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Sigi Schwarz: Abschied als Gastronom
Foto: Angelo Poletto

„Es war sehr schön - es hat mich sehr gefreut…“

„Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut“ - mit diesem Zitat von Kaiser Franz Joseph nimmt der charismatische Rallye-Champ Sigi Schwarz Abschied von seiner Rolle als Edel-Gastronom im Gasthaus „Zur Kaiserin Elisabeth“.

42 Jahre lang führte Sigi Schwarz die Geschäfte im Gasthaus „Zur Kaiserin Elisabeth“, dessen Name sich daraus ergab, dass am 4. Juli 1883 die besagte Kaiserin in Steyrling einkehrte. Damals konnte noch niemand erahnen, dass sich die oberösterreichische Katastralgemeinde zum kulinarischen Pilgerort für die Prominenz aus Sport und Kultur entwickeln wird. Traditionell stand die Kaiserin Elisabeth für Hausmannskost aus regionaler Küche, liebevoll zubereitet von Sigi Schwarz und seinem Team.

Jetzt sagt der Charakterkopf der Gastro ade: „Aus gesundheitlichen Gründen kann ich die Kaiserin nicht weiterführen. Ich bedanke mich bei allen Stammgästen, Lieferanten und Mitarbeitern, die für tolle Erlebnisse in der Kaiserin gesorgt haben. Es war mir immer eine Freude, in der Gastro zu arbeiten, denn da erlebt man einiges - ich habe viele nette Menschen kennenlernen und großartige Gespräche führen dürfen.“

Illustre Gäste aus Sport & Musik

Als aktiver und geselliger Rallye-Copilot hat es Sigi Schwarz geliebt, seine Mitbewerber und Kollegen nach Steyrling zu holen, um sie dort im wahrsten Sinne kaiserlich zu bewirten: „Mein Fahrer Kris Rosenberger sagte immer: ‚In Steyrling gibt es das beste Gordon Bleu‘. Franz Wittmann wollte das Steak immer nur von mir. Sepp Haider feierte bei uns mit dem Opel Irmscher Team sein 30-jähriges Opel-Jubiläum. Andreas Schulz flog nach seinem Sieg bei der Rallye Dakar, als Copilot von Jutta Kleinschmidt direkt nach Oberösterreich, um bei uns gebührend zu feiern. Simon Wagner liebt die Berge und unsere Sachertorte. Raphael Sperrer war der ‚Ripperlkönig‘ und auch Raimund Baumschlager, Rekord-Staatsmeister und mein Teamchef bei BRR, war ein stets gern gesehener Gast in der Kaiserin Elisabeth.“

Doch es blieb nicht „nur“ bei den Offroad-Lenkradakrobaten - ein Gedenkstein vor den Toren der Kaiserin Elisabeth erinnert an den großen Walter Totschnigg: „Walter ermöglichte es mir jahrelang, im Formel 1-Paddock für Ferrari und Sauber Mehlspeisen und Brot aus Steyrling zu liefern.“ Aus der Formel 1 zog es auch Ex-Pilot Karl Wendlinger, den heutigen Mercedes-Teamchef Toto Wolff oder auch die erste Formel 1-Pilotin Maria Teresa de Filippis nach Steyrling. Zu den Gästen von Sigi Schwarz zählten unter vielen anderen auch Fußballer Toni Polster, Musiker Rico Gulda oder auch Hanneliese Kreißl Wurth - die Texterin von zirka 2.000 Liedern hatte auch in der Kaiserin die eine oder andere zündende Idee.

Was Sigi Schwarz noch betonen möchte: „Steyrling ist ein kleiner Ort mit nur rund 650 Einwohnern. Doch es ist auch ein Ort mit Sport. Aus Steyrling kommt etwa Gertrude Gebert, ihres Zeichens mehrfache Skibob-Weltmeisterin. Oder Springreiter Helmut Morbitzer, Judo-Nationaltrainer Hubert Rohrauer, Ex-Rallyepilot Sigi Decker oder Roland Greuter, Musiker und Konzertmeister, er war erster Geiger in Hamburg. Olympia-Teilnehmer Hans Kniewasser aus Hinterstoder spielte in Steyrling Fußball. Und: Der erste oberösterreichische Ski Weltcup Sieger Franz Gruber genoss immer sein spezielles ‚Franz Gruber Gordon Bleu‘.“

„Wünsche meinen Nachfolgern das Allerbeste“

Sigi Schwarz schließt mit den Worten: „Steyrling ist ein Dorf mit Herz, wo es noch Zusammenhalt gibt. Dorfladen und Dorfmobil sorgen für ein reges Ortsleben. Das war auch der Grund dafür, dass man rasch einen Nachfolger für die Kaiserin gefunden hat. Ein Ort ohne Wirt ist wie ein Schwimmbad ohne Wasser. Zum Glück bekommt Steyrling wieder ein Gasthaus mit gutem Essen und Beherbergung, das von Sandra und Hansi Zettl geführt wird. Ich wünsche den beiden dabei das Allerbeste. Die Familie Schwarz wird auch in Zukunft hinter der Kaiserin Elisabeth stehen.“

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