
FIA bestätigt Verschiebung | 31.07.2025
WRC-Rückkehr in die USA frühestens 2027: FIA bestätigt Verschiebung
Die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) wird frühestens 2027 in die USA zurückkehren: Die FIA nennt strukturelle und organisatorische Herausforderungen
Die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) wird frühestens im Jahr 2027 in die USA zurückkehren. Das hat der Automobil-Weltverband FIA im Rahmen der Rallye Finnland offiziell bestätigt. Die ursprünglich für die Saison 2026 geplante Veranstaltung wurde in enger Abstimmung mit dem WRC-Promoter und dem US-amerikanischen Motorsport-Dachverband ACCUS verschoben.
Ein WRC-Lauf in den USA ist seit Jahren ein zentrales Ziel in der Expansionsstrategie der Serie. Der letzte Auftritt der Weltmeisterschaft in den Vereinigten Staaten liegt bereits mehrere Jahrzehnte zurück: Zuletzt fand 1988 die Olympus-Rallye im Rahmen der WRC statt.
USA-Rallye bereits vertraglich gesichert
Bereits im vergangenen Jahr kündigte der WRC-Promoter an, dass ein klarer Fahrplan für eine Rallye USA 2026 vorliege. Dieser sah unter anderem Investitionen sowie direkte organisatorische Unterstützung durch den Promoter vor. Im April 2025 wurde bekannt, dass ein mehrjähriger Vertrag mit den US-Organisatoren unterzeichnet wurde und der Lauf bereits im Entwurf des WRC-Kalenders 2026 auftauchte - allerdings unter Vorbehalt der Zustimmung durch FIA und ACCUS.
Nun steht fest: Die Premiere der Rallye USA wird um mindestens ein Jahr verschoben.
FIA: Mehr Zeit für Organisation erforderlich
"Die FIA arbeitet gemeinsam mit dem WRC-Promoter und ACCUS intensiv daran, Rallye USA in den WRC-Kalender zu bringen", erklärte Emilia Abel, Direktorin für Straßensport bei der FIA. "Es wurde jedoch gemeinsam entschieden, dass ein weiteres Jahr für die Vorbereitung notwendig ist."
Die Gespräche mit den Organisatoren laufen laut FIA weiter. Die Durchführung eines sogenannten Kandidatenevents gilt als Voraussetzung für die finale Aufnahme in den WRC-Kalender. Dieses Test-Event könnte laut aktuellem Stand Ende September 2026 stattfinden. Eine offizielle Bewerbung liegt allerdings noch nicht vor.
Kalendergröße und Marktbesonderheiten als Gründe
Ein zusätzlicher Faktor: Der bereits umfangreiche WRC-Kalender 2026. Mit einem USA-Lauf hätte die Saison auf 15 Veranstaltungen anwachsen können - eine logistische Herausforderung für Teams und Veranstalter.
Darüber hinaus verweist die FIA auf Unterschiede im Motorsportverständnis zwischen Europa und den USA. "Rallyesport wird in den USA anders wahrgenommen"', so Abel. "Wir möchten sicherstellen, dass die Veranstaltung exakt den Anforderungen der FIA entspricht. Deshalb braucht es aus organisatorischer Sicht mehr Zeit."
Versicherung kein Hindernis mehr
Ein möglicher Stolperstein war zunächst die Versicherungssituation für ein hochklassiges Motorsportevent in den USA. Laut FIA sei dieses Problem mittlerweile gelöst: "Ja, das war ein Thema. Aber nach unserem aktuellen Stand hat der Veranstalter eine Lösung gefunden", erklärte Abel.
Trotz der Verschiebung zeigt sich die FIA zuversichtlich, dass die WRC in den USA 2027 Realität wird. "Wir sind zu 100 Prozent überzeugt. Das Team vor Ort ist sehr engagiert, und wir sehen große Fortschritte", so Abel.
Ein endgültiger Termin für die Rallye USA 2027 steht noch nicht fest. Sobald die offizielle Bewerbung für das Kandidatenevent eingereicht ist, dürfte eine Aufnahme in den WRC-Kalender 2027 jedoch nur noch Formsache sein.