RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Thüringen-Express

Zeit der Entscheidungen: Matthias Kahle kann sich, ebenso wie Sven Haaf in der Super-1600-Meisterschaft, den deutschen Meistertitel holen.

Schnelle, flüssige Asphaltprüfungen, kompaktes Format, Zuschauer-Highlights bei Wertungsprüfungen am wiedereröffneten Schleizer Dreieck und in der Innenstadt von Pößneck (Thüringen): Die Eckdaten der ADAC Castrol-Rallye (3. bis 4. September 2004) lassen auf ein Motorsport-Fest erster Güte schließen.

Denn rund um das sehenswerte Städtchen können beim siebenten und damit vorletzten Lauf der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) wichtige Entscheidungen fallen. Im Titel-Fight haben Matthias Kahle und Co-Pilot Peter Göbel bereits einen beachtlichen Vorsprung herausarbeiten können.

Im Skoda Octavia WRC liegen sie 65 Punkte vor den amtierenden Champs Herman Gaßner/Siggi Schrankl im Mitsubishi Lancer. Ein erneuter Sieg in Thüringen würde die Meisterschaft bedeuten.

Auch in der Super-1600-Meisterschaft ist beim „Semifinale“ ein vorzeitiger Titelgewinn möglich. Sven Haaf/Michael Wenzel liegen im Citroën C2 Super 1600 derzeit 15 Punkte vor Niki Schelle/Katrin Becker in ihrem Suzuki Ignis Super 1600. Bei noch maximal 20 möglichen Punkten eine spannende, aber ebenfalls lösbare Aufgabe.

Kahle als Favorit, doch die Gegner sind zahlreich vertreten

Bei der Rallye rund um Pößneck sind Matthias Kahle und Peter Göbel die Revierlöwen: Drei Mal siegte Matthias Kahle in den vergangenen drei Jahren, bis auf das Jahr 2001 saß immer Göbel auf dem Beifahrersitz. Trotzdem herrscht keinesfalls Siegessicherheit im Skoda-Lager:

„Eigentlich dürften wir nichts riskieren, um den Titel sicher nach Hause zu fahren“, beschreibt Kahle. „Doch andererseits bin ich Sportler und will natürlich auch diese Veranstaltung gewinnen“.

Konkurrenz droht dem Skoda-Duo vor allem aus dem eigenen Lager: Die Markenkollegen Maik Stölzel/Thomas Windisch sind ebenfalls in einem Octavia WRC unterwegs und haben in dieser Saison schon mehrfach ihr Können unter Beweis gestellt. Zudem hat das Duo aus Zwickau mit dem privat eingesetzten WRC im benachbarten Thüringen fast ein Heimspiel.

Eine Top-Leistung wollen auch der Neuwieder Frank Färber und sein Co Dr. Thomas Schünemann zeigen: Im HS-Lancer hatten sie eine extrem durchwachsene erste Saisonhälfte. Doch beim vergangenen DRM-Lauf im Rahmen der Eifel-Rallye beendete das Duo die Negativ-Serie und zeigte mit dem zweiten Gesamtrang sein Potenzial. Für das restliche Jahr geht es dem Team deshalb nicht mehr primär um die Meisterschaftstabelle, wohl aber um Einzelerfolge. Auch sie müssen sich allerdings mit bärenstarken Konkurrenten auf weiteren Gruppe-A-Lancern auseinandersetzen.

Ob das mit Gaststarter-Status antretende Ehepaar Ruben und Petra Zeltner, ob Lokalmatador Olaf Dobberkau mit Co-Pilot Hans-Joachim Grimberg oder Sandro Wallenwein mit Co Pauli Zeitlhofer: Hier bahnt sich ein Sekundenkampf an, bei dem die Protagonisten immer wieder für eine Überraschung gut sind.

Haaf und Schelle fighten um Super-1600-Titel

Ein quirliges Quartett kämpft in der aktuellen Saison an der Spitze der Super-1600-Meisterschaft und zeigt Rallye-Sport der feinen Sorte: Unterschiede im Zehntel-Sekunden-Bereich und packende Kämpfe um die Positionen sind an der Tagesordnung.

In der Addition der Punkte haben Sven Haaf/Michael Wenzel die Nase ihres Citroën C2 deutlich vorn. Und ihr neues Sportgerät haben sie beim deutschen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft gerade einem ausführlichen Test unterzogen.

„Das Wetter bei der Rallye Deutschland war zwar nicht gut, aber für uns war es gut zum Testen“, erklärte Haaf. Genau zwei Sekunden fehlten beim DRM-Lauf in der Eifel bei der Premiere des C2 zum S1600-Sieg – überwiegend durch die wechselhafte Witterung verursacht, für die im brandneuen Einsatzfahrzeug kein ausgetestetes Set-Up vorhanden war.

Dies sollte nach dem WM-Einsatz nun geklärt sein. „Unser Hauptaugenmerk gilt natürlich Niki Schelle und Katrin Becker, denn nur sie können uns im Titelkampf noch gefährlich werden“, spekuliert Haaf vor der Castrol-Rallye.

Doch der Bayer gibt den Ball gleich zurück. „Unsere Chancen sind doch nur noch theoretischer Art, Sven kann sogar hinter uns ins Ziel kommen und hat den Titel immer noch sicher“, erklärt Schelle. Im Suzuki Ignis gewann er die heiß umkämpfte Wertung der kleinen Kraftprotze beim DRM-Einsatz in der Eifel. Nun freut sich der Bayer auf den Ausflug nach Thüringen: „Ich bin die Castrol-Rallye schon zweimal gefahren, immer mit guten Resultaten, mir macht es hier immer riesigen Spaß.“

Super-1600-Meister Mohe feiert Heimspiel

Während die beiden um den Titel kämpfen, dürfen sie auch ein weiteres Duo nicht aus den Augen lassen. Der amtierende S1600-Meister Carsten Mohe konnte im vergangenen Jahr im Renault Clio den Lauf bei Pößneck gewinnen, der Erzgebirgler und sein thüringischer Co André Kachel haben zudem einen klaren Heimvorteil.

Auch Horst Rotter und Sabrina Berdi werden im Kampf um die Spitze mitmischen. Bei der benachbarten Wartburg-Rallye, einem Lauf zur zweiten deutschen Rallye-Liga, feierte er im Opel Corsa Super 1600 gerade einen überzeugenden Gesamtsieg. „Vielleicht ist damit ja auch meine Pechsträhne in der DRM beendet“, wünscht sich der Nordhesse.

Diesel-Konkurrenz verschärft

In der neu geschaffenen Dieselwertung liegen die Youngster Markus Fahrner/Marcus Poschner im von Skoda zur Verfügung gestellten Fabia RS TDI inzwischen deutlich in Front. Durch ihre konstant guten Resultate liegen sie auch in der Gesamtwertung der DRM auf dem sensationellen fünften Platz.

Neben ihren üblichen Haupt-Konkurrenten Christian Senz/Veronika Britzger (Seat Ibiza TDI) und Siegfried Steinacker/Björn Röhm (VW Golf 4 TDI) aus der DRM müssen sie sich in Thüringen auch mit Konkurrenz aus Tschechien auseinandersetzen: Jaroslav Stary/Miroslav Slambora gehen in einem zweiten Fabia RS TDI an den Start.

Gaßner als Favorit in der Gruppe N

Top-Favoriten auf den Sieg in der seriennahen Gruppe N sind einmal mehr die amtierenden Meister Hermann Gaßner/Siggi Schrankl. Doch die Youngster wie Maik Steudten, der amtierende Champ im ADAC Rallye Junior Cup oder der Schwede Tobias Olsson sind dem Routinier immer dicht auf den Fersen.

Komplettiert wird das Programm bei der ADAC Castrol-Rallye durch eine Runde zum Suzuki Ignis Cup. Im Duell der beiden Routiniers hat der Saarländer Michael Frölich mit Co-Pilot Thomas Kalbitzer die Nase seines Ignis bislang knapp vor Niklas Birr/Michael Schwendy.

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-DM: Thüringen-Rallye

Weitere Artikel:

Achims Sport am Montag

Kolumne: Die Uhren lügen nicht

Achim Mörtl hinterfragt den seiner Meinung nach farblosen Auftritt von Simon Wagner am Wochenende beim ERC-Lauf in Ungarn und stellt die Frage nach seinen Zielen.

Lavanttal-Rallye: Wetter

. . . und auch der Sommer sagt sich an

Auf der meteorologischen Nennliste zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg am 5. und 6. April finden sich mit Sonnenschein und Wärme zwei Teilnehmer der angenehmen, aber unzuverlässigen Art

Lavanttal-Rallye: Vorschau Neubauer

Hoffen auf mehr Fortune im Lavanttal

Nach dem frühen Ausfall im Rebenland hofft der Salzburger nun auf mehr Fortune. Mit Co Bernhard Ettel könnte er den 4. Gesamtsieg bei der Lavanttal Rallye holen - wie schon in der Steiermark wartet erneut starke Konkurrenz auf das Skoda-Duo

Lavanttal-Rallye: Vorschau BRR/Wagner

Julian Wagner blickt zuversichtlich ins Lavanttal

Nach dem schweren Unfall bei der Rebenlandrallye vor drei Wochen freuen sich Julian Wagner und Hanna Ostlender nun auf ein erneut starkes Starterfeld bei der Lavanttal Rallye.

Lavanttal-Rallye: Nach SP9

Wagner-Doppelführung nach Neubauer-Dreher

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg zieht ein fehlerloser Simon Wagner auf und davon / Zwischen- und Ausfälle bremsen die Konkurrenten des Staatsmeisters