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ORM Lavanttal Rallye: Nachbericht [ANDA]STEER
Laura R. Szasz

Lachendes und weinendes Auge

Es hätte das perfekte Rallye-Wochenende für Andreas Schart und Rolf Offner werden können, als sie zur lange ersehnten Heim-Rallye angetreten sind. Beinahe wäre es das auch gewesen. Aber eben nur beinahe. Ein frühes Gebrechen am Mitteldifferenzial machte alle Hoffnungen, eventuell die Klasse 8 zu gewinnen, zunichte. Dennoch wurde das Potential in fahrerischer und technischer Hinsicht sehr deutlich sichtbar.

„Was wäre wenn…“ – diese Frage wurde im Motorsport schon öfter gestellt. Sie beschäftigt im Moment wohl auch Andreas Schart, Rolf Offner und ihr unterstützendes Team. Sie alle können zwar ein letztendlich doch positives Resümee von ihrem Antreten bei der Lavanttal-Rallye des Jahrganges 2022 ziehen. Aber es gab auch einen herben Rückschlag.

Zunächst einmal begann der Einsatz mit einer drittschnellsten Zeit in der Kategorie 8 auf der ersten Prüfung – hinter Ariel Gyarmati (Mitsubishi Lancer Evo IX) und ganz knapp hinter dem Teamkollegen Markus Stockinger im Mazda 2 Proto. Also durchaus eine nicht ganz unerfreuliche Ausgangsposition. Auf Prüfung Nummer Zwei machten sich bereits leichte Schwierigkeiten bemerkbar: Es gab einen Hydraulik-Druckabfall im ACD-System, der das Mitteldifferenzial betraf. Es ging sich zwar noch eine drittschnellste Zeit in der Klasse aus, jedoch wurde das Fahrverhalten des Wagens kurz darauf so unberechenbar, daß ein größeres Service vorgenommen werden mußte. Zu groß, um noch rechtzeitig den Start zur dritten Prüfung schaffen zu können.

Immerhin konnte die durch das ausgetretene Hydraulik-Öl beschädigte ACD-Pumpe durch ein passendes Ersatzteil aus der Werkstatt von Andreas Schart ersetzt werden und auch der andere Schaden behoben werden. Ein Re-Start war jedoch erst am Samstag möglich, und die entsprechend zugewiesene Zeit machte es unmöglich, noch um einen Sieg in der Klasse mitzufahren.

Dennoch wollten Andreas Schart und Rolf Offner die noch vorhandene Gelegenheit nützen, ihrem Heim-Publikum etwas zu bieten und ihr Wettbewerbspotential auszuloten. Eine ganz und gar richtige Entscheidung. Mit dem nun wieder perfekten Fahrverhalten des Mitsubishi schaffte man schon auf der ersten Prüfung der zweiten Etappe eine 13. Gesamtzeit, was zugleich eine Bestzeit in der Klasse bedeutete. Und auf der folgenden SP sogar eine 12. Zeit unter allen Teilnehmern, wiederum als Klassenschnellste. Beinahe wäre dem Team von [ANDA]STEER-RACING ein solcher Glücksgriff auch auf der insgesamt siebenten Prüfung gelungen, aber da war der ebenfalls durch technische Schwierigkeiten zurückgefallene Christoph Zellhofer schneller.

Beherzt ging es dann auch noch weiter, so wie etwa mit einer 12. Gesamtzeit auf der zehnten Prüfung. Für einen perfekten Abschluß sorgte letztendlich die 13. Zeit auf der Powerstage, die zugleich eine zweitschnellste Zeit in der Klasse bedeutete. Oder sogar die Klassen-Bestzeit. Wenn man berücksichtigt, daß das Team Ariel Gyarmati/György Kocsis wegen eines um einen Millimeter zu großen Air-Restrictors nachträglich disqualifiziert wurde.

Man kann ziemlich gewiß davon ausgehen, daß Andreas Schart und Rolf Offner der Sieg in der Kategorie 8/Proto sicher gewesen wäre, wenn ihnen das Pech mit dem Hydraulik-Leck in der Differenzial-Steuerung nicht widerfahren wäre. Vor Allem ihr heldenhafter Auftritt auf den hoch gelegenen Prüfungen des Samstag-Vormittages ist eine starke Visitenkarte ihres Könnens. Letztendlich wurde die gute Gesamtleistung mit einem immer noch beachtlichen dritten Platz in der Klasse 8 belohnt. Für Andreas Schart ergibt sich daraus in der Zwischenwertung des Rallye Cups 2022/ORC der hervorragende fünfte Platz (gleichauf mit Christoph Zellhofer), während seine Beifahrer Christoph Gutschi und Rolf Offner in der entsprechenden Copiloten-Wertung jeweils auf dem 13. Rang liegen.

Insgesamt ist der sportliche Verlauf ein sehr guter, der auch die starke Kompetenz des Race Rent Austria Teams sichtbar macht. Für Ende Mai steht für Andreas und Rolf bei der Hartbergerland-Rallye sicher wieder ein Großangriff auf dem Programm.

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