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"Größter Tag meines Lebens" Oliver Solberg mit Mutter Pernilla und Vater Petter
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Oliver Solberg feiert Durchbruch in der WRC: "Größter Tag meines Lebens"

Oliver Solberg überrascht mit seinem ersten WRC-Sieg beim Debüt für Toyota - und schreibt eine der größten Rallye-Geschichten des Jahres

Oliver Solberg hat mit einem überraschenden Triumph bei der Rallye Estland seinen ersten Sieg in der Topkategorie der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gefeiert. Der 23-Jährige bezeichnete den Erfolg als den "größten Tag seines Lebens" und als Beweis dafür, dass sich Beharrlichkeit auch nach Rückschlägen auszahlt.

Gemeinsam mit Beifahrer Elliott Edmondson fuhr Solberg auf Anhieb zum Sieg für das Toyota-Werksteam. Der Norweger wurde erst kurzfristig für das Rally1-Cockpit nominiert und hatte lediglich zwei Testtage im GR Yaris Rally1 zur Vorbereitung. Trotzdem lieferte er eine beeindruckende Leistung ab und setzte sich am Ende mit 25,2 Sekunden Vorsprung gegen Ex-Weltmeister Ott Tänak (Hyundai) durch - bei seinem ersten Rally1-Einsatz seit über zwei Jahren.

Bereits ab der zweiten Wertungsprüfung (WP) übernahm Solberg die Führung und gewann im Laufe des Wochenendes neun von 20 WP. Nach dem Zieleinlauf traf er unter Tränen auf seinen Vater Petter Solberg, den Weltmeister von 2003, und seine Mutter Pernilla.

"Ich finde keine Worte. Ich habe geweint, die Emotionen sind einfach übergeschwappt. Ich kann noch gar nicht richtig begreifen, was passiert ist, aber es ist der größte Tag meines Lebens", erklärte Solberg gegenüber Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.

"Ich wollte einfach Spaß haben und von Prüfung zu Prüfung schauen. Wenn man dann sieht, wer alles hinter einem liegt - das sind große Namen, die schnellsten Fahrer der Welt. Ich habe versucht, mich nur auf mich selbst zu konzentrieren, und das hat offenbar gut funktioniert."

Beifahrer Edmondson ist nach dem Erfolg in Estland der 16. britische Co-Pilot, der einen WRC-Lauf gewinnen konnte. Auch für ihn war der Sieg ein emotionales Erlebnis: "Wir haben uns bewusst davor gehütet, vom Sieg zu träumen. Das Ergebnis ist fantastisch, aber unser eigentliches Ziel war es, das Auto kennenzulernen und Spaß zu haben. Das ist uns gelungen. Der Sieg ist die absolute Krönung."

Vom Rückschlag zum Triumph

Solbergs Weg zu diesem Erfolg war nicht frei von Hindernissen. Seine erste Zeit in der Rally1-Kategorie, damals noch bei Hyundai, verlief enttäuschend. Doch der Norweger blieb dran und ist nun mit 23 Jahren der drittjüngste WRC-Sieger überhaupt, nur übertroffen von Kalle Rovanperä und Jari-Matti Latvala.

"Man darf nie aufgeben, auch wenn es schwerfällt. Ich habe immer an mich geglaubt, an mein Gefühl, meine Intuition. Ich wusste: Wenn alles passt, dann sind große Dinge möglich", so Solberg weiter.

"Ich hatte immer Vertrauen in meine Geschwindigkeit, aber wenn man dann auch noch ein großartiges Team im Rücken hat, das einem zusätzlich Mut macht, dann ist das ein riesiger Vorteil. Ich habe mich das ganze Wochenende über wohl gefühlt, war ruhig im Auto. Es war einfach wunderschön."

Wie geht es für Solberg weiter?

Trotz seines Sieges wird Solberg beim kommenden WM-Lauf in Finnland wieder in der WRC2-Klasse antreten. Dort startet er mit dem GR Yaris Rally2, mit dem er aktuell die Meisterschaft anführt.

Langfristig hofft der Norweger jedoch auf ein dauerhaftes Engagement in der Rally1-Kategorie. "Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht. Das müssen andere entscheiden. Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben", sagt Solberg. "Natürlich hoffe ich, dass ich nächstes Jahr wieder ein Rally1-Cockpit bekomme."

Auch Edmondson sieht den Erfolg als Signal: "Wir haben die letzten Jahre darauf gehofft, wieder eine Chance in der Topklasse zu bekommen. Ich denke, dieser Sieg zeigt, wozu wir fähig sind, und ich hoffe sehr, dass sich daraus etwas Spannendes ergibt."

Motorsport-Total.com

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