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WRC, Zentraleuropa: Bericht Kalle Rovanperä bei der Rallye Zentraleuropa 2025
Toyota Gazoo Racing

Rovanperä siegt - Toyota holt Titel

Kalle Rovanperä siegt bei der Rallye Zentraleuropa zum zweiten Mal in der WRC-Saison 2025 auf Asphalt - Toyota sichert sich vorzeitig den Herstellertitel. Beide österreichische Copilotinnen im Ziel.

Kalle Rovanperä hat mit einem souveränen Sieg bei der Rallye Zentraleuropa 2025 seine Chancen auf den dritten Weltmeistertitel in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gewahrt. Der Finne führte Toyota zugleich zum neunten Herstellertitel und festigte damit die Vormachtstellung des japanischen Teams.

Nur wenige Tage nach der Bekanntgabe seiner Pläne, die WRC am Saisonende zu verlassen und in den Formelsport zu wechseln, zeigte Rovanperä eine beeindruckende Vorstellung. Gemeinsam mit Beifahrer Jonne Halttunen meisterte er die 17 anspruchsvollen Asphaltprüfungen in Tschechien, Deutschland und Österreich am besten und gewann mit 43,7 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen und Titelrivalen Elfyn Evans. Der Waliser übernahm damit wieder die Führung in der Fahrerwertung. Ott Tänak im Hyundai musste sich nach einem engen Duell auf der Power Stage mit Rang drei begnügen.

Mit dem fünften Marken-Titel in Folge rückt Toyota bis auf eine Krone an Rekordhalter Lancia heran.

Ogiers Unfall bringt Rovanperä auf Siegkurs

Das Wochenende begann mit einem engen Duell zwischen den Toyota-Piloten Sebastien Ogier und Rovanperä, die sich bereits am Donnerstag und Freitag deutlich vom Rest des Feldes absetzten. Ogier, der mit zwei Punkten Vorsprung auf Evans in die Rallye gestartet war, baute seinen Vorsprung zwischenzeitlich auf knapp vier Sekunden aus. Doch Rovanperä konterte mit zwei Bestzeiten am Freitagnachmittag und beendete den Tag nur 0,6 Sekunden hinter seinem Teamkollegen.

Die Vorentscheidung fiel am Samstagvormittag, als Ogier auf der zehnten Prüfung "Keply" spektakulär verunfallte. Ein unbemerkter Reifenschaden führte dazu, dass der Franzose von der Strecke abkam und in einen Baum einschlug. Es war Ogiers erster Ausfall der Saison und brachte zusätzliche Spannung in den Titelkampf.

Rovanperä übernahm die Führung und ging mit einem komfortablen Vorsprung in den Schlusstag. Zwar kehrte Ogier in die Rallye zurück und sammelte am Sonntag durch den Sieg in der Sonntagswertung und bei der Powerstage die Maximalpunktzahl von zehn, doch Rovanperä ließ sich den Gesamtsieg nicht mehr nehmen. Mit 31 Punkten verkürzte er den Rückstand in der Meisterschaft deutlich.

Evans trotz schwieriger Rallye wieder WM-Führender

Evans tat sich auf den wechselhaften Asphaltbedingungen schwer und erhielt am Donnerstag eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen eines Fehlers in einer Schikane. Dennoch kämpfte er sich von Platz acht zurück aufs Podium. Nach einem engen Duell mit Tänak am Samstag profitierte er am Sonntag von Problemen des Esten und sicherte sich Rang zwei.

Damit führt Evans die Fahrerwertung nun mit 13 Punkten Vorsprung auf Ogier und Rovanperä an. Tänak liegt mit 50 Punkten Rückstand auf Platz vier.

Takamoto Katsuta komplettierte mit zwei WP-Siegen ein starkes Toyota-Ergebnis auf Rang vier. Dahinter folgte Hyundai-Fahrer Adrien Fourmaux, der zeitweise Dritter war, jedoch mit dem neuen i20 N Schwierigkeiten hatte.

Einmal mehr eine Rallye zum Vergessen für Neuville

Weltmeister Thierry Neuville (Hyunda) schied am Sonntag nach einem Unfall auf einer Brücke aus. Der Belgier und Beifahrer Martijn Wydaeghe blieben unverletzt, mussten aber zu Kontrolluntersuchungen ins Krankenhaus.

Sami Pajari (Toyota) belegte einen starken sechsten Platz, gefolgt von M-Sport-Ford-Pilot Josh McErlean, der sein bestes Karriereergebnis einstellte. WRC2-Weltmeister Oliver Solberg (Toyota) war schnellster Rally2-Fahrer auf Rang acht. Solberg war jedoch nicht punktberechtigt, womit Lokalmatador Jan Cerny (Skoda) den Klassensieg feierte.

Die Österreicher

Ursula Gaßner landete mit ihrem Gatten Hermann Gaßner junior im Renault Clio Rally3 auf Platz sieben der Klasse RC3, direkt vor Timo und Jasmin Weigert in einem Renault Clio Rally3 des Waldviertler Wurmbrand Racing Teams und vor Vater Herman Gaßner senior, der gemeinsam mit der Österreicherin Natascha Vrga das Schlusslicht in der RC3 bildete. Das zweite Team des Wurmbrand Teams, Johannes Schmid und Anna MAria Seidl im Peugeot 208 Rally4 landete nur auf dem siebten und letzten Platz der Klasse RC4.

Weiter geht es in der Rallye-WM 2025 vom 6. bis 9. November mit der Rallye Japan, einem weiteren Lauf auf Asphalt.

Motorsport-Total.com

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