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Rallye-ÖM: Lavanttal-Rallye

Sensationelle Aufholjagd von Michael Böhm

Michael Böhm war im Lavanttal sensationell unterwegs – leider kostete ein Dreher über sieben Minuten, dank einer Aufholjagd gab’s noch viele Punkte.

Obwohl Michael Böhm bereits im Vorfeld der Pirelli-Rallye mit einigen technischen Problemen am neuen Fiat Stilo 16 V zu kämpfen hatte, war das Team zuversichtlich, die Führung im Dieselpokal zu behalten. Das Starterfeld von acht Dieselfahrzeugen, darunter zwei Fiat und sechs VW Golf ,ließ einen spannenden Kampf erwarten, zumal auch das zweite Golf KitCar mit Norbert Filippits am Steuer im Einsatz war.

Michael Böhm/Günther Schmirl begannen die erste Sonderprüfung (16 Kilometer) etwas abwartend und lagen trotzdem nur elf Sekunden hinter Hannes Danzinger im wesentlich stärkeren VW KitCar an der 23. Stelle des Gesamtklassements. Filippits lag bereits 43 Sekunden zurück. In der SP zwei, einer 21 Kilometer langen Prüfung, wollte Böhm forcieren, lief dabei auf den vor ihm gestarteten Slowenen Peter Marc im Mitsubishi Evo VIII auf und überholte diesen. Durch diese Aktion vielleicht etwas beeinflusst, war der Fiat-Pilot in der folgenden „Links-Fünf“ etwas zu schnell und schlittert über einen Abhang in eine matschige Wiese. Da sich an dieser Stelle nur wenige Zuschauer befanden, benötigte Böhm und sein Co Günther Schmirl knapp siebeneinhalb Minuten um wieder auf die Straße zu gelangen und die Fahrt fortzusetzen. Somit schien die Pirelli-Rallye gelaufen.

Doch wer Michael Böhm kennt, der weiß, dass er so schnell nicht aufgibt. Was er in den folgenden Sonderprüfungen zustande brachte ist bemerkenswert und spektakulär zugleich. Vorne weg fuhr Hannes Danzinger seine Rallye, aber dahinter distanzierte Böhm die gesamte Dieselmeute in jeder Sonderprüfung. Abstände zwischen 30 Sekunden und mehr als einer Minute zu seinen „Dieselkollegen“ zeigten sein Talent und den Willen, im Lavanttal eine tolle Vorstellung zu liefern und wichtige Punkte zu holen. Am Ende der ersten Etappe lag das Duo Böhm/Schmirl in der Dieselwertung an der siebenten Stelle, im Gesamtklassement gar nur an der 78sten Stelle.

Am Samstag ging es aber in derselben Tonart weiter, wie der Freitag geendet hatte. Pro SP verkürzte Michi Böhm den Abstand zu den vor ihm liegenden VW-Piloten um bis zu einer Minute und pflügte durchs Feld. Vier Sonderprüfungen vor Schluss der Rallye überholte er Alfred Leitner im Golf V, machte somit 7:30 Minuten gut , und lag bereits auf Rang Vier in der Dieselwertung, hatte aber noch 1:42 Minuten Rückstand auf Filippits im KitCar. Im Gesamtklassement machte er bis dahin 35 (!) Plätze gut. In der drittletzten SP ging er auch noch an Peter Ebner vorbei und hatte nur mehr eine Minute Rückstand auf den Drittplazierten Filippits. In SP 12 holte Böhm weitere 30 Sekunden auf das KitCar von Filippits heraus und lag vor der Schlussprüfung nur mehr 31 Sekunden zurück. Zwanzig Sekunden Vorsprung in der letzten SP reichten dann leider nicht mehr um noch an Filippits vorbeizugehen. Mit elf Sekunden Rückstand belegten Böhm/Schmirl den dritten Platz im Dieselpokal und bewiesen Talent und Kampfgeist. Dass Böhm im Gesamtklassement vom 78. auf den 31. Platz nach vorne fahren konnte, beweist einmal mehr sein Talent.

„Ich glaube ab SP drei war das die beste Rallye meines Lebens. Nach dem blöden Ausrutscher in Wertungsprüfung zwei, der 7,5 Minuten gekostet hatte, dachte ich kurzzeitig, dass wir keine Chance mehr hätten, nach vorne zu kommen. Die Motivation durch unser gesamtes Team und der perfekt laufende Fiat Stilo machten es uns aber leicht, nach vorne zu stürmen. Außerdem hatten wir von Pirelli das beste Reifenmaterial zur Verfügung. Ich hätte nicht gedacht, dass es möglich ist, diesen Rückstand aufzuholen. So habe ich wertvolle Punkte aus dem Lavanttal mitgenommen und wir kommen als Führende im Dieselpokal zur Pyhrn-Rally“, erklärte ein überglücklicher Michael Böhm im Ziel in Wolfsberg.

Teamchef Christian Böhm, der sich zu seinem Geburtstag am Freitag etwas mehr erwartet hatte, war am Samstag begeistert: „Ich bin beeindruckt, wie Michael den enormen Zeitverlust von siebeneinhalb Minuten bis zur letzten SP wettmachen konnte. Ein tolles Geburtstagsgeschenk. Hätte es noch eine SP gegeben, wäre sogar der zweite Platz möglich gewesen. Aus Zeitgründen ist es uns jetzt leider nicht möglich, die angestrebten technische Verbesserungen am Fiat Stilo bis zur Pyhrn-Rallye durchzuführen, denn momentan müssen wir an der Karosserie arbeiten und die gesamten Motoraufhängungen erneuern, die beim Ausritt abgerissen wurden. Bei der folgenden Rallye sollten wir uns aber leistungsmäßig in Richtung KitCar bewegen und Hannes Danzinger dann unter Druck setzen können. Vielleicht ist im Spätsommer sogar ein Sieg möglich“, so Christian Böhm.

Der zweite vom Auto-aktuell Rallye Team betreute Stilo mit Markus Jaitz am Steuer belegte Platz sieben. Jaitz, der erstmals ein Dieselfahrzeug pilotierte, kam gut zurecht, verlor leider durch einen Elektronikdefekt mehr als 35 Minuten und erwartet sich in Oberösterreich schon wesentlich mehr.

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