AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Schlüssellose Systeme bieten Dieben Paroli

Schlüssellos glücklich

Schlüssellose Zugangssysteme sind Einfallstore für Autoknacker - gewesen. Mittlerweile setzen Autobauer effiziente Anti-Diebstahl-Techniken ein.

Georg Koman; mid/wal

Diebe machen sich die Technik von schlüssellosen Öffnungssystemen ("Keyless Go") zu Nutze und tricksen den Schlüssel mit einfachen Sendern und Empfängern aus, indem sie die Reichweite des Funksignals verlängern.

Wird ein Autoschlüssel zum Beispiel direkt hinter der Wohnungstür abgelegt, kann einer der Diebe das Funksignal des Schlüssels abfangen und zum Empfänger seines Komplizen senden, der in der Nähe des Wagens wartet. Das Auto öffnet sich, der Dieb setzt sich rein, kann den Motor starten und spurlos mit dem Auto verschwinden.

Alarmierend: Mit ein bisschen Geschick können sich Hobbyelektroniker die Geräte zur Verlängerung der Funkreichweite mit handelsüblichen Bauteilen für unter 100 Euro selbst bauen. Der ADAC konnte mit dem simplen Trick bislang 180 Fahrzeuge knacken. Kein einziges war sicher.

Doch moderne Systeme lassen das nicht mehr zu. Beispiel: Jaguar Land Rover. Die Briten verbauen ab sofort spezielle Computerchips, die den Auto-Klau verhindern sollen. Sie können die Laufzeit des Funksignals zwischen Auto und Schlüssel sehr genau messen und daraus die Entfernung bestimmen. Ist diese zu groß, wird das Signal also verlängert, reagiert das System nicht mehr.

Ein vom ADAC getesteter Land Rover Discovery des Modelljahres 2018 war bereits mit der Technik ausgestattet und ließ sich mit einem selbst gebauten Funk-Verlängerer weder illegal öffnen noch wegfahren. Neben dem Discovery ist nach den Angaben des Herstellers auch in den Modellen Range Rover, Range Rover Sport (jeweils Modelljahr 2018) und Jaguar E-Pace die gleiche Keyless-Technik verbaut.

Einen anderen, aber ebenso sicheren Weg gehen beispielsweise Audi und Mercedes: Bei ihnen reagiert das System nicht auf die Entfernung, wohl aber auf Bewegung. Hat man den Funkschlüssel in der Tasche, bewegt man ihn zwangsläufig, dann öffnen sich die Türen. Bewegt sich der Schlüssel hingegen überhaupt nicht, erkennt das System einen illegalen Zugangsversuch und hält die Türen geschlossen.

Es tut sich also etwas im Bereich der schlüssellosen Systeme, doch wie fast immer bei Einführung einer Neuigkeit, wird diese bei teuren Modellen zuerst eingesetzt. Bis sie sich nach unten in die Mittel- und Kompaktklasse durchgearbeitet haben wird, wird es wohl noch ein paar Jahre dauern.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Top gepflegt zu allen Jahreszeiten

Die besten Tipps zur Autopflege

Autopflege ist weit mehr als nur eine oberflächliche Außenreinigung: Wer sein Fahrzeug ganzjährig in makellosem Zustand halten möchte, sollte sowohl den Innenraum als auch den Lack und sämtliche Bauteile regelmäßig warten.

Elektrische Souveränität: Was moderne Elektroautos heute leisten

Elektroautos und was sie können

Elektroautos markieren einen Wendepunkt der Mobilität. Der elektrische Antrieb arbeitet präzise, leise und effizient, die Fahrzeuge integrieren sich in digitale Ökosysteme und in das Stromnetz.

Pirelli P Zero: Jubiläum des sportlichen Reifen

P Zero: „Vorsicht bissig“ seit 40 Jahren

Wenn sich ein Reifen in den Asphalt verbeißt wie die Derivate des Pirelli P Zero, dann klappen die Hot Laps auch auf ungewohnter Piste. Zu Besuch bei Pirelli, inklusive Headquarter, Comer See und Temple of Speed

Grobes Profil, grobe Ergebnisse

All-Terrain-Reifen im Test

Der ÖAMTC nahm acht Modelle genauer unter die Lupe – mit schockierenden Ergebnissen. So fallen die Bremswege auf Asphalt deutlich länger aus als mit Ganzjahresreifen.

Die Welt-Leitmesse zum Thema Caravan

Gradmesser der Branche: Caravan Salon Düsseldorf

Die Strahl- und Anziehungskraft der größten Leistungs-Show von Reisemobilen, Caravan und Tourismus ist erneut auch durch die 64. Ausgabe – seit 1994 in Düsseldorf – bestätigt worden. Fast 270.000 Besucher – nicht nur aus DACH, Benelux und den weiteren zentraleuropäischen Anrainern, sondern aus 41 Ländern sorgten für die zweitbeste Resonanz in den Hallen am Rhein.