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ORM: Jännerrallye 2019

51 Teams aus fünf Nationen sind dabei

40 heimische Piloten stehen elf ausländischen Crews gegenüber; für die Topklasse wurden neun Autos genannt, alle in der R5-Kategorie.

Fotos: Daniel Fessl; Harald Illmer

Fünf dieser neun Piloten besitzen den Status eines nationalen Prioritätsfahrers. Bei den zweiradgetriebenen Boliden (Klassen 4, 7.2 und 7.3) sind auf der Nennliste acht Fahrzeuge zu finden. Die historischen Starter sind in den Klassen 6.1 bis 6.6 mit dreizehn Startern vertreten. 23 Teams haben für die Klassen 7.1 bis 7.3 ihre Nennung abgegeben, in der Klasse 8 Open N mit AMF Wagenpass findet man vier Starter. Fünf Nationen sind bei der Jännerrallye 2019 vertreten, darunter sechs Tschechen und drei Deutsche. Je ein Pilot kommt aus Ungarn und aus Italien. Österreich stellt 40 Mannschaften, wobei Oberösterreich mit 29 Startern den weitaus höchsten Anteil hat.

Oberösterreichische Treibjagd auf einen Salzburger Favoriten: Ex-Staatsmeister Hermann Neubauer muss sich bei der Jännerrallye 2019 nicht nur wegen der zu erwartenden Temperaturen warm anziehen. Zum traditionellen Auftakt der Rallye-ÖM dürfen sich die Fans in Freistadt nach derzeitigem Stand auf neun Teams in der PS-stärksten Klasse ORM freuen, die sich mit R5-Boliden um den Sieg bei der 34. Internationalen Jännerrallye matchen werden. An vorderster Front sei eben Neubauer erwähnt. Der Staatsmeister 2016 wird mit seinem Ford Fiesta R5 die Jännerrallye eröffnen; dass sich der Salzburger dabei einer Armada oberösterreichischer Lokalmatadore erwehren muss, bietet freilich einen zusätzlichen Reiz.

Die größte Gefahr sieht er im Start der beiden Wagner-Brüder: "Das wird ein großes Duell. Vor allem Simon Wagner hat in Freistadt nicht erst einmal bewiesen, wie schnell er dort ist." Der Rückblick auf die letzte Jännerrallye bestätigt Neubauers Einschätzung. Da hatte Simon Wagner den Sieg bereits eingefahren, als ihn auf der Fahrt von der letzten SP ins Ziel die Technik seines Autos stoppte. "Von daher habe ich freilich noch eine Rechnung offen, wenngleich Hermann Neubauer schon ein mächtiges Kaliber und daher zu favorisieren ist", meinte dazu der 25jährige Unterweitersdorfer, der heuer in einem Škoda Fabia R5 sitzen wird – übrigens genau so wie sein zwei Jahre jüngerer Bruder Julian.

Der 2WD-Staatsmeister des Vorjahres gilt als eines der größten heimischen Talente, weshalb sich kein geringerer als der 14fache Champion Raimund Baumschlager dessen Dienste sicherte. Julian Wagner bremst jedoch wie sein prominenter Teamchef geschickt zu große Erwartungen. "In erster Linie sind wir zum Lernen hier. Daher ist das Ergebnis relativ nebensächlich", lautet die offizielle Version vor Julian Wagners erstem Einsatz in einem konkurrenzfähigen Allradler.

Auf Angriff sind auch die beiden letztjährigen Erstplatzierten programmiert: Johannes Keferböck, der nach Wagners Pech als erster Mühlviertler über einen Jännerrallye-Erfolg jubeln durfte und danach die Saison mit dem Vizemeistertitel abschloss, geht mit seinem Škoda Fabia R5 ebenso entschlossen an den Start wie der Vorchdorfer Gerhard Aigner. Er bekam für den Auftakt wie Julian Wagner ein Škoda-Fabia-R5-Cockpit im BRR-Team. Auf lautstarke Fanunterstützung darf sich wieder Ernst Haneder verlassen. Der Mühlviertler Bäckermeister reiht sich in den Kreis der Škoda-Fabia-R5-Piloten ein und ist wie jedes Jahr für eine Topleistung gut. "Aber ich selber möchte mir die Latte gar nicht zu hoch legen; der Spaß an der Sache steht im Vordergrund", so Haneder.

Gleiches gilt für Martin Desl. Der 45jährige Schenkenfeldener darf mit sechs Starts in Freistadt zu den Jännerrallye-Experten. gezählt werden, sitzt heuer zum ersten Mal in einem Škoda Fabia R5 von Race Rent und kann mit einem zehnten Platz bei der letzten Jännerrallye aufwarten. Navigiert wird Desl übrigens von Günther Bergsmann, dem Vizebürgermeister von Schenkenfelden. Für schnelle Zeiten ist der Oberösterreicher Gerald Rigler bekannt. Jedenfalls ist der ARC-Champion in seinem Ford Fiesta R5 jederzeit für eine Topplatzierung gut, ebenso wie der neunte R5-Potagonist: Markus Steinbock vom MSC Schenkenfelden ist ebenfalls Lokalmatador und bringt wieder seinen Hyundai i20 NG R5 zum Einsatz.

Zu den Piloten mit Ambitionen und auch Chancen auf vordere Plätze zählen einige, die mit schwächeren Autos nur für den Rallyecup genannt haben. Hermann Gaßner ist einer davon; der routinierte Deutsche kann zwar außerhalb seiner FIA-Zone keine ÖM-Punkte einfahren, aber im Mitsubishi Lancer Evo X stand er bei der Jännerrallye 2018 als Gesamtdritter auf dem Podest. Platz vier hat etwas überraschend Johann Seiberl zu verteidigen. Der Pilot eines Mitsubishi Evo VI aus Windhaag bei Freistadt gewann 2018 die Cupwertung seiner Heimrallye und wurde dank seiner spektakulären Leistung zur großen Sensation.

Auch der ORC-Gesamtsieger Martin Kalteis hat heuer einige Male gezeigt, dass er in der Lage ist, mit seinem Mitsubishi Lancer Evo VII in die Phalanx der R5-Piloten einzudringen. Mit seinem Subaru Impreza WRX kommt das oberösterreichische Urgestein Robert Zitta nach Freistadt. Letztes Mal noch als Organisationschef im Veranstalterteam weiß er, was es heißt, rund um die Jännerrallye Arbeit zu leisten: "Es ist unglaublich, wieviel Zeit und Herzblut man da opfern muss. Ich kann den diesmal zuständigen Herren rund um Mario Klepatsch nur gratulieren, dass sie wieder eine tolle Rallye auf die Beine gestellt haben."

Einen neunten Gesamtplatz aus dem Jahr 2015 kann Mario Traxl als bestes Jännerrallye-Ergebnis verzeichnen. Heuer war nach einem technischen Defekt auf SP 11 Schluss. Diesmal will der nunmehr achtfache Jännerrallye-Starter seinen Mitsubishi Lancer Evo IX zumindest ins Ziel bringen; eine Vorgabe, die sich auch Martin Rossgatterer auferlegt hat. Der Neumarkter, der vor allem in der ARC schon mit guten Platzierungen aufhorchen ließ, gibt einem Mitsubishi Carisma Evo V die Sporen.

Eine Stufe runter geht diesmal auch der Freistädter Martin Fischerlehner: "Im Gegensatz zum letzten Mal, wo ich einen Ford Fiesta R5 aufstellen konnte, sitze ich diesmal in einem Mitsubishi Evo 6.5. Das ist zwar ein motorisch schwächeres Fahrzeug, mit dem man nicht unbedingt mit einer Spitzenplatzierung rechnen kann, aber ich hoffe, dass meine Erfahrung bei der Jännerrallye ein bissel was ausgleicht."

Mit einer Topplatzierung spekuliert auch Michael Lengauer nicht, zumal es sein erster Jännerrallye-Start überhaupt ist. Er hat vom Bamminger-Team jenen Subaru Impreza WRX zur Verfügung gestellt bekommen, mit dem Günther Knobloch M1-Gesamtsieger wurde: "Das ist ein Topauto, auf das ich mich unglaublich freue. Bei einer Jännerrallye-Premiere kann das Ziel jedoch maximal heißen, überhaupt ins Ziel zu kommen."

Eine Favoritenstellung kommt in der 2WD-Klasse dem Steirer Enrico Windisch mit seinem Citroën C2 R2 Max zu. Auch die Freunde der historischen Abteilung kommen bei der Jännerrallye 2019 ausgiebig auf ihre Rechnung. Markus Ossberger kommt mit einem Audi Coupé quattro, Gerd Birklbauer mit einem Mazda 323 Turbo, Gerd Fragner mit einem Mazda 323 BG 4WD, Horst Stürmer ebenfalls mit einem Audi Coupé quattro, Helmut Schwab mit einem Mitsubishi Lancer 2.0 Turbo, Richard Ronay mit einem Ford Escort RS 1800, Peter Wagner mit einem VW Golf GTI, der Tscheche Jiří Petrášek mit einem Opel Ascona B, Martin Haas und Karl Raab jeweils mit einem BMW 318ls E30 sowie Alexander Baumgartner mit einem VW Käfer 1303 S. Für eine abwechslungsreiche Veranstaltung dürfte also gesorgt sein.

Gesamtlänge: 798,25 km, davon 16 SP über 220,82 km
1. Etappe: 470,80 km, davon acht SP über 109,00 km
2. Etappe: 327,45 km, davon acht SP über 111,82 km

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