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Weniger Beschneidung Toyota äußert sich erstmals zu den geplanten Regeländerungen
Motorsport Images

Das geht zu weit: Toyota will WRC-Regeländerungen entschärfen

Toyota ist mit den Regeländerungen für die WRC 2025 größtenteils einverstanden, fordert aber weniger radikale Maßnahmen bei der Beschneidung der Fahrzeuge

Hybrid raus, Leistung runter, ab 2027 komplett neue Autos mit ehrgeizigem Kostenziel und weitere Änderungen am Rallye-Format: Angesichts der Flaute bei den Rally1-Fahrzeugen in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) hat der Automobil-Weltverband FIA zu drastischen Maßnahmen gegriffen, um den Sport fit für die Zukunft zu machen.

Der Hybridantrieb wird zugunsten klimafreundlicher Kraftstoffe abgeschafft, die Aerodynamik beschnitten und gleichzeitig der Luftmengenbegrenzer (Air-Restrictor) verkleinert, um die Leistung der Rally1-Boliden auf 330 PS zu drosseln.

Damit würden die Boliden leistungsmäßig in etwa auf das Niveau der World Rally Cars von 2016 zurückfallen. 2017 war die Leistung in der Rallye-Topklasse erhöht worden, um das Spektakel zu steigern.

Dies führte jedoch zu Komplikationen mit der FIA, da die schnelleren Autos die selbst auferlegte Grenze von 130 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit auf mehreren Wertungsprüfungen überschritten. Legendäre Prüfungen wie Ouninpohja bei der Rallye Finnland durften deshalb nicht mehr gefahren werden, erst 2024 kehrt die Prüfung in umgekehrter Fahrtrichtung zurück.

Die 500-PS-Hybrid-Boliden, die nicht mehr weit von den Spitzenleistungen der Gruppe B entfernt sind, gehören ab 2025 der Vergangenheit an. Toyota-Teamchef Jari-Matti Latvala gehen die Maßnahmen zu weit und er glaubt, dass sie die Kosten eher erhöhen als senken.

"Sagen wir es so: Es gab ein paar ziemlich große Überraschungen, aber im Großen und Ganzen sind viele gute Dinge dabei", sagt Latvala gegenüber Motorsport.com, der globalen Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com innerhalb des Motorsport Network.

"Wichtig ist, dass wir die richtigen Schritte unternommen haben und jetzt wissen, was wir erreichen wollen. Das hilft allen bei der Planung und auch neuen Herstellern, die über einen Einstieg in die Rallye-Weltmeisterschaft nachdenken."

Alles auf einmal ist Toyota zu viel

"Aber es gibt einige Dinge, die zu aggressiv sind. Ich hoffe, wir können mit der FIA reden und eine Lösung für diese [kritischen] Ideen finden, damit wir es nicht übertreiben." So sieht er das Aus für den Hybridantrieb positiv, weil er die Kosten deutlich in die Höhe getrieben habe.

"Aber gleichzeitig den Restriktor und die Aerodynamik zu ändern, alles auf einmal, ist ein bisschen zu viel. Das heißt, man muss die Aerodynamik testen, während man den Motor für den neuen Restriktor optimiert. Ich hoffe, dass wir für nächstes Jahr eine Lösung finden, bei der wir nicht so viel auf einmal machen müssen."

Laut Latvala hätte es gereicht, einfach den Hybridantrieb zu streichen, dann wären automatisch die Leistungsspitzen von 500 PS weggefallen. "Dann müsste man weniger Tests und Simulationen machen", gibt er zu bedenken.

Toyota werde daher versuchen, die Beschränkungen aufzuweichen. "Alle Hersteller sind an Bord, und ich denke, unsere Chancen, einen Kompromiss zu finden, stehen sehr gut", betont Latvala.

Er glaubt auch nicht, dass das Preisziel von 400.000 Euro Anschaffungskosten für die Rally1-Fahrzeuge der Generation ab 2027 zu halten ist: "Das Ziel klingt gut, aber ich glaube nicht, dass es so einfach sein wird, dieses Preisniveau zu erreichen. Wir werden sehen, wie es am Ende aussieht. Wenn Rally2-Autos heute 300.000 Euro kosten, dann halte ich eine halbe Million für wahrscheinlicher."

Positiv sieht er die geplanten Änderungen am Format: "Ein etwas kleinerer Servicepark und der Einsatz von Remote Services und vielleicht weniger Leuten im Service, um die Kosten zu senken, das ist gut. Ebenso die Überlegungen zu nachhaltigen Kraftstoffen und sogar Wasserstoff, das ist die Zukunft."

Motorsport-Total.com

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