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Georgie-Boy is back

Hans-Georg Lindner/Franz Blechinger werden die übliche Taktik anwenden: Früh aufs Gas, spät auf die Bremse. Das hat doch sehr oft den gewünschten Effekt erzielt.

Lang hat es gedauert, aber jetzt hat das Warten ein Ende. Bekanntlich hat sich Hans-Georg Lindner, der Überraschungsheld zahlreicher Rallyes und Gewinner der Castrol Historic Trophy 2005, eine vorübergehende Abstinenz als Rallye-Teilnehmer verordnet, die aber eigentlich eher als Atempause anzusehen ist, gedacht dazu, um bei der Rückkehr umso stärker aus dem Vollen schöpfen zu können. Und bei der steigenden Porsche-Konkurrenz muß man sich auch technisch einiges einfallen lassen, um bei der Musik zu bleiben, denn irgendwann einmal nützen einem alle fahrerischen Kunstgriffe nichts mehr. Von denen beherrscht Hans-Georg Lindner bekanntlich sehr viele.

Und das hat er auch bei seiner letzten sportlichen Aktivität bewiesen, der zur historischen Rallye-EM zählenden Ostarrichi-Rallye, wo er mit einem deutlichen Vorsprung auf den heuer Klassenbesten Sepp Pointinger einmal mehr allen gezeigt hatte, daß der Rallye-Athlet in ihm unverändert lebt. Es herrschten abschnittsweise Zustände wie bei der Safari-Rallye, mit unendlich viel Regenwasser, sonst hätte er sich vielleicht gar nicht so gut durchsetzen können. Ohne sein oft zitiertes Können natürlich auch nicht.

Danach war, wie gesagt, lange Zeit nichts, aber eine Steiermark-Rallye ohne Hans-Georg Lindner ist seit 1995 unvorstellbar (damals noch als Voraus-Fahrer). Beim Saisonhöhepunkt schlechthin der Historischen wollen alle noch einmal dabei sein, die Anziehungskraft, die Admont hier ausübt, geht weit über das gewöhnliche Maß hinaus. Offenbar kommen auch die Strecken gut an. Enorm groß ist daher der Erlebniswert für Besucher, unter denen vor allem Hans-Georg Lindner ein hohes Ansehen genießt. Mitbewerber, die nicht nur schnell sind, sondern auch stilistisch Akzente setzen, stehen hier traditionell hoch im Kurs: Jene Teilnehmer, welche die Fliegen an den Seitenscheiben kleben haben. Hans-Georg Lindner ist einer von ihnen, ganz eindeutig.

Daß so viele ernstzunehmende Konkurrenten an den Start gehen, kann ihn kaum stören, denn zu verlieren gibt es für ihn nichts. In der Meisterschaft gibt es nichts mehr zu holen, die Endwertung ist relativ egal. Schafft er es aber, ganz weit nach vorne zu kommen, so ist der Prestigegewinn enorm. Viel Feind’, viel Ehr’, das war schon immer so. Schließlich kommt zu den österreichischen Größen wie Rosner, Pointinger, Zeiringer oder Nothdurfter – um nur ein paar von den Wichtigsten zu nennen – auch noch Max Schneider mit einem Porsche 911 hinzu. Es kann sein, daß auch der mächtig Druck macht.

Hans-Georg Lindner und Franz Blechinger werden daher ihre übliche Taktik anwenden: Früh aufs Gas, spät auf die Bremse. Das hat zwar nicht immer, aber doch sehr oft den gewünschten Effekt erzielt (Manche erinnern sich vielleicht noch an die ARBÖ-Steiermark-Rallye des vergangenen Jahres, wo einiges an Zeit und Blech draufgegangen ist).

Fazit: Mit dem Start von Hans-Georg Lindner in Admont wird eine über zehnjährige Tradition fortgesetzt!

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