
Diesel: Wo es in der EU Fahrverbote gibt | 03.05.2018
Europa-Tournee
Wer mit seinem Diesel-Pkw in Urlaub fährt, sollte sich vorher über mögliche Fahrverbote in den europäischen Nachbarländern erkundigen.
mid/rlo
Wer mit seinem Diesel-Fahrzeug europäische Städte bereisen möchte, sollte sich vorher genau informieren. Sonst könnte es schon jetzt - oder in Kürze - ein böses Erwachen geben. Denn es gibt keine einheitlichen Vorschriften, nicht einmal in einzelnen Ländern sind Fahrverbote abgestimmt. Deshalb lohnt sich immer ein Blick auf die Internetseiten der Autoclubs und Fachmagazine. Die Zeitschrift AUTOStraßenverkehr beleuchtet die Diesel-Situation in Europa.
Deutschland: Hamburg macht den Anfang: Ab 21. Mai soll die Durchfahrt zweier Straßenabschnitte (Max-Brauer-Allee für Pkw und Lkw, Stresemannstraße für Lkw) Dieselmodellen der Abgasnorm Euro 4 oder älter verwehrt werden. Städte wie Stuttgart, Leipzig oder München werden folgen, Termine sind dort aber noch nicht fixiert.
Italien: Ab 2020 gilt ein generelles Diesel-Verbot für Euro-3-Fahrzeuge oder älter in ganz Italien, das ab 2024 auch auf Euro-4- und Euro-5-Diesel erweitert wird und nach jetzigem Stand ab 2030 auf alle Selbstzünder. Rom will das generelle Fahrverbot für Diesel aber schon 2024 einführen.
Frankreich: In Lyon, Grenoble, Toulouse, Lille und Straßburg gibt es an feinstaubstarken Tagen schon heute Fahrverbote für Euro-3-Diesel und schlechter, ab 2020 wollen die Städte Diesel-Fahrzeuge komplett verbieten. In Paris gibt es ein solches Verbot für Euro-2-Diesel und Euro-1-Benziner bereits heute tagsüber. Ab 2024 will Paris Diesel-Autos sogar komplett verbieten.
Belgien: Schon heute dürfen keine Euro-3-Diesel in Antwerpen fahren, ab 2019 sind sie auch in Brüssel verboten, ab 2025 sind nur noch Euro-6-Diesel erlaubt.
Niederlande: Ab 2030 sind nur noch lokal emissionsfreie Autos zugelassen. Schon heute gibt es in Utrecht und Rotterdam ein Fahrverbot für Diesel mit Baujahr vor 2001. In Amsterdam sind Fahrverbote für 2018 geplant.
Großbritannien: In London gilt schon seit 2017 für Benziner und Diesel schlechter als Euro 4 eine Sonder-Maut von umgerechnet rund 11,50 Euro pro Tag. Ab 2040 soll im Vereinigten Königreich ein generelles Verkaufsverbot für Benziner und Diesel in Kraft treten, in Schottland schon 2032.
Schweden: Dort können Städte Umweltzonen errichten, in denen ab 2020 nur noch Euro-5-Diesel erlaubt sind und ab 2022 nur noch Euro-6-Diesel sowie Benziner ab Euro 5. Zudem plant Schweden die Einführung von Zonen nur für Elektroautos sowie Fahrzeuge mit Brennstoffzelle und Erdgasantrieb.
In allen anderen europäischen Städten bzw. Ländern (etwa in Österreich) gibt es derzeit keine Diesel-Fahrverbote und es sind auf absehbare Zeit auch keine geplant.