
WRC 2027 | 13.08.2025
FIA erreicht wichtigen Schritt beim neuen Reglement
Die FIA finalisiert die technischen Regeln für die WRC 2027: Kostenlimit, neue Designs und mehr Sicherheit prägen die Zukunft der Rallye-Weltmeisterschaft
Die Ausarbeitung des neuen technischen Reglements für die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), das 2027 in Kraft treten soll, geht in die entscheidende Phase. In der Sommerpause wird ein weiterer wichtiger Schritt zur Finalisierung der Regeln erwartet.
Seit der Vorstellung des Zehn-Jahres-Plans für die oberste Rallye-Kategorie im Dezember vergangenen Jahres arbeitet der Automobil-Weltverband FIA an den Details des "WRC27"-Reglements. Ziel ist es, die Fahrzeuge günstiger, flexibler und für neue Hersteller sowie Teams attraktiver zu machen.
Die neuen Fahrzeuge sollen auf einem Kostenlimit von 345.000 Euro basieren, rund 300 PS leisten und auf einem Gitterrohrrahmen mit Rally2-Technik aufbauen. Teure Materialien wie Carbonfasern werden weitgehend eingeschränkt, um die Kosten zu senken. Gleichzeitig soll das Sicherheitsniveau höher sein als bei den aktuellen Rally1-Boliden.
Bis Ende August Crashtests mit den Überrollkäigen
Zum Start 2027 werden Rally2-Fahrzeuge noch gemeinsam mit den neuen WRC27-Autos in der Topklasse antreten, langfristig sollen die neuen Fahrzeuge die Rally2-Boliden ablösen. Neben Herstellern dürfen auch Tuner Chassis konstruieren und eigene Karosserien entwerfen.
Die FIA hat im Juni die entsprechenden Karosserieregeln verabschiedet, die vielfältige Designs ermöglichen - von Limousinen über Hatchbacks bis hin zu Crossovern oder Einzelanfertigungen. Die neuen Fahrzeuge werden 20 Millimeter höher als die aktuellen Rally1-Autos, behalten eine ähnliche Breite und wiegen 1.230 Kilogramm.
Mit der Verabschiedung der Karosserieregeln konzentriert sich die FIA nun auf die endgültige Festlegung der Überrollkäfig-Konstruktion. Dazu sind bis Ende August Crashtests geplant, die ein deutsches Unternehmen im Rahmen von CFD-Analysen unterstützt. Ziel ist eine einheitliche Lösung für alle Fahrzeuge mit einem Sicherheitsniveau nahe dem der Rally1-Fahrzeuge, jedoch zu deutlich geringeren Kosten.
"Technisch ist alles vorbereitet, wer ein Auto bauen will, hat alle Informationen", erklärte FIA-Technikdirektor Xavier Mestelan Pinon. "Wir wollen nur noch bestätigen, dass das Design die erwartete Sicherheit bietet und im Vergleich zu Rally2 eine deutliche Verbesserung darstellt."
Motorfrage noch offen
Zum Start 2027 sieht das Reglement vorerst nur konventionelle Verbrennungsmotoren vor. Basis werden homologierte, turbogeladene Rally2-Aggregate sein. Gleichzeitig prüft die FIA, ob Herstellern und Tunern die Option gegeben werden kann, serienbasierte Motoren einzusetzen.
Während Toyota bereits an einem Konzept für 2027 arbeitet, haben M-Sport-Ford und Hyundai noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Hyundai zeigt sich in der aktuellen Formulierung der Regeln zurückhaltend. Der Technische Direktor Francois-Xavier Demaison betonte, dass das Unternehmen mehr technologische Freiheit im Antriebsbereich benötige, um ein Projekt zu starten.
Eine Öffnung hin zu alternativen Antrieben ist zwar vorgesehen, der Zeitpunkt dafür steht jedoch noch nicht fest. "Der Rahmen für alternative Technologien ist im Reglement enthalten, aber eine endgültige Entscheidung gibt es noch nicht", erklärte FIA-Rennsportdirektorin Emilia Abel.