
WRC Finnland: Nach Tag3 (SP18) | 02.08.2025
Toyota mit Fünffachführung
In derselben Prüfung erleiden Thierry Neuville und Adrien Fourmaux Reifenschäden - Kalle Rovanperä führt mit einer halben Minute Vorsprung
Toyota ist bei der Rallye Finnland auf Kurs zu einem Fünffacherfolg. Denn die Hyundai-Fahrer Thierry Neuville und Adrien Fourmaux mussten am Samstag nach Reifenschäden ihre Hoffnungen auf den Sieg begraben. Vor dem finalen Tag führt Toyota-Fahrer Kalle Rovanperä mit 36 Sekunden Vorsprung.
Am Samstag war der Finne der Fahrer, den es zu schlagen galt. Die Prüfungen fanden bei wechselnden Bedingungen zwischen Nässe und Trockenheit statt. Rovanperä zeigte einen nahezu perfekten Vormittag und gewann drei der vier Prüfungen.
Eine perfekte Schleife verpasste er, weil er in WP13 (Päijälä 1) hinten rechts einen schleichenden Plattfuß hatte. Vor dem Nachmittag setzte starker Regen ein, wodurch die erste Prüfung extrem rutschig wurde.
Rovanperä erklärte, die Bedingungen seien die schlimmsten gewesen, die er je in Finnland erlebt habe, konnte aber dennoch in WP15 (Parkkola 2) seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf Neuville auf knapp 15 Sekunden ausbauen. Fourmaux lag an der dritten Stelle.
In der nächsten Prüfung (WP16, Västilä 2) lief für das Hyundai-Duo alles schief. Sowohl Neuville als auch Fourmaux erlitten vorn rechts Reifenschäden - und das bei trockenen Bedingungen. Beide entschieden sich gegen einen Reifenwechsel.
Neuville verlor 1:38,2 Minuten, Fourmaux sogar 1:48,8 Minuten. Damit rutschten sie von den Plätzen zwei und drei auf die Positionen sechs und sieben ab. Sowohl Neuville als auch Fourmaux zeigten sich frustriert und konnten die Ursache nicht erklären.
"Es war nicht einmal ein Einschlag, Plattfuß Nummer 13 oder 14 in diesem Jahr", ärgert sich der amtierende Weltmeister. Fourmaux ergänzt: "Ich weiß nicht, was es war. Ich muss das Video prüfen. Ich habe keinen Ersatzreifen mehr. Die Rallye ist gelaufen."
Rovanperä gewann auch die Wertungsprüfungen 17 und 18 und baute damit seinen Vorsprung gegenüber seinen Verfolgern auf 36,1 Sekunden aus. "Ein ziemlich großer Tag für das Team", freut sich der Finne über die Fünffachführung von Toyota.
Er selbst jagt seinen ersten Heimsieg: "Ich versuche einfach, das gute Tempo beizubehalten. Offensichtlich gibt es keinen Grund, Risiken einzugehen oder etwas Verrücktes zu machen - ich habe einfach versucht, schnell zu fahren und das Gefühl für morgen mitzunehmen."
"Wahrscheinlich werden die Hyundais morgen sehr schnell sein, ebenso wie meine Teamkollegen, die sich ein großes Duell liefern. Wir werden versuchen, Punkte zu holen und einen guten Tag zu haben."
Denn im Duell um Platz zwei konnte Takamoto Katsuta den achtmaligen Weltmeister Sebastien Ogier hinter sich halten, obwohl der Franzose am Nachmittag kontinuierlich näherkam. Der Abstand zwischen den beiden Teamkollegen beträgt noch 6,8 Sekunden.
Die weiteren Verfolger
Elfyn Evans (Toyota) nutzte in der extrem nassen WP15 die Gelegenheit und zog an Toyota-Junior Sami Pajari vorbei, der sich bei diesen Bedingungen nicht wohlfühlte. Anschließend profitierte Evans von den Reifenschäden der beiden Hyundai.
Der Waliser beendete den Tag mit seinem Yaris als Vierter mit 44,4 Sekunden Rückstand - aber nur 1,5 Sekunden hinter Ogier. Pajari liegt mit knapp einer Minute Rückstand auf Rang fünf. Damit ist der Weg für einen möglichen Fünffachsieg von Toyota bereitet.
Ein enttäuschter Neuville schloss den Tag als Sechster (+1:54,7 Minuten) vor Fourmaux (+2:23,7) ab. WM-Spitzenreiter Ott Tänak (Hyundai) erlitt in WP17 ebenfalls einen Reifenschaden vorne links. Er setzt seine Aufholjagd nach einer Fünf-Minuten-Strafe fort.
Josh McErlean wurde bester M-Sport-Ford-Pilot auf Rang acht vor Teamkollege Gregoire Munster. Martins Sesks hatte den teaminternen Kampf bei M-Sport zunächst angeführt, musste jedoch in WP15 kurz stoppen, um eine beschlagene Windschutzscheibe zu reinigen.
Am Sonntag stehen nur noch zwei Prüfungen auf dem Programm: Die berühmte und sehr schnelle Ouninpohja-Strecke über 23,98 Kilometer wird zweimal gefahren und entscheidet die Rallye.