Rallye-ÖM: Bosch-Rallye | 21.05.2004
Gröbere Elektronik-Troubles für Andi Waldherr
Massive Elektronik-Probleme am Golf von Andi Waldherr gefährden den Start, Raimund Baumschlager hofft indes auf Regen.
Drama im Lager von VW Motorsport: Trotz einer schlaflosen Nacht für die Elektronik-Techniker und zweier Besuche bei Motorentuner Lehmann in Liechtenstein scheinen sich die bösen Geister der Bosch Super plus-Rallye 2003 zu melden. Waldherr fiel im Vorjahr aufgrund massiver Elektronikprobleme aus: Beim Hochschalten gibt’s unbrauchbare Motor-Aussetzer.
Die Zores sind so massiv, dass es sogar möglich erscheint, dass der dreifache Diesel-Staatsmeister und wohl schärfste Gegner für Staatsmeister Mundl Baumschlager überhaupt auf den Start wird verzichten müssen.
„Es ist einfach unglaublich“, so Andi Waldherr. „Die Techniker kommen bis jetzt einfach nicht dahinter, wo die Ursache für die Probleme liegen. Wahrscheinlich ist es wieder der berühmte „10 Cent-Defekt“. Ich kann nur hoffen, dass wir das in der bis zum Start verbleibenden Zeit noch irgendwie in den Griff bekommen.“
Zufrieden ist hingegen Mundl Baumschlager: „Von mir aus könnte es schon losgehen. Und wenn das angekündigte Schlechtwetter tatsächlich noch kommen sollte, ist es mir nur recht.“
Rallye-Leiter Willi Stengg sen. übt sich indes als Hobby-Meteorologe: „Bei meiner Rallye hat’s abgesehen von ein paar Schauern noch nie ernsthaft geregnet. Und ich garantiere, dass das auch diesmal nicht der Fall sein wird.“
Inzwischen beginnen sich die Aktiven generell ernsthaft Gedanken um die Zukunft des österreichischen Rallyesports zu machen. Auf Initiative von Gottfried Kogler, Mundl Baumschlager und Andi Waldherr wird eine Art „Interessengemeinschaft der Fahrer“ aus der Taufe gehoben:
„Unser Ziel ist ausschließlich die Förderung des Sports. Wir wollen keine Revolution oder ähnliches“, so Waldherr. „Wir möchten finanzielle Einsparungen für die Teams erreichen, ohne dass die Qualität der Veranstaltungen darunter leidet. Deshalb haben wir auch beschlossen, eng mit den Rallye-Veranstaltern zusammenzuarbeiten, um gemeinsame Lösungen zu finden."
"Was wir keinesfalls wollen, ist, dass irgendwelche Autos von der Meisterschaft bzw. der Punktevergabe ausgeschlossen werden, wie das für 2005 seitens der OSK im Raum hängt. Österreich hat eine schöne Rallye-Szene, aber wir können nicht wie andere Länder aus ein paar hundert Autos wählen. Unsere Interessen-Gemeinschaft möchte auch erreichen, daß die Fahrer stärker in die Entscheidungen um das Reglement eingebunden werden.“
Die technische Abnahme ist zur Zeit im Gange. Insgesamt werden rund 52 Teams am Start erwartet, die erste SP beginnt um 15:29 Uhr.