Rallye-ÖM: Jänner-Rallye | 16.12.2008
Der Rallyesport lebt...
Insgesamt haben sich 88 Teams aus neun Nationen für Freistadt angemeldet. Fahrzeuge der Div. I dominieren vor nicht mehr Homologierten, der Klasse H10.
Obwohl die Jänner Rallye für die Aktiven, auf Grund der unsicheren Reifenfrage in der Vorbereitung, zu den teuersten Rallyes der Saison zählt, haben sich auch heuer nicht weniger als 88 Teams aus neun Nationen entschlossen, an diesem ersten Rallye-Klassiker der Saison teilzunehmen.
Erfreulich ist, dass einerseits moderne Rallyefahrzeuge der Division I mit absoluten Spitzenpiloten an der Veranstaltung in Freistadt teilnehmen, andererseits aber viele nicht mehr homologierte Rallyefahrzeuge der Klasse H10, die gerade bei winterlichen Bedingungen von ihren Piloten, die größtenteils aus dem Mühlviertel kommen, zur Freude der vielen Zuschauer spektakulär auf den Sonderprüfungen bewegt werden.
In der Division I (Fahrzeuge der Klasse N4 sowie S2000 und A5-A7 inkl. R2 und R3) haben 39 Teams ihre Nennung abgegeben. Was die Marken betrifft, findet man 20 Mitsubishi, gefolgt von 13 Subaru, je 2 Renault und VW, sowie je ein Opel und ein Nissan.
Die Division II (Klasse N1-N3 inkl. R1) weist sechs Nennungen auf. Fünf Interessenten sieht man in der Division III, also der Dieselklasse D9 und zwei Teams in der Division IV, der alternativ betriebenen Fahrzeuge (Alt 12). In der Kategorie Historisch 11 findet man vier Mannschaften.
Die zweitstärkste Abordnung der Nennungen stammt aus der Klasse H10, also nicht mehr homologierten Rallyefahrzeugen. Hier haben sich nicht weniger als 32 Mannschaften, hauptsächlich aus dem Mühlviertel, entschlossen, sich dem Starter zu stellen. Die Markenstatistik zeigt hier folgendes Bild: acht Teams starten auf Mazda, sieben auf Audi, sieben auf Mitsubishi. Dann kommen je drei Mannschaften auf BMW und VW, sowie je ein Team auf Opel, Peugeot, Renault und Toyota.
Ein Saisonauftakt mit vielen Favoriten auf den Gesamtsieg
Studiert man die Nennliste der Jänner Rallye 2009, und blickt in die Ergebnisse der letzten Jahre, so gibt es diesmal viele Sieganwärter, die alle aus dem ERC und ÖM Feld der Division I hervorgehen sollten.
Da ist einmal der regierende österreichische Staatsmeister Raimund Baumschlager (Mitsubishi Evo IX), der den Klassiker schon zweimal (2004, 2006) gewinnen konnte. Außerdem erreichte der Rosenauer 2003 (Zweiter) und 2008 (Dritter) zusätzlich noch je einen Podestplatz.
Ebenfalls auf einen vollen Erfolg zurück blicken kann auch Hermann Gassner sen. (Mitsubihsi Evo IX). Der Deutsche hatte 2002 die Nase vorne, dazu war er im Jahre 2007 Zweiter und in den Jahren 2003 und 2006 jeweils auf Platz drei zu finden.
Sehr stark einzuschätzen ist auch der tschechische Prioritätsfahrer Pavel Valousek (Mitsubishi Evo IX). Der bereits WM erprobte Pilot war im Jahre 2008 die absolute Überraschung. Er lag am Beginn der Rallye klar in Führung, scheiterte nur am fehlenden Reifenmaterial und wurde Gesamt-Zweiter.
Die höchste FIA Graduierung aller Teilnehmer weist mit dem FIA B-Fahrer Status aber Manfred Stohl auf. Der Wiener, in den letzten Jahren Österreichs absolutes Rallye-Aushängeschild, bringt diesmal einen CNG Subaru STI an den Start. Mit Gesamtrang drei bei der Jänner Rallye im Jahre 2005 hat der P-WRC Weltmeister 2000 ebenfalls schon einen Podestplatz auf seinem langen Erfolgskonto.
Noch kein zählbares Endresultat bei der Jänner Rallye hat Stig Blomqvist (Mitsubishi Evo IX). Der schwedische Rallye Weltmeister des Jahres 1984 verzeichnete bei seinen bisherigen vier Versuchen (1979, 2006, 2007 und 2008) noch keine Zielankunft. Wer aber den schwedischen Altmeister und einen der großen Stars im Rallyesport kennt, weiß, dass Blomqvist sicher nichts unversucht lassen wird, einmal auf einem vorderen Platz ins Ziel zu kommen.
Neben den bisher genannten Piloten gibt es natürlich weitere Anwärter. Das betrifft den Slowaken Peter Gavlak (Mitsubishi Evo IX). Er wurde im letzten Jahr in Freistadt Gesamt-Achter und vor wenigen Wochen im Waldviertel, Gesamt-Fünfter. Sehr gute Chancen haben auch Andreas Waldherr (VW Polo S2000) und Kris Rosenberger, der diesmal einen Subaru WRX STI an den Start bringt. Gespannt kann man auch auf das Abschneiden von Hermann Gassner junior (Mitsubishi Evo IX) sein. Der Deutsche war beim Pirelli Star Driver Shoot Out im Oktober schnellster Mann auf der
Strecke und belegte bei der WM Rallye in Wales in der P-WRC Wertung den sehr guten sechsten Platz. Dann natürlich die Österreicher Willi Stengg (Subaru), Walter Kovar (Mitsubishi Evo VII) und Manfred Pfeifenberger (Mitsubishi Evo IX). Sehr stark ist das Mühlviertel Duo einzuschätzen: Ernst Haneder (Mitsubishi Evo IX) im Jahre 2008 nach dem ersten Tag noch bester Österreicher, möchte diesmal ohne Schneehaufenberührung ins Ziel kommen. Das gilt auch für Johannes Keferböck (Mitsubishi), der in den beiden letzten Jahren mit tollen Leistungen richtig aufgezeigt hat.
Klarer Favorit in der Klasse A7 der Division I ist natürlich der junge Österreicher Hannes Danzinger. Er bringt sein schon sehr bewährtes VW Golf CNG KitCar zum Einsatz und sollte von seinen Mitkonkurrenten Dario Lorenzini (ITA) auf Renault Clio, Thomas Regner (A/Renault Clio) und Jaroslav Kubata (CZ/Nissan Almera) nicht gefährdet werden.
Division II
Sehr international zeigt sich dieses Feld. Zwei Österreicher treffen auf vier Ausländer. Favorit sollte Daniel Wollinger (Ford Fiesta) sein. Er fährt in der Klasse N3 gegen seinen Landsmann Franz Kitzler (Seat Ibiza), den Franzosen Christophe Ghillet (Peugeot 206) und den Italiener Fabrizio Roncali (Peugeot 306). Das Feld ergänzen der Ungar Laszlo Kiss (Suzuki Ignis N2) und der Pole Lukasz Ryznar (Fiat Cinquecento N1).
Division III
Sehr interessant wird der Kampf in der Dieselklasse werden. Der regierende OSK Pokalsieger Ing. Michael Böhm (Fiat Punto) bekommt es diesmal mit Michael Kogler (VW Golf V) zu tun. Der Niederösterreicher wechselt heuer wieder von der Division I in die Dieselklasse zurück und hat Titelambitionen. Bernhard Spielbichler (VW Golf) ergänzt das österreichische Trio, die beiden anderen Bewerber kommen mit Armin Holz (VW Golf IV) und Josef Wecker (Opel Astra) aus Deutschland.
Division IV
Hier feiert Lokalmatador Markus Weissengruber im Rhinos Racing Team auf einem Mitsubishi Evo IX CNG ein bemerkenswertes Comeback. Sein unmittelbarer Mitbewerber ist Reinhard Pasteiner, ebenfalls auf der gleichen Marke. Der St. Pöltner belegte zuletzt im Waldviertel einen sensationellen zehnten Gesamtrang.
Klasse H10
Nach der Division I stellt diese Klasse mit 32 Teilnehmern das zweitstärkste Nennergebnis. Mit dabei ist der heurige Sieger der Austrian Rallye Challenge. Markus Huber auf einem Mitsubishi Evo III. Mit Franz Sonnleitner (Mitsubishi Evo III), heuer zweifacher Sieger bei Wels-Mühlviertel und Leiben, Martin Fischerlehner (Audi S2 Coupe) und Publikumsliebling Christof Klausner (Audi 80 Ur-Quattro) haben u.a. weitere renommierte Piloten ihre Nennung abgegeben. Von den jungen Piloten wird Philipp Lietz zu beachten sein, der mit seinem Mazda schon beim Harrach Sprint zu gefallen wusste.
Klasse Historisch 11
Hier sollte der Mühlviertler Niki Glisic das Maß aller Dinge sein. Sein spektakulärer Fahrstil mit dem BMW M3 E30 sorgt bei den Fans immer wieder für Begeisterungsstürme. Nach einer ansprechenden Leistung im Vorjahr möchte mit Mario Klopf (Ford Escort) ein weiterer Mühlviertler glänzen, während Karl Raab (BMW 2002) nach einem verkorksten Jahr 2008, endlich einen positiven Saisonstart hinlegen möchte. Einziger Ausländer in dieser Klasse ist der Tscheche Jiri Petrasek auf Opel Ascona.