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2. Etappe: Außenseiter an der Spitze

Die SP in La Souterraine gerät zur Schlammschlacht, an der Spitze zwei Außenseiter. Fernando Gil (Seat) führt bei den Autos, schnellstes Motorrad-Ass ist Pierre Quinonero (KTM). Die LKW-Spezialwertung wurde annuliert.

Bernhard Eder

Auf der insgesamt 598 Kilometer langen 2. Etappe der Dakar-Rallye 2002 von Châteauroux nach Narbonne ging´s erstmals um Minuten und Sekunden. Mit 6 Kilometern war die Sonderprüfung in La Souterraine zwar sehr kurz, aufgrund der schwierigen äußeren Bedingungen (Regen hatte die Strecke in eine Schlammpiste verwandelt) gab´s allerdings beträchtliche Zeitunterschiede.

Bei den Autos setzte sich doch etwas überraschend der Spanier Fernando Gil auf Seat Cordoba an die Spitze, auch dessen zweitplatzierter Landsmann Miguel Prieto (Mitsubishi Pajero, 26 Sekunden zurück) gehört nicht unbedingt zum engeren Favoritenkreis. Da schon eher der Franzose Stephane Peterhansel (Nissan Pick Up), der mit 29 Sekunden Rückstand Zwischenrang drei belegt.

Die Top-Sieganwärter aus dem Hause Mitsubishi - Masuoka, Fontenay und Kleinschmidt – liegen mit 47 bzw. 54 Sekunden Rückstand auf den Rängen sechs bis acht, hielten sich aber auch noch sichtlich zurück. Das Motto lautete 'Safety first', wie Jutta Kleinschmidt erklärt: "Das Wetter war schrecklich. Wir haben nichts riskiert und daher auch keine Probleme gehabt. Bei den kurzen Etappen gilt es vor allem, konzentriert zu fahren, Entscheidungen fallen hier noch keine. Das Ganze ist vor allem eine Sache für die Zuschauer."

Für Mitfavorit Jean-Louis Schlesser verlief die erste Zeitprüfung nicht nach Wunsch, der Franzose hatte in seinem Renault Kangoo DCI sichtlich mit den schwierigen Bodenverhältnissen zu kämpfen und erreichte nur die 68. Zeit. Rückstand auf die Spitze: 3:49 Minuten. Nur unwesentlich langsamer als Schlesser übrigens Frankreichs Alt-Rockstar Johnny Hallyday im Nissan Terrano, der in der Zwischenwertung Rang 79 belegt. Ganz weit vorne zu finden ein anderer Prominenter: Ex-Weltklasse-Abfahrer Luc Alphand (Mitsubishi Pajero) liegt an 16. Stelle...

Motorräder: die KTM-Asse dominieren wie erwartet nach Belieben

Noch mehr als den Autofahrern machte den Zweirad-Artisten das äußerst unangenehme Wetter zu schaffen: der konstant stürmische Wind und die immer wieder auftretenden heftigen Regenschauer sorgten dafür, dass die knapp 600 zu absolvierenden Tageskilometer für die Motorradfahrer zur Schwerstarbeit gerieten. Vor allem bei der Sonderprüfung in La Souterraine kannte Petrus mit den Zweirad-Helden keine Gnade: 5 °C, Regen und Sturm waren die äußeren Begleiterscheinungen. Wahrlich nicht jedermanns Geschmack.

KTM-Ass Jordi Arcarons nahm es jedoch gelassen: "Klar ist es schwierig, bei diesen Wetterverhältnissen zu fahren. Aber auch schön." Ähnlich locker sah die Sache Richard Sainct (ebenfalls KTM): "Es war gar nicht so schlecht, trotz des miesen Wetters. Mir hat es Spaß gemacht, weil überall Publikum stand, das war wirklich toll."

In der Rangliste dominert wie erwartet ganz klar KTM. Lange sah es nach einem Dreifachsieg von KTM-Profifahrern aus, erst Stunden nach der Prüfung hatten die Rallye-Rechner herausbekommen, wer den Schlammkurs wirklich als Schnellster bewältigt hatte - es war KTM-Amateur Pierre Quinonero. Für die 6 Kilometer benötige Quinonero 6:12 Minuten.

Fünf Sekunden hinter dem Überraschungsleader auf Rang zwei der Finne Kari Tiainen. Nani Roma belegt mit einem Rückstand von 15 Sekunden den 3. Platz, Cyril Despres hält nach Etappe zwei den 4. Platz. Erst auf den Rängen sieben und acht mit Francois Flick (Touratech) und Christophe Meillat (Honda) die ersten Nicht-KTM-Piloten.

Noch recht zurückhaltend einige der Favoriten aus dem Hause KTM: Richard Sainct belegt den 11. Zwischenrang, Giovanni Sala ist 14., Fabrizio Meoni liegt auf Platz 16. Unmittelbar hinter dem Dakar-Sieger von 2001 platzierten sich Alfie Cox und Jordi Arcarons auf den Rängen 17 und 18.

Nani Roma (3. der Zwischenwertung) zeigte sich mit seiner ersten Sonderprüfung zufrieden. "Es war nass, aber es war ok. So unterschiedlich sind halt die Etappen auf dieser Rallye. Heute Schlamm, morgen Wüste. Das ist die Dakar. Und dazu gehört eben auch der noch verdammt lange Weg ins Biwak."

Die 3. Etappe am Sonntag (30.12.) hält eine 35 Kilometer lange Spezialprüfung für die Fahrer bereit, quer durch die Weinberge von Château-Lastours. Und danach warten auf den Rallye-Tross 870 lange und harte Kilometer bis Madrid.

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