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Schlammschlacht, die Zweite

Die vierte Etappe war eine Kopie des zweiten Tages, erneut kämpfte der Rallye-Tross mit Schlamm und miserablem Wetter. Roma (KTM) und de Mevius (Nissan) voran.

Wetterpech:
Wie auch bei der ersten Sonderprüfung machte dem Tross das miserable Regenwetter zu schaffen

Der vierte Tag der Rallye-Dakar hatte es erneut in sich, wie auch schon bei der ersten Prüfung am Samstag, zog der Wettergott erneut alle Register. Starke Regenfälle erschwerten die Aufgabe der Piloten, zum zweiten Mal wurde die Sonderprüfung der Trucks komplett gestrichen.

Bereits der Start in Madrid forderte den Teilnehmern einiges ab, galt es doch zuerst, den madrilenischen Morgenverkehr zu bewältigen. Bei den Motorrädern befinden sich mit Roma, Despres, Tiainen und Sainct die ersten vier Piloten innerhalb einer Minute.

Größere Rangverschiebungen gab es bei den Autos, dem Duo Gil / Tornabell auf dem umgebauten Seat Cordoba WRC kamen die widrigen Verhältnisse erneut entgegen, die Spanier schnappten sich Tagessieg Nummer zwei und liegen nun lediglich 14 Sekunden hinter den Leadern de Mevius / Guehennec auf Nissan. Stephane Peterhansel behauptet knapp vor Carlos Sousa Position drei. Auf Rang fünf Mitsubishi-Pilot Masouka, Jutta Kleinschmidt rutschte auf Platz sechs zurück.

Motorräder:
Weiter alles in der Hand der KTM-Teams, Nani Roma führt vor Cyril Despres

Kurz vor 9 Uhr starteten die ersten Motorräder bei strömendem Regen zur Sonderprüfung. Das Wetter machte den Fahrern also erneut zu schaffen. Die 6 Kilometer lange Schleife glich der Schlammpiste von La Souterraine vorgestern.

Heinz Kinigadner, Manager vom Team KTM FACTORY, brachte die Lage mit zwei Worten auf den Punkt: "Totale Oberscheisse." Einer der Piloten der neuen LC8 950 Rally, Vorjahressieger Fabrizio Meoni, ging denn bei diesen Bedingungen auch sehr behutsam zu Werke. "Ich hatte keine Probleme, aber ich bin sehr vorsichtig gefahren. Die LC8 hat einfach zuviel Kraft im Motor für diesen Boden. Da habe ich nichts riskiert." Meoni wurde heute 14., einen Platz hinter ihm kam Teamkollege Giovanni Sala auf seiner LC8 ins Ziel.

Auf den vorderen Plätzen zeigte sich ein bekanntes Bild. KTM vor KTM und KTM. Gewonnen hat die Speziale heute Nani Roma, vor Kari Tiainen und Cyril Despres.

Kari Tiainen nahm die Bedingungen gelassen. "Die Piste war nicht so schwer, nichts besonderes. Aber mit unseren Rallye-Motorrädern ist so eine Cross-Strecke trotzdem schwer zu fahren." Ähnlich sieht es Cyril Despres: "Es war alles im grünen Bereich, außer dass ich die Maschine zweimal abgewürgt habe." Genau dabei wird er die 11 Sekunden auf Roma verloren haben, und damit den ersten Platz in der Gesamtwertung.

In der Gesamtwertung führt Nani Roma das Feld der Fahrer nun allein an. Sein Vorsprung auf Cyril Despres beträgt 11 Sekunden. Kari Tiainen ist mit 30 Sekunden Rückstand 3.

Autos:
de Mevius kann seine Führung nur knapp behaupten, der Spanier Gil im Seat WRC schnappte sich Tagessieg Nummer zwei

Vorjahes-Überraschungs-Siegering Jutta Kleinschmidt, am Vortag noch Zweite der Gesamtwertung, musste tatenlos mit ansehen, wie sie bis auf Platz 72 auf der nur sechs Kilometer langen Wertungsprüfung vor dem "Estadio Comunidad" in Madrid verdrängt wurde. "Je mehr Autos die Strecke passiert hatten, desto dünner wurde die oberste Schlammschicht", erklärte die Deutsche Rallye-Amazone.

Damit dominierten vor den Augen von mehr als 20.000 Zuschauern in erster Linie Privatiers in der Tageswertung. Im Gesamtstand findet sich eine starke Mitsubishi-Fünffach-Formation unter den besten Zehn: Hinter Sousa auf Platz vier folgen Hiroshi Masuoka, Jutta Kleinschmidt, Jean-Pierre Fontenay und Kenjiro Shinozuka in einem Intervall von nur 51 Sekunden. Saeed Al Hajri komplettiert als sechster Mitsubishi-Pilot in einem privat eingesetzten L200 die Top Ten.

Bergab ging's aber auch mit Jean-Luis Schlesser, der mehrfache Dakar-Sieger verlor gleich 13 Positionen und liegt momentan auf Zwischenrang 24 mit einem Rückstand von rund 6,5 Minuten.

Der Rallyetross erreichte am Abend die marokkanische Hauptstadt Rabat. Erste Aufgabe dorthin war zunächst, die Motorräder und Autos zu säubern. "Es ist ein äußerst zäher Schlamm auf den Maschinen.", befand Heinz Kinigadner. "Bevor der richtig hart wird, müssen wir ihn runterkriegen." Ein ordentliches Stück Arbeit. Da andere Teams vor dem gleichen Problem stehen, wird nach Kinigadners Einschätzung der Rallyetross die Silvesternacht auf der Strecke und nicht im Biwak von Rabat verbringen.

Zunächst geht die Fahrt in die südspanische Stadt Algeciras. Von dort werden Fahrer und Arbeitsgeräte per Fähre nach Tanger in Marokko verschifft. Zu guter Letzt geht es dann in die marokkanische Hauptstadt Rabat. Wann die Teams das Biwak erreichen, steht momentan in den Sternen. Aber wenigstens ist es dann der afrikanische Sternenhimmel. Und dort geht 2002 nach Meinung aller die Rallye Dakar erst richtig los.

Den aktuellen Zwischenstand entnehmen Sie dem rechten Menü!

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