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Rallye Dakar 2026 Die Route der Rallye Dakar 2026 in Saudi-Arabien
A.S.O.

Die Route der Dakar in Saudi-Arabien

Die 48. Ausgabe des Rallye-Klassikers umfasst 13 Etappen - Die Strecke in Saudi-Arabien wurde überarbeitet - Zwei Marathon-Etappen warten auf die Teilnehmer

Die Rallye Dakar läutet vom 3. bis 17. Januar das Motorsportjahr 2026 ein. Bereits zum siebten Mal gastiert die Marathon-Veranstaltung in Saudi-Arabien. Zum 48. Mal wird dieser Offroad-Klassiker ausgetragen.

Mit einer Gesamtdistanz von 7.994 Kilometern, darunter 4.840 Kilometer gewertete Spezialprüfungen, erreicht die Strecke 2026 fast die längste Wettbewerbslänge der saudischen Ära und verlangt Ausdauer auf jedem Terrain.

Der französische Veranstalter A.S.O. (Amaury Sport Organisation) hat die Strecke deutlich überarbeitet und den Teilnehmern damit eine neue Herausforderung quer durch Saudi-Arabiens gewaltige Wüstenlandschaften geschaffen.

Die Dakar umfasst 13 volle Etappen sowie den traditionellen Prolog, der die Startreihenfolge für den ersten Renntag bestimmt. In der Mitte des Wettbewerbs sorgt ein Ruhetag in der Hauptstadt Riad für eine kurze Verschnaufpause, bevor die entscheidende zweite Woche beginnt.

Eine der größten Änderungen gegenüber den Vorjahren ist der Wegfall der 48-Stunden-Chrono-Etappe, die 2024 eingeführt und 2025 modifiziert worden war. Diese Entscheidung wurde getroffen, da im Vorjahr bereits in der ersten Woche mehrere Spitzenfahrer ausfielen, auch im 48h Chrono.

"Das lag nicht unbedingt an der Etappe selbst, aber im Vorjahr hatten wir ein kleines Problem - vor allem bei den Autos, aber auch bei den Motorrädern", so Rallye-Direktor David Castera. "Es ging hauptsächlich um Strategie, Startreihenfolge und so weiter."

"Eine 48-Stunden-Etappe hilft da nicht wirklich weiter, also habe ich sie gestrichen. Schon im Vorjahr war zu beobachten, dass viele Teilnehmer absichtlich am Ende einer Etappe angehalten haben, um am folgenden Tag eine spätere Startposition zu erhalten."

Anstelle der 48-Stunden-Etappe kehrt 2026 das klassische zweitägige Marathonformat zurück - und das gleich zweimal. Nach dem Marathon-Reglement erhalten die Teams während der Übernachtung im Biwak keine externe Unterstützung durch ihre Servicecrews.

Der erste Marathon wird sich über die Etappen 4 und 5 erstrecken, von Al-'Ula bis Ha'il, während der zweite Marathon die Etappen 9 und 10 umfasst, wenn die Teilnehmer Wadi ad-Dawasir und Bischa durchqueren.

Zudem wird die Dakar im Jahr 2026 nicht in das berüchtigte Empty Quarter vordringen, die unerbittliche Wüste im Südosten Saudi-Arabiens, die in früheren Jahren für extreme Bedingungen sorgte.

An Sanddünen mangelt es trotzdem nicht, besonders in der zweiten Woche, wenn die Fahrer die kargen Regionen rund um Wadi ad-Dawasir in Angriff nehmen. Trotzdem hat der Veranstalter das Augenmerk der Rallye etwas verändert.

"Der Schwierigkeitsgrad unterscheidet sich von dem des vergangenen oder vorletzten Jahres, denn diesmal ist die Distanz der entscheidende Faktor", erläutert Castera. "So viele Kilometer hatten wir schon sehr lange nicht mehr. Ich denke, das wird eine der längsten Dakars überhaupt."

Die Etappen der Rallye Dakar 2026 (Kilometer-Angaben für Autos):

03. Januar: Prolog: Yanbu ? Yanbu: 98 Kilometer (23 km gewertete Speziale)
04. Januar: 1. Etappe: Yanbu ? Yanbu: 518 Kilometer (305 km SS)
05. Januar: 2. Etappe: Yanbu ? Al-'Ula: 504 Kilometer (400 km SS)
06. Januar: 3. Etappe: Al-Ula ? Al-'Ula: 666 Kilometer (422 km SS)
07. Januar: 4. Etappe (Marathon): Al-'Ula ? provisorisches Biwak: 526 Kilometer (451 km SS)
08. Januar: 5. Etappe (Marathon): provisorisches Biwak ? Ha'il: 428 Kilometer (372 km SS)
09. Januar: 6. Etappe: Ha'il ? Riad: 920 Kilometer (331 km SS)
10. Januar: Ruhetag in Riad
11. Januar: 7. Etappe: Riad ? Wadi ad-Dawasir: 876 Kilometer (462 km SS)
12. Januar: 8. Etappe: Wadi ad-Dawasir ? Wadi ad-Dawasir: 717 Kilometer (481 km SS)
13. Januar: 9. Etappe (Marathon): Wadi ad-Dawasir ? provisorisches Biwak: 531 Kilometer (410 km SS)
14. Januar: 10. Etappe (Marathon): provisorisches Biwak ? Bischa: 469 Kilometer (421 km SS)
15. Januar: 11. Etappe: Bischa ? Al-Henakiyah: 882 Kilometer (347 km SS)
16. Januar: 12. Etappe: Al-Henakiyah ? Yanbu: 718 Kilometer (310 km SS)
17. Januar: 13. Etappe: Yanbu ? Yanbu: 141 Kilometer (105 km SS)

Sieben große Biwaks in Saudi-Arabien

Yanbu
Start- und Zielpunkt an der Küste des Roten Meeres

Yanbu bildet den Rahmen der Rallye Dakar 2026: Hier finden der Prolog, die Etappen 1 und 2 sowie die finale 13. Etappe statt.

Zwischen dem Roten Meer und einer Hügelkette im Landesinneren gelegen, bietet die Region eine Mischung aus Schotterebenen, felsigen Korridoren und leicht sandigem Terrain, das je nach Tageszeit in Farbe und Ton wechselt.

Diese Kombination aus ruhiger Küstenatmosphäre und rauer Wüstenlandschaft vermittelt den Teilnehmern gleich zu Beginn den Charakter der Rallye, und bietet beim Zieleinlauf an der gleichen Küste ein vertrautes Panorama.

Al-'Ula
Markante Wüstenlandschaft und Marathonbedingungen

Von den Auftaktetappen in Yanbu kommend, gelangen die Fahrer nach Al-'Ula - eine der spektakulärsten Kulissen der Rallye.

Sandpisten ziehen sich durch weite Ebenen und schlängeln sich um Felsformationen, die über Jahrhunderte vom Wind geformt wurden. Da Landmarken rar sind und Pisten vielfach miteinander vernetzt sind, kommt der Navigation entscheidende Bedeutung zu.

Die wechselnden Abschnitte aus Ebenen, Hügeln und Felsgelände erfordern ständige Tempowechsel. In dieser Marathonphase übernachten die Teams in einfachen Wüstenlagern mit minimaler Unterstützung.

Ha'il
Zentrale Rallye-Region mit tiefen Wurzeln und der längsten Etappe

Ha'il bringt den vertrauten Dakar-Rhythmus zurück - ein Gebiet mit langjähriger Rallye-Tradition in Saudi-Arabien.

Die längste Etappe der Rallye führt in Richtung Qassim, wo die Dünen bis zum Horizont reichen. Der Tag wird fast vollständig im Sand verbracht: zwischen rollenden Dünenketten und breiten Tälern, die zwar wenig Abwechslung im Untergrund, dafür reichlich Unterschiede im Rhythmus bieten.

Eine lange, fordernde Strecke, die diejenigen belohnt, die sich im tiefen Sand wirklich wohlfühlen, bevor es in einer langen Verbindungsetappe weiter nach Riad geht und dort zu einem wohlverdienten Ruhetag.

Riad
Zentraler Übergang mit gleichmäßigem Rennrhythmus

Riad markiert den Wendepunkt der Rallye. Nach dem Ruhetag kehren Fahrer und Teams mit neuer Energie auf die Strecke zurück. Die folgende Etappe verlangt ein kontrolliertes Tempo. Selbstvertrauen aus der ersten Woche hilft, Übermut kann jedoch teuer werden.

Der Kurs besteht überwiegend aus schnellen Sandpisten, gesäumt von dichtem Buschwerk, aber ohne größere Gefahren außer der Versuchung, zu stark zu pushen. Mit einer Gesamtdistanz von fast 900 Kilometern ist über den gesamten Tag höchste Konzentration gefragt, selbst während der langen Verbindungsetappen in und aus der Hauptstadt.

Wadi Al-Dawasir
Weitläufige Dünen und klassisches Rallye-Terrain

Wadi Al-Dawasir führt die Rallye zurück in klassisches Wüstengebiet. Die Teilnehmer tauchen ein in eine der größten Dünenregionen Saudi-Arabiens. Hier erwartet sie eine der vollständigsten Terrainmischungen der Rallye - lange Dünenlinien, breite Täler und klare Horizonte, die ein gleichmäßiges, aber forderndes Tempo ermöglichen.

Die Navigation ist zwar vergleichsweise klar, gleichzeitig aber unerbittlich, da selbst kleine Fehler schnell vom Kurs abbringen können. Dieser Streckenabschnitt bildet den Kern der zweiten Marathonphase. Die Größe des Gebiets stellt Durchhaltevermögen und Konzentration auf den Prüfstand - eine Rückkehr zum echten Tiefsand-Fahren, wie es die Dakar seit jeher prägt.

Bischa
Schnelles Terrain mit anspruchsvoller Navigation

In Bischa wartet eine andere Art von Herausforderung: weniger das Terrain, sondern vor allem die Navigation steht im Vordergrund. Die Pisten erlauben hohes Tempo, doch zahlreiche Abzweige und Kreuzungen lassen schnell ein Labyrinth entstehen.

Aufmerksamkeit ist entscheidend - besonders angesichts der wachsenden Ermüdung bei den langen Distanzen. Wer das Tempo klug kontrolliert und einen klaren Kopf durch das Gewirr aus Routen behält, ist bestens aufgestellt, wenn die Rallye in Richtung Al-Henakiyah weiterzieht.

Al-Henakiyah
Wechselndes Terrain mit präzisem Fahrgefühl

Al-Henakiyah bietet eine der letzten Gelegenheiten, das Gesamtklassement entscheidend zu beeinflussen. Der Streckenverlauf wechselt rasch zwischen schnellen Passagen und engeren, kurvigen Abschnitten.

Teilweise verläuft die Route durch ausgetrocknete Flussbetten, deren Oberfläche sich ohne Vorwarnung verändert. Das Finale der Etappe besteht aus kleineren Dünen - unscheinbar, aber dennoch anspruchsvoll. Ein abwechslungsreicher und intensiver Tag, bei dem nur eine starke, ausgeglichene Performance den entscheidenden Unterschied machen kann, bevor es zurück nach Yanbu geht.

Motorsport-Total.com

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