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ORM, 1000 Hügel Rallye: Vorschau
Foto: Harald Illmer

Dem Hausherrn steht die Türe offen

Bei der OBM Land der 1000 Hügel Rallye hat der Lokalmatador Luca Waldherr die Chance zum Gesamtsieg / Hochspannung herrscht auch noch im Kampf um den Junioren-Staatsmeister und im Österreichischen Rallye Cup

Krumbach im niederösterreichischen Wechselgebiet ist der Ausgangspunkt des finalen Akts im sechsteiligen Motorsport-Thriller namens Rallye-Staatsmeisterschaft 2024 in Österreich. Am 4./5. Oktober fährt die heimische Elite dort im Rahmen der OBM Land der 1000 Hügel Rallye in den verschiedensten Kategorien den letzten ORM-Lauf des Jahres. Seit der Rallye Weiz ist die Königsklasse der stärksten Allradler bereits entschieden. Der dominante Oberösterreicher Simon Wagner ist rechnerisch nicht mehr einzuholen und sicherte sich vorzeitig seinen vierten Staatsmeistertitel in Folge. Zwar musste er sich in der Steiermark dem Salzburger Hermann Neubauer geschlagen geben, aber realistisch gesehen war Simon Wagner nach drei Saisonsiegen (im Rebenland, im Lavanttal und im Murtal) gesamtwertungstechnisch auch heuer nicht zu biegen. Neben Neubauer schaffte das lediglich Michael Lengauer bei der Jännerrallye in Freistadt.

Dass die Titel-Messe in der ORM bereits gelesen ist, trifft zumindest fast auch auf die Kür des Kronprinzen zu. Kurz gesagt: Um sich die Ehre des Vizemeisters zu sichern, braucht der im Rallyegebiet beheimatete Luca Waldherr lediglich drei Punkte. Mit diesen könnte er den vor ihm liegenden Julian Wagner überholen, weil dieser in Krumbach aus finanziellen Gründen nicht am Start steht. Der Bruder des Staatsmeisters will durch die Sparmaßnahme seine Teilnahme bei der Jännerrallye 2025 absichern. Auch Hermann Neubauer hätte noch eine Chance gehabt, aber verständlicherweise ist für einen zweifachen Champion der Vizemeister kein wahrer Ansporn. Zumal der Salzburger heuer nicht einmal mit dem Staatsmeistertitel spekuliert hat und nur sporadisch im Einsatz war. Somit avanciert Hausherr Luca Waldherr mit seinem Citroen DS3 Rallye2 bei der OBM Land der 1000 Hügel Rallye sogar zum Topfavoriten auf den Gesamtsieg.

Ernsthafte Konkurrenten sind für Waldherr diesmal wohl Raimund Baumschlager, aber auch der 21-jährige Tscheche Filip Kohn (beide Skoda Fabia Rally2). Er hat Österreich-Erfahrung durch einen 2. Platz bei der heuer stark besetzten Perger Mühlstein-Rallye bzw. einen 11. Platz bei der Jännerrallye 2023. Auch Bernhard Stitz im Ford Fiesta Rally2 hat zumindest die Klasse für einen eventuellen Podestplatz.

Triumphale 2WD-Saison für Simon Seiberl

Entschieden ist die Meisterschaft 2024 auch in der Klasse der zweiradgetriebenen Fahrzeuge. Auch hier ging der Titel nach Oberösterreich. Der 21-jährige Simon Seiberl aus Windhaag legte heuer eine sehenswerte Talentprobe hin und darf sich bereits verdient 2WD-Staatsmeister nennen. Auch er wird diesmal leider fehlen. Umso interessanter wird dafür das Österreich-Comeback des Niederösterreichers Luca Pröglhöf, der heuer derzeit souverän im deutschen Opel-e-Cup führt. Er sitzt im Wechselland in einem Opel Corsa Rally4 und wird sich u. a. mit dem Oberösterreicher Raphael Dirnberger (ebenfalls Opel Corsa Rally4) matchen.

Hochspannung auf dem Nachwuchssektor

An Spannung nicht zu überbieten ist bei der OBM Land der 1000 Hügel Rallye aber der Fight um den Titel des besten Nachwuchspiloten. In der seit heuer Achim Mörtl Junioren-Staatsmeisterschaft betitelten Kategorie ist die Nervenstärke der beiden Oberösterreicher Lukas Dirnberger und Marcel Neulinger gefragt. Die beiden Ford-Fiesta-Markenkollegen sind vor dem Finale nur durch einen einzigen Zähler getrennt.

Dreikampf im Österreichischen Rallye Cup

Ein entscheidendes Titel-Finale steht auch im Österreichischen Rallye Cup noch in Aussicht. Involviert sind darin der Steirer Peter Hopf (Skoda Fabia Proto), der Oberösterreicher Marcel Neulinger und der Titelverteidiger Christoph Zellhofer (Suzuki Swift ZMX) aus Niederösterreich. Die einfache Rechnung für Hopf heißt Gewinnen. Dann ist er neuer Cupsieger. Auch Zellhofer müsste wohl gewinnen und dann darauf hoffen, dass Hopf nicht mehr als 17 Punkte macht. Motorisch am schwächsten ausgestattet ist Ford-Fiesta-Pilot Neulinger, sollten jedoch Hopf (wie zuletzt in Weiz) und auch Zellhofer (wie heuer schon drei Mal, im Rebenland, Murtal und Weiz) nicht ins Ziel kommen, er jedoch schon, könnte er am Ende sogar als lachender Dritter aus diesem Fight herausgehen.

Ein Duo jagt den Cup-2000-Titel

Marcel Neulinger ist auch im Rallye Cup 2000, wo nur zweiradgetriebenen Cup-Fahrzeuge wertungsberechtigt sind, in den Titelkampf involviert. Sein Gegner heißt hier wie bei den Junioren Raphael Dirnberger. Der Abstand zwischen den beiden Kontrahenten beträgt vor dem Finale acht Punkte. Da jedoch beide heuer jede Rallye beendet haben, könnte am Ende das laut Reglement vorgeschriebene Streichresultat den Ausschlag geben.

Erfolgreiche Titelverteidigung im historischen Lager

Uneinholbar und damit erfolgreicher Titelverteidiger ist der Niederösterreicher Lukas Schindelegger in der Historischen Rallye-Staatsmeisterschaft. Dass er heuer bislang jede Rallye ins Ziel brachte, spricht nicht nur für Konstanz, sondern auch für Können. Hoch anzurechnen ist es dem Champion im Ford Escort RS2000 daher, dass er sich auch in Krumbach den Fans präsentieren wird.

Alter schützt vor Titel nicht

Und last but not least ist auch die Österreichische Rallye Trophy entschieden. In der Kategorie für Fahrer über 50 Jahren tummeln sich prominente Dauerbrenner der österreichischen Rallye-Szene wie u. a. die diesmal startenden Peter Ölsinger, Robert Zitta oder Horst Stürmer. Gesamtsieger ist heuer bereits einer der Größten – Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager.

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