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ORM: Schneebergland-Rallye

Baumschlager feiert weiteren Sieg

Knapp aber doch konnte Raimund Baumschlager den Sieg im Schneebergland feiern, dahinter Harrach und Grössing. In der 2WD gewinnt Peter Ebner.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl/www.motorline.cc

9,2 Sekunden reichten am Ende aus, sodass Raimund Baumschlager den Sieg feiern konnte. Doch der Skoda Fabia S2000-Pilot wirkte mehr erschöpft als glücklich und erklärte: „Es war ein hart erkämpfter Sieg.“

Auf der vorletzten Sonderprüfung habe er Glück gehabt, denn ein riesengroßer Stein rollte auf die Strecke – dies wurde gerade noch rechtzeitig entdeckt, sodass die SP neutralisiert werden konnte.

Eine Vorentscheidung in der Staatsmeisterschaft kann Baumschlager nicht ausmachen: „Beppo ist hier wieder sehr stark gefahren, er könnte ja auch die nächsten drei Rallyes gewinnen. Wie wir heute gesehen haben, kann immer etwas passieren.“

Baumschlager sprach damit den Rundkurs „Biegelhof“ an, auf dem er auf einen langsameren Konkurrenten auflief – „obwohl wir vorher ausgemacht haben, dass so etwas nicht mehr passieren darf“, wie sich der Rosenauer ärgerte. Alles in allem blickt Baumschlager auf eine anstrengende Rallye zurück: „Ich musste wieder einmal bis zum letzten Meter attackieren. Natürlich bin ich froh, dass wir gewonnen haben.“

Beppo Harrach konnte am Nachmittag, an dem er sich eigentlich weniger Chancen ausgerechnet hatte, überraschend starke Zeiten markieren – umso mehr ärgert sich der Mitsubishi Lancer Evo IX R4-Pilot über seinen Fehler vom Vormittag. Auf SP 3 hat er die Kopplung „abgebrannt, das war ganz klar mein Fehler“.

Die Folgen waren noch unangenehmer: Zwei Fehlstarts aufgrund der beleidigten Kupplung. Wobei der zweite Fehlstart mit einer vollen Strafminute belegt wurde. Harrach: „Die Kupplung hatte sechs Zentimeter Spiel und war völlig unberechenbar. Freilich ist man immer ein Rennfahrer und freilich möchte man immer einen möglichst guten Start hinlegen.“

Zum Zeitpunkt des zweiten Fehlstarts sei ihm aber nicht bewusst gewesen, dass dies mit einer Minute bestraft wird: „Wir dachten zu dem Zeitpunkt, dass es erneut zehn Sekunden setzen wird.“ Die Rechnung mit der Schneebergland-Rallye bleibt also offen. Harrach übt sich in angewandtem Zynismus: „Was heißt eine Rechnung - es sind vier Rechnungen, viermal schon wollten wir hier schon gewinnen, viermal haben wir es nicht geschafft.“

„Hausherr“ Gerwald Grössing und sein Co-Pilot Sigi Schwarz waren auch bei der Heimrallye des Duos die unangefochtene „dritte Kraft“ der ORM und belegten also mit 1:58 Minuten Rückstand Platz drei.

Mit beinahe fünf Minuten Rückstand landete Kris Rosenberger im VW Polo S2000 auf Platz vier, gefolgt vom Ungarn Sandor Olle auf einem knallgelben Ford Fiesta S2000 auf Platz fünf.

Einen formidablen sechsten Platz konnte Walter Mayer auf den selektiven Schneebergland-Prüfungen belegen – damit konnte er einerseits an seinen fünften Platz anschließen, den er schon im Vorjahr im Schneebergland belegen konnte, zugleich konnte er damit ein Formtief überwinden. Offen gibt Mayer zu: „Die Rallyes davor bin ich einfach schlecht gefahren, aber hier ist es wieder super gelaufen.“

Auf Platz sieben landete der Ungar Attila Rongits auf einem Mitsubishi Lancer Evo IX RS.

2WD-Sieg für Ebner

In der 2WD sah zunächst Michael Böhm wie der klare Sieger aus – der Suzuki Swift S1600-Pilot überzeugte mit formidablen Zeiten und ließ seinem Herausforderer Peter Ebner im Jaga-Citroen DS3 R3 so gut wie keine Chance.

Doch auf dem Rundkurs „Rundkurs Biegelhof“ musste Böhm nach einem Umlauf stoppen und wie er sagte „Arbeiten an der Kupplung“ vornehmen.

So wurde Böhm dem Reglement entsprechend die Zeit des unter gewöhnlichen Umständen gefahrenen Letztplatzierten der Sonderprüfung zugerechnet, was ihm de facto drei Minuten Rückstand einbrachte.

So konnte Peter Ebner als Gesamt-Achter den Sieg in der 2WD einfahren, Michael Böhm schaffte es immerhin noch auf Platz zehn gesamt, womit er in der 2WD den zweiten Platz belegen konnte und somit mit einem „blauen Auge“ davonkam.

Allerdings hat sich Hannes Jagarinec, der Teamchef des Jaga Motorsport Teams an motorline.cc gewandt und behauptet, das Team von Böhm habe im Zusammenhang mit dem Vorfall auf dem „Rundkurs Biegelhof“ ein illegales Service vorgenommen, mehr dazu im Menü rechts oben unter „Jagarinec: Böhm illegal“

Platz drei der 2WD belegte der Attila Varga, der wie Böhm einen Suzuki Swift S1600 pilotierte.

Glänzen konnte auch Markus Rempelsberger im Mitsubishi Evo VI, er konnte als Gesamt-Neunter den Österreichischen Rallye Pokal in der Division P2 gewinnen. P3 gewann der älteste Rallyepilot der Welt, der 77-jährige Kurt Adam im Opel Kadett.

In der Historischen Rallye-Staatsmeisterschaft heißt der Sieger Oskar Hebenstreit im Ford Escort RS, den Historic Rallye Pokal gewann Willi Polesznig.

Das neue Eintages-Konzept kam bei dem mit 32 Startern "kleinen, aber feinen" Feld gut an - zahlreiche Piloten zeigten sich von den selektiven Sonderprüfungen beeindruckt.

Ergebnis und ORM-Stände finden Sie im Menü rechts oben.

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