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Marathonetappe, 2. Teil

Teil zwei der Marathonetappe sah einen tollen Ritt von Meoni (KTM), der die Gesamtführung übernahm. Bei den Autos gibt's eine Mitsu-Dreifach-Führung.

Die 2. Spezialwertung der halben Marathon-Etappe von Tan Tan nach Zouerat hat alle Erwartungen erfüllt. Bei den Motorrädern nutzte Vorjahres-Sieger Fabrizio Meoni das Leistungspotenzial seines KTM-Zweizylinders komplett aus und gewann mit über sieben (!) Minuten Vorsprung, was ihm die Führung im Gesamtklassement einbrachte.

Bei den Autos konnte Kenji Shinozuka (Mitsubishi) auch ohne Servolenkung einen Sieg erzielen und konnte dadurch seinen Rückstand auf Teamkollege Hiro Masuoka auf 27 Sekunden zusammenschmelzen. Grégoire de Mévius (Nissan) fiel aufgrund einer 18-minütigen Zeitstrafe im Ziel der Etappe auf den vierten Platz hinter Jutta Kleinschmidt zurück.

Und last but not least die LKW’s, der Russe Tschaguine schlug hier erneut zu und führt nun vor de Azevedo und Loprais, der Österreicher Johann Reif belegt weiter Rang vier, der Kröpfel-Truck ist auf dem 8. Platz zu finden.

Motorräder:
Vorjahres-Champ Fabrizio Meoni lässt die Konkurrenz alt aussehen und übernimmt die Gesamtführung

Es war eine Etappe, auf der das neue Motorrad aus Mattighofen, die LC8 950 Rally, erstmals ihre Stärken ausspielen konnte. Und Fabrizio Meoni hat dem Feld gezeigt, was in der LC8 steckt: Der Dakar-Champion gewann den 2. Teil der Marathon-Etappe in eindrucksvoller Manier - mit 7 Minuten 5 Sekunden Vorsprung.

"Ich habe das Maximale aus der Situation heute gemacht. Bin darüber sehr zufrieden. Das war eine Strecke für den Zweizylinder. Ich konnte richtig schnell fahren, auch ohne, dass ich Probleme mit dem Mousse bekam." Die Plätze hinter dem Sieger belegten Carlo de Gavardo und Nani Roma, mit einem Rückstand von 8 Minuten.

Die Situation heute, die Fabrizio Meoni anspricht, war in der Tat neu für die Fahrer. Schon in der Nacht hatten sie das Biwak in Tan Tan verlassen müssen und waren zur 353 Kilometer langen Verbindungsetappe aufgebrochen. Richard Sainct schimpfte auf diese neue Idee der Veranstalter.

"Das war absolut dumm, die Etappe in der Nacht beginnen zu lassen. Die Liaison war nicht nur Asphalt. Die letzten 100 Kilometer waren Wege, keine Straßen. Einfach gefährlich in der Nacht. Da können Unfälle passieren. Zudem gab es ja nicht einmal Sicherheitskräfte auf dem Stück zur Speziale. Die Sonderprüfung an und für sich war einfach. Gas auf und los." Sainct wurde heute 5.

Auch Jean Brucy konnte sich mit dieser Art von Marathon-Etappe nicht anfreunden. "Vor dem Start der Speziale, bei CP 1, habe ich noch zwei Stunden geschlafen. Und die Etappe bin ich dann sehr langsam angegangen. Manchmal war ich fast am Abnicken. Aber die Etappe war auch nicht schwer."

Einer, der sich im Biwak von Zouerat erst einmal ordentlich Luft machen musste, war Alfie Cox. Er wollte heute angreifen, bekam dann aber Probleme mit der hohen Geschwindigkeit. "Mein Hinterrad-Mousse ist kaputt gegangen. Shit." Zur Erklärung: Wenn die Piloten mit ihren Bikes sehr schnell unterwegs sind, kann sich das Moussegummi im Hinterrad auf bis zu 150 °C erhitzen. Der Schaumstoff verbrennt ganz allmählich und es bleibt nur eine Haut im Reifen übrig.

Insgesamt gesehen können die Teams von KTM zufrieden mit den letzten beiden Tagen sein. Abgesehen natürlich vom traurigen Ausscheiden von Cyril Despres.

Durch seinen Husarenritt heute hat Fabrizio Meoni die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Nani Roma ist auf Rang 2 gerutscht (+3.07). Kurz hinter ihm liegt Carlo de Gavardo (+3.28). Es wird also in den nächsten Tagen ein äußerst spannender Kampf werden zwischen den drei Führenden. Auch Matador Alfie Cox will noch ein Wörtchen mitreden. Im Moment hat er auf den Führenden genau 6 Minuten verloren.

Autos
Dreifach-Führung für Mitsubishi, Masouka liegt vor Shinozuka und Kleinschmidt

Mitsubishi-Werkspilot Kenjiro Shinozuka gewann erstmals eine Tageswertung der Rallye Dakar 2002. Der Japaner, 1997 mit Mitsubishi Sieger der Rallye, rückte nach seinem Erfolg im zweiten Teil der Marathon-Etappe von Marokko nach Mauretanien bis auf 27 Sekunden an seinen führenden Teamkollegen Hiroshi Masuoka heran. Der Teilabschnitt am Freitag zeichnete sich durch extreme Geschwindigkeiten aus: Tagessieger Shinozuka benötigte für die 371 Kilometer nur 2:34,43 Stunden und erzielte damit eine Durchschnittstempo von 143,9 km/h.

"Das war eine der schnellsten Prüfungen überhaupt", erklärte Jutta Kleinschmidt, die als Fünfte der Tageswertung ihren Rückstand auf den Führenden um 23 Sekunden verringerte. "Da die Prüfung auf Sand ausgetragen wurde, der einen extremen Rollwiderstand verursacht, liegt der heutige Schnitt nur geringfügig unter der maximal möglichen Höchstgeschwindigkeit von etwa 160 km/h auf Sand", so die Physikerin, die eine fehlerfreie Etappe fuhr.

Auch wenn die Ansprüche dieser Streckenführung an das Können von Fahrer und Beifahrer von den Teilnehmern selbst erneut als eher gering eingeschätzt wurden, gab es im Lager von Mitsubishi zufriedene Gesichter.

Aus der Doppelführung der Pajero-Piloten ist eine Dreifach-Führung geworden, Jutta Kleinschmidt rückt aufgrund einer gegen Gregoire de Mevius (Nissan) ausgesprochenen Zeitstrafe auf Gesamtrang drei vor. Jean-Pierre Fontenay ist in einem weiteren Pajero nach dem Ausfall von Jose-Maria Servia bereits Fünfter. Mit Servia ist nun auch der dritte Schlesser-Buggy draußen.

Morgen gibt es eine neue Chance zum Angriff. Die Speziale über 383 Kilometer fordert die Fahrern wesentlich mehr als heute: mit den ersten mauretanischen Dünen, mit Wellblechpisten und auch wieder mit sehr schnellen Passagen kurz vor dem Ziel.

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