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Rallye-ÖM: Castrol-Rallye

Niederlage mit Stil

Durch einen Reifenschaden wurden die Manhart-Brüder zwar weit zurückgeworfen, aufgegeben haben die Niederösterreicher aber dennoch nicht.

Als aufrechte Verlierer zeigten sich Philipp und Stefan Manhart bei der Castrol Pölstal Judenburg-Rallye. Verlierer deswegen, weil sie zweimal durch einen Reifenschaden auf den letzten Platz zurückgeworfen worden sind, was sich am Schluß natürlich nicht mehr verbessern ließ.

Und aufrecht deshalb, weil sie selbst im Moment des größten Pechs ihren Kampfgeist nicht verloren haben und in allen Lagen ihr Bestes gaben. Ganz umsonst war es ja nicht, sie sind weiterhin in der Austrian Rallye Challenge an zweiter Stelle, zudem führt Philipp Manhart nun in der JARC, der Junioren-Wertung der Austrian Rallye Challenge.

Wie alle anderen Teilnehmer der Austrian Rallye Challenge, mußten Philipp und Stefan Manhart im Gegensatz zu den in der ÖRM fahrenden Teams nur die Samstagesetappe zurücklegen. Die hatte es aber noch immer ganz schön in sich, die teilweise sehr schnellen Bergprüfungen und nicht zuletzt das Wetter stellten an die Fahrer extreme Anforderungen.

Diesmal war überdies die Konkurrenz mit der Rückkehr von Wolfgang Franek, der erstmals einen Honda Civic eingesetzt hatte, und das sehr erfolgreich, um einen bedeutenden Vertreter reicher. Überhaupt schienen diesmal die Routiniers das Tempo zu bestimmen, in einem Maß, das es Philipp und Stefan Manhart unmöglich machte, einen erfolgreichen Angriff zu unternehmen.

Immerhin gegen Stefan Reininger (Opel Astra GSi) konnten sie sich durchsetzen, solange es keinen Reifenschaden gab, aber gegen Wilfried Ohrfandl mit dem zweiten Opel und Wolfgang Franek mit dem Honda war diesmal nicht anzukommen.

Möglicherweise war es auch ein wenig der innere Erfolgszwang, der Philipp und Stefan Manhart näher an die Belastungsgrenze des Materials gehen ließ, so auch an die der Reifen, auch wenn die Ursache des Platzers auf SP 6 nicht ganz klar ist.

Aufgrund der starken Leistung auf der Prüfung „Gaberl“ und der Probleme von Alexander Mayer (Mitsubishi) gelang es gleich darauf, sich noch einmal von der schnöden letzten Position zu befreien, und auf der achten Prüfung, der besonders viel Mut und Können erfordernden „Schmelz“, scheinen die Manhart-Brüder sogar als Gesamt-Dritte in der Challenge-Wertung auf.

Damit war zwar auch kein Sprung nach vorne mehr möglich, aber zumindest ist es eine große Selbstbestätigung und ein guter Richtwert für die inzwischen erworbene fahrerische Reife. Auf der letzten Prüfung, die wieder über die Gaberl-Strecke führte, gab es dann den zweiten Reifenschaden, und wieder war es unerklärlich, wie es dazu kommen konnte. Wie dem auch sei, es blieb nur mehr der letzte Platz in der Challenge-Wertung, aber auch der brachte wichtige Punkte.

Die Erfolgsansprüche von Philipp und Stefan Manhart wurden damit zwar nicht erfüllt – man gewöhnt sich bekanntlich schnell ans Siegen – aber als Erfahrungsgewinn war die Rallye sehr wichtig. Es herrschten widrige Umstände, trotzdem ist es dem Waldviertler Peugeot-Team wieder gelungen, eine Rallye zu beenden. Und Rückschläge gibt es in jedem Sport.

Die Position in der Austrian Rallye Challenge stimmt zudem weiterhin sehr positiv, auch wenn es sehr schwierig werden dürfte, Wolfgang Schmollngruber eventuell noch zu überholen. Aber auch mit dem zweiten Platz in der Wertung hatten vor Beginn der Saison wohl nur wenige gerechnet, der bisherige Verlauf ist insgesamt sehr zufriedenstellend.

Der größte Teil der Kraftproben der Austrian Rallye Challenge 2006 steht jedoch noch aus, hier wird sich zeigen, ob Philipp und Stefan Manhart in der Lage sind, ihre Position zu halten oder – einiges Glück und sehr viel Können vorausgesetzt – sogar zu verbessern.

Keine leichte Aufgabe, zweifellos. Aber das waren die bisherigen Rallyes auch nicht.

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