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ORM: Jännerrallye 2020

Klausner: Havarie kontra Harmonie

Ein heftiger Abflug am Shakedown vor der eigentlichen Veranstaltung machte die Pläne von Christof Klausner zunichte.

Foto: Rene Rossmann

„My need is such – I pretend too much!“ – so heißt es in einem US-amerikanischen Schlager aus den fünfziger Jahren. „Too much“ ist ein im wahrsten Sinn des Wortes treffendes Stichwort, wenn man von dem leider missglückten Auftritt von Christof Klausner bei der Jännerrallye spricht. Klausner, in einer gewissen Weise der Entertainer schlechthin auf der deutschsprachigen Rallye-Bühne, hatte „es“ kräftig übertrieben. Zu sehr, wie man erkennen muss.

Und das geschah so: Christof Klausner und Martin Passenbrunner befanden sich mit ihrem Audi Urquattro gerade auf ihrem fünften Durchlauf auf dem Shakedown bei Oberrauchenödt. Laut eigenen Angaben war die Strecke beinahe eisfrei, kurz vor einer Links-Ecke allerdings nicht. Christof gibt zu, etwas zu schnell über die Kuppe gewesen zu sein, wodurch das Auto leicht wurde und dementsprechend weniger am eisfreien Abschnitt verzögerte. Es wurde dadurch auch zu weit nach rechts abgetragen. Dort befanden sich ein Haus sowie ein Baum, und eine Möglichkeit, auf die Schnelle zwischen den beiden festen Hindernissen durchzukommen, gab es nicht. Wobei sich der Baum zum Glück als gar nicht so fest herausstellte: Der wurde samt und sonders entwurzelt. Das war insoferne großes Glück, weil die direkte Kollision mit dem in einem Betonsockel fixierten Strommast wohl um Einiges heftiger gewesen wäre.

Damit war die Jännerrallye für Christof Klausner und Martin Passenbrunner bereits zu Ende, bevor sie noch richtig begonnen hatte. Was natürlich riesenschade war, denn sie selber und selbstredend auch viele Fans hatten sich auf einen Event mit vielen genüsslich-schwungvollen Drifts gefreut. Die Harmonie endete jäh mit einer Havarie, die es in sich hatte. Immerhin nicht für die Insassen – die kamen mit einem kräftigen Aha-Erlebnis, aber ansonsten körperlich unversehrt davon. Der Quattro ist jedoch in Grund und Boden zerstört, auch wichtige Motorteile wurden beschädigt. Einen neuen zu beschaffen und gegebenenfalls neu aufzubauen kommt billiger, als das Wrack instandzusetzen. Wann dies geschehen wird und Klausner „on the road again“ sein wird, lässt sich im Moment noch nicht abschätzen.

Nicht viel Erfreuliches tat sich leider auch an der Front von Paolo Diana und Francesco Fresu, die aus Italien gekommen waren, um den Drift-Reigen zu verstärken: Ihr Fiat 131 wurde zwar nicht durch einen Unfall zerstört, aber ein abgerissenes Motorventil sorgte schon vor dem Ende der ersten Prüfung für einen Stillstand.

Dass das Drifter-Duo so früh aus dem Verkehr gezogen wurde, ist sicherlich auch bitter für viele Fans, die sich immerhin damit trösten durften, daß der Wettbewerb selber äußerst attraktiv und spektakulär war – nicht zuletzt deswegen, weil vor Allem die Witterungsverhältnisse den Teilnehmern Einiges abverlangten und für viel Spannung sorgten. Auch die ganz klassischen Jänner-Rallye-Bedingungen fehlten nicht.

Christof Klausner hat zweifellos bei diesem Event eine Menge an Sachwert, nicht jedoch seinen Tatendrang verloren. Er wird wieder kommen.

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