MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Wann fällt die Vorentscheidung?

Der Rallye-Tross kommt dem Ziel immer näher, Hiro Masouka (Mitsubishi) hat beste Chancen auf den Sieg, bei den Bikes fighten Meoni und Roma (KTM).

Am viertletzten Tag der Dakar-Rallye 2002 kristallisierte sich bei den Autos der wohl heißeste Anwärter auf den Sieg heraus. Hiroshi Masouka liegt nach einer technischen Panne seines Markenkollegen Shinozuka beinahe zeitgleich mit Jutta Kleinschmidt auf Rang zwei, der Abstand auf Masouka beträgt bereits 52 Minuten.

„Alles ist möglich“ lautet indes das Motto bei den Motorrädern Vorjahressieger Fabrizio Meoni liegt zwar nach wie vor in Führung, Nani Roma lauert allerdings nur rund drei Minuten dahinter. Schwieriger wird’s da schon für Alfie Cox, sein Rückstand beträgt ca. 16 Minuten.

Die österreichischen LKW-Teams rund um Peter Reif und Helmut Kröpfel belegen weiter die Ränge vier und sieben, dem Russen Tschaguine dürfte ein erneuter Triumph nicht mehr zu nehmen sein.

Motorräder:
Fabrizio Meoni und Nani Roma fighten weiter um den Gesamtsieg, am Freitag könnte eine Vorentscheidung fallen

Bei der Wüstenschleife um Tichit haben Giovanni Sala und Fabrizio Meoni einen glasklaren Doppelsieg hingelegt. Und das auf einer Strecke, die mit Dünen, mit tiefem Sand und kilometerweise Kamelgras alles zu bieten hatte, was eigentlich einer Einzylindermaschine eher zu gute kommt. Der Sieger Giovanni Sala war nach der Ankunft im Ziel absolut happy: „Meine LC8 ist ein unglaubliches Motorrad. Mit ihr durch die Wüste zu fahren, ist wie ein „Dshungle of Emotions“. Bei der heutigen Etappe konnte ich die ganze Power meines Motorrades nutzen. Es war für mich ein phantastischer Tag!“

Fabrizio Meoni war mit seinem 2. Platz zufrieden, hatte er doch den 1. Platz in der Gesamtwertung verteidigt. Sein Vorsprung gegenüber Roma beträgt gut 3 Minuten. Über einen großen Teil der Wertungsetappe war er heute gemeinsam mit Nani gefahren, der wiederum 2 Minuten vor ihm ins Rennen gegangen war. Roma wurde heute 4. und zeigte sich leicht sauer, dass auch sein 2. Angriff auf die Gesamtführung fehlgeschlagen war. „Ich habe die Speziale gehasst. Zuviel Kamelgras und dadurch viele Sprünge. Vollgas war zu gefährlich. Darum bin ich Meoni gefolgt. Ich denke, morgen ist es möglich, Fabrizio hart zu attackieren.“ Nani Roma will nicht nur das erste Mal in Dakar ankommen, er will die senegalesische Hauptstadt auch als Sieger erleben. Fabrizio weiß, was ihn morgen erwartet. „Ich habe heute getan, was ich konnte, um ein bisschen Zeit herauszufahren. Morgen ist endgültig der Tag der Entscheidung.“

Doch bevor es zum großen Showdown kommt, hier noch ein Blick auf die Resultate der anderen KTM-Teamfahrer. Alfie Cox fuhr heute auf Platz 5 und stöhnte vor allem über das Kamelgras. ´Die letzten 100 Kilometer gab es das schlimmste Kamelgras, was ich bisher bei einer Dakar erlebt habe. Unglaublich. Ich bin glücklich, angekommen zu sein.´ Richard Sainct, heute 7., sah das ganz ähnlich. ´Durch das viele Kamelgras war es schwierig, schnell zu fahren. Eine absolut schwierige Etappe, vor allem für die Privatfahrer.´

In Tichit tobte ein schwerer Sandsturm. Das erleichterte die Arbeit der Mechaniker, die ja unter freiem Himmel arbeiten, nicht gerade. Den Fahrern geht es natürlich nicht besser. Wer sein Zelt nicht aufbauen kann, muss sich einen anderen Platz suchen, um das Roadbook für morgen durchzuackern und das GPS zu programmieren. Nicht einfach, mitten in der Wüste.

Autos
Hiroshi Masouka baut seine Führung weiter aus, Shinozuka und Kleinschmidt beinahe zeitgleich auf zwei und drei

Mit dem achten Tagessieg bewies Mitsubishi auch auf der zwölften Etappe der Rallye Dakar 2002 seine Dominanz. Werkspilot Hiroshi Masuoka vergrößerte seinen Vorsprung im Pajero Superproduction auf mehr als 52 Minuten. Dass an der Spitze dennoch keine Langeweile entstand, dafür sorgte das harte Terrain der 450 Kilometer langen Tagesetappe:

Jutta Kleinschmidt und Kenjiro Shinozuka tauschten nach technischen Defekten ihre Plätze. Am Vortag noch hatte die Deutsche von ihrem japanischen Teamkollegen den zweiten Rang übernommen, auf der Schleife mit Start und Ziel in Tichit eroberte Shinozuka am heutigen Donnerstag seine Position zurück. Mit nur 13 Sekunden Abstand ist der Unterschied zwischen den Plätzen zwei und drei allerdings 653 Sonderprüfungs-Kilometer vor dem Ziel denkbar knapp.

"Leider haben wir durch eine gebrochene Kardanwelle Zeit verloren", so Jutta Kleinschmidt. "Wir hatten allerdings eine Ersatzwelle an Bord und mein Beifahrer Andreas Schulz konnte das Teil als erfahrener Mechaniker schnell wechseln." Kenjiro Shinozuka erlebte seinerseits einen harten Tag:

Der 53 Jahre alte Dakar-Sieger des Jahres 1997 musste ein defektes Lager an der Hinterachse selbst tauschen. Erschwerend kam für alle Teilnehmer hinzu, dass Kamelgras erneut die Strecke beeinträchtigte. "Außerdem waren die Sichtverhältnisse heute durch einen Sandsturm katastrophal", berichtet Jutta Kleinschmidt.

Am Freitag also soll nun der Tag der Entscheidung sein. Es ist außerdem der 1. Teil einer weiteren Marathonetappe. Eine wahre Marathonetappe waren eigentlich die Wertungsprüfungen am Mittwoch und Donnerstag. Es gab Fahrer, die erst heute im Laufe des Tages in Tichit ankamen und sich nach einer kurzen Rast aufmachten auf die nächste schwere Dünenetappe. Da war wirklich Standvermögen gefragt.

Morgen also die von der T.S.O. konzipierte Marathonetappe. Teil 1 führt von Tichit über 467 Kilometer nach Kiffa. Dort bleiben die Fahrer 8 Stunden, bevor sie sich dann noch vor Mitternacht weiter auf den Weg nach Boutilimit machen.

Den aktuellen Zwischenstand sowie Fotos finden Sie in der rechten Navigation!

News aus anderen Motorline-Channels:

Dakar-Rallye: 28.12.01 - 13.01.02

- special features -

Weitere Artikel:

Günther Steiner: Jetzt folgt das Nachspiel

Ex-Formel-1-Teamchef zieht gegen Haas vor Gericht

Anfang des Jahres endete Günther Steiner Zeit bei Haas abrupt - Nun fordert der Ex-Teamchef Geld von seinem ehemaligen Rennstall und geht damit vor Gericht

Nachgefragt beim viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Ob er wirklich über ein Comeback nachdenkt und mit wem echte Gespräche stattfinden

Offiziell: Albon verlängert mit Williams

Alexander Albon bleibt langfristig bei Williams

Was Formel-1-Fahrer Alexander Albon dazu bewegt hat, seine sportliche Zukunft weiterhin bei Williams zu sehen, und wie lange er für das britische Team fahren wird

Das Saison-Highlight der Langstrecken-Rennen zweimal rund um die Uhr auf der Nürburgring Nordschleife bestätigte die ersten Saison-Ergebnisse: Die Porsche 911 GT3 sind aktuelle das Maß der Dinge, insbesondere die beiden türkisfarbenen Renner im Falken Design sowie der „Grello“ von Manthey.