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Szilveszter-Rallye: Bericht Schimek
Rallyeteam Schimek privat/Bitto Zsolt

Drift-Party als Jahresausklang

Bevor das Jahr 2022 zu Ende ging, machten sich gleich zwei Rallye-Formationen aus dem Waldviertel auf nach Ungarn. Und zwar zur Szilveszter-Rallye, die sich als kleiner, aber stilvoller und anspruchsvoller Bewerb einen Namen gemacht hat. Eines dieser Teams war jenes von Thomas Schimek, der sich mit der aus Bayern stammenden Copilotin Natascha Vrga und seinem bewährten FIAT Grande Punto der Kategorie M1 Rallye Masters (LG2) einer starken Konkurrenz stellte. Eine Transaktion, die eine sichere Zielankunft und einige reiche Erfahrungen brachte.

Thomas Schimek aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya gilt als typischer Vertreter der Hobbyfahrer-Kategorie, aber wie sehr viele Waldviertler Quertreiber-Spezialisten, ist auch er immerzu bemüht, um Achtungserfolge zu ringen. Um als Sportler direkt live dabei zu sein, hat er sich kurzerhand einen relativ einfachen Straßenwagen zum Rallyeauto umgebaut, wofür sich die Kategorie M1 Rallye Masters sehr gut eignet. Die Wahl fiel auf einen FIAT Grande Punto, mit dem man in der Klasse LG2 bereits sehr konkurrenzfähig sein kann, und der Thomas auch in der Sport-Praxis schon zu einigen Erfolgserlebnissen verholfen hat. Als beste Platzierung mit diesem Fahrzeug steht bislang der 30. Gesamtrang bei der Herbstrallye Dobersberg im Jahr 2019 zu Buche.

Es war klar, daß es bei der Szilveszter-Rallye 2022, wo Thomas seinen ersten Auslandseinsatz unternommen hatte, sehr viel schwieriger sein würde, sich im großen Stil zu behaupten. Immerhin fanden 156 Teilnehmerwagen ihren Weg zu diesem Rallye-Event, wobei vor Allem die Teilnehmer aus ihrem Heimatland Ungarn als besonders heißblütig gelten – und zwar quer durch alle Klassen und Wertungen. Zudem mußte das Waldviertler FIAT-Team, das diesmal durch Natascha Vrga als Copilotin verstärkt wurde, die Strecken erst näher kennenlernen. Letztendlich war das Antreten zu dieser großen Kraftprobe, die für Natascha überdies der allererste Auftritt als echte Rallye-Beifahrerin war, aber doch sehr gelungen.

Nach einem ersten gemeinsamen Herantasten mit Befahren des Shakedowns nach Aufschrieb, das seine Wirkung keinesfalls verfehlt hatte, ging es kurzerhand am nächsten Tag (28. Dezember) auf die erste gewertete Prüfung. Hier bereits präsentierte sich das Waldviertler FIAT-Team in einer auffallend guten Form und landete in seiner Kategorie innerhalb der Mitte. Danach gab es für die Mechaniker Werner Süß und Gregor Reifschneider neben den routinemäßigen Servicetätigkeiten zusätzliche Arbeit durch einen erforderlich gewordenen Tausch der Bremse. Hernach wurde auf identischer Strecke wie zuvor die zweite Prüfung der Rallye gefahren, die bereits im Dunklen stattfand.

Am dritten Tag, auf einer erneut bislang neuen Strecke, hielt das Team Schimek/Vrga weiterhin sicher seine Position. Mit der guten sechsten Zeit in der Sub-Wertung auf der darauffolgenden Prüfung ergab sich in der Zwischenwertung immerhin der Aufstieg auf den siebenten Platz. Beständig hielt sich die österreichische FIAT-Formation auch auf der vorletzten SP. Richtig toll gelungen war schließlich die fünfte Zeit innerhalb der Klassen-Bewerber, was auch in der Endwertung den fünften Rang unter immerhin 16 verbliebenen Mit-Konkurrenten bedeutete. In der Gesamtwertung gelang zudem eine Verbesserung vom 115. Platz nach der ersten Prüfung auf Platz 79 nach dem Finale.

Man kann sagen: Thomas Schimek, Natascha Vrga und ihre Begleiter haben das Waldviertel ähnlich würdig vertreten wie das befreundete Racing Team Gruber. Gestärkt durch die wertvolle Erfahrung dieses Auslandseinsatzes, der sicher nicht der letzte gewesen sein wird, wird das FIAT-Team seinen nächsten Rallyes mit einiger Zuversicht entgegenblicken können.

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