbodenbereich vorne immer lautere Geräusche auftraten. Es gab die Befürchtung, dass der Ölwannenschutz stark beschädigt sein oder sich vielleicht sogar lösen könnte. „Stehen bleiben oder weiterfahren?“, war die Frage. Eugen entschied, diese Prüfung „schaumgebremst“ fertigzufahren. Ergebnis: Zeitverlust ca. 1,5 Minuten. Nach der Prüfung stellte sich schließlich heraus, dass der Kevlar-Alu Unterbodenschutz schwer beschädigt war und Teile davon herunterhängend mitgeschliffen wurden. Daher auch das „mörderische“ Geräusch! Im darauffolgenden Service konnte die Truppe von Rallye ABST diesen Ölwannenschutz mit Improvisation wieder schnell komplett instand setzen.

Eine richtige Challenge war am Samstag die Wasserdurchfahrt am Ende der Sonderprüfung Wegscheid, die Eugen noch von 2012 in Erinnerung hatte, damals allerdings mit einem niedrigeren Wasserstand!

Vor der SP Wegscheid wurden wir vom sehr Rallye-routinierten MCL-Clubkollegen Alfred Leitner mit wertvollen Tipps betreffend Tempo in der Wasserfurt versorgt: Nicht zu schnell, sonst riskiert man einen Unfall durch Aufschwimmen und nicht zu langsam, damit man nicht mit überflutetem Motor „strandet“ - also zügiges mittleres Tempo! Zu diesem Thema ist Eugen der Begriff „Wasserspion“ eingefallen, nachdem es im Rallyesport ja bereits die „Eisspione“ und „Schotterspione“ gibt.

Gerade diese Wasserfurt hat heuer einige prominente Team-Ausfälle verursacht, während Eugen und Helmut mit leichten Beschädigungen relativ glimpflich davon kamen.

In anderer Weise wurde bei dieser Rallye länderübergreifende Nachbarschaftshilfe geleistet: Ein Team aus der Slowakei hatte mit Ihrem Nissan Sunny kurz vor der SP 5 Fuglau in der Servicezone technische Probleme, mussten daher einige Zeit für Reparaturen aufwenden und war schon fast am Aufgeben. Erst nach unserer Erklärung der maximalen Summe der Verspätungs-Möglichkeiten bei Zeitkontrollen (Ausschlusstoleranz von 15 Minuten) war das Team sehr erleichtert, konnte somit doch noch bei der letzten SP in Fuglau starten.

Ein Dank gilt dem Sponsor Firma Autofun-Kfz, die diesen Einsatz unterstützt hat und natürlich auch an die Servicecrew von Rallye-ABST, die wieder einen tollen Job gemacht hat.

Fazit: „Die geilste Schotter-Rallye seit langem in Österreich!“, Sieg in der stark besetzten Klasse 7.1 und hervorragender 17. Gesamtplatz, den Eugen so nicht erwartet hat. Fairerweise muss aber erwähnt werden, dass er von einigen prominenten Ausfällen profitiert hat.

Alle im Team waren total happy und es herrschte Feierlaune gemeinsam mit dem Team aus der Slowakei, die trotz der vielen technischen Probleme auch das Ziel erreichen konnten.

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