MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Materialschlacht, 1. Teil

Der sechste Tag forderte das Material auf's Äußerste. Bei den Autos baut Masouka (Mitsubishi) den Vorsprung aus, KTM muss einige Rückschläge einstecken.

Extreme Beanspruchung:
Die 7. Etappe war durch zahlreiche technische Defekte und einen schweren Sturz geprägt

Die Tage sechs und sieben bringen eine auf zwei Tage ausgelegte Marathonetappe mit sich, die den Piloten das Letzte abverlangt. Schlechte Nachrichten gab’s vom ersten Teil für die österreichische Motorradschmiede KTM. Cyril Despres kam schwer zu sturz und kugelte sich einen Oberschenkel aus. Der jüngste KTM-Pilot wurde daraufhin mit dem Hubschrauber ins Biwak geflogen.

Auch Kari Tiainen – bislang unter den Top Drei im Gesamtklassement – musste einen herben Rückschlag einstecken, Reifenschäden kosteten dem Finnen insgesamt über eine Stunde. Carlo de Gavardo, Isidre Esteve Pujol und Nani Roma (alle KTM) waren die Schnellsten und starten die zweite Halbzeit der Etappe als Erste.

Bei den Autos zeigt sich Hiroshi Masouka weiter in beeindruckender Form, mit einer Bestzeit distanzierte er sowohl seinen Mitsubishi-Markenkollegen und Landsmann Shinozuka als auch den auf Platz drei liegenden Nissan-Fahrer Grégoire de Mevius weiter. Pech indes für Jutta Kleinschmidt, die Vierte des Gesamtklassements musst aufgrund einer gebrochenen Kardanwelle einen Teil der Etappe mit Frontantrieb fahren und verlor dabei mehr als 16 Minuten.

Unterschiedliche News gibt’s von den österreichischen Truckern, während Reif zwei Plätze verlor und von Rang drei auf Position fünf zurückfiel, konnte Kröpfel etwas Boden gutmachen und liegt nun auf dem 10. Gesamtrang. An der Spitze baute der Russe Tchaguine seine Führung mit einem Sieg auf der Speziale weiter aus.

Motorräder:
Cyril Despres verletzt sich bei einem Sturz schwer, Kari Tiainen verliert nach Reifendefekten viel Zeit

Die Piste war zu 90% übersät mit Steinen. Und die flogen hinter den Reifen wie wild umher, strapazierten das Material auf´s äußerste. Diese Steine waren eben auch die Ursache dafür, dass der an sich nicht so schlimme Sturz von Cyril Despres derart schlimme Folgen hatte. Aber auch andere KTM-Teams bekamen die schweren Pistenbedingungen heute zu spüren. Kari Tiainen demolierte sich durch die Steinschläge sein Vorderrad.

Jean Brucy, durch die Zeitstrafen ohne Hoffnung auf einen vorderen Platz, half ihm. Jean baute kurzerhand sein Vorderrad aus, gab es Kari und fuhr schließlich mit Karis Rad langsam weiter. So waren Tiainens Chancen auf einen vorderen Platz gewahrt. Wenn, ja wenn sich auf der Rüttelpiste nicht auch noch das Mousse seines Hinterrades verabschiedet hätte So verlor Kari schließlich doch über eine Stunde und kam als 37. an.

Die Etappe war die 1. Halbzeit einer Marathon-Etappe. Der Zieleinlauf gilt darum lediglich als Startreihenfolge für den in der Nacht beginnenden 2. Teil. Und da hat Carlo de Gavardo die Nase vorn. Er brauchte für die 351 Kilometer lange Speziale 3 Stunden 33 Minuten 3 Sekunden. Hinter ihm startet Isidre Esteve Pujol als Zweiter. Nani Roma geht als Dritter in die Spur. Bis Platz 8 folgen mit Cox, Sainct, Meoni, Sala und Arcarons weitere Fahrer der KTM-Teams. Jean Brucy geht als 16. ins Rennen. Er hat durch seine uneigennützige Hilfe für Kari knapp 37 Minuten verloren. Andrea Mayer (+53.06) hat für die Etappe nach Zouerat Startplatz 31, Kari schließlich Platz 37.

Im Biwak von Tan Tan bezeichnete Kini die Etappe heute als die "materialraubendste der ganzen Rallye." Kini nach einem Blick auf die Motorräder: "Meonis LC 8 hat riesige Knaller in der vorderen Felge. Sein Hinterrad ist auch komplett fertig Saincts Vorderrad ist auch kaputt. Er ist die letzten 100 Kilometer ganz langsam gekommen."

Die Mechaniker hatten bis Mitternacht Zeit, die Schäden zu beheben und die Motorräder fit zu machen für die 2. Halbzeit. Die Fahrt in der Dunkelheit wird von den Fahrern volle Konzentration verlangen.

Autos
Masouka baut die Führung weiter aus, Kleinschmidt verliert nach Defekt an der Kardanwelle wertvolle Minuten

Mitsubishi-Werkspilot Hiroshi Masuoka vergrößerte seinen Vorsprung an der Spitze der Rallye Dakar mit einem weiteren Erfolg auf dem ersten Teil der siebten Etappe, die als Marathon-Etappe über zwei Teilabschnitte am Donnerstag und am Freitag ausgetragen wird. Auf den 351 Wertungsprüfungs-Kilometern distanzierte der Japaner im Pajero seinen Verfolger Grégoire de Mevius um 14 Sekunden und baute damit in der vorläufigen Zwischenwertung seinen Vorsprung vor Landsmann und Teamkollege Kenjiro Shinozuka auf 3.25 Minuten aus.

Während das Mitsubishi-Duo an der Spitze der Gesamtwertung souverän dominierte, erwischte es die Teamkollegen Jutta Kleinschmidt und Jean-Pierre Fontenay schlimmer. Beide Werkspiloten beklagten auf der rauen Etappe gebrochene Kardanwellen. "Die Strecke war extrem brutal - damit steigt das Risiko eines technischen Defekts enorm", so Jutta Kleinschmidt. "Die Welle brach 100 Kilometer vor dem Ziel, anschließend fuhren wir mit Frontantrieb weiter."

Während die Deutsche 16.52 Minuten einbüßte, verlor Fontenay, den der Defekt früher ereilte, ganze 40.07 Minuten. Im Gesamtklassement liegen Jutta Kleinschmidt und Copilot Andreas Schulz weiterhin auf Platz vier. "Zwar fehlen uns nun schon 21 Minuten, doch die Rallye entscheidet sich erst in Mauretanien. Alles ist möglich", so die Physikerin. Jean-Pierre Fontenay fiel von Platz fünf auf Rang sechs zurück.

Über 353 Kilometer führt die Liaison zunächst bis an die marokkanisch-mauretanische Grenze. Am 1. Checkpoint, der noch innerhalb der Verbindungsetappe liegt, können die Fahrer zwei Stunden lang Pause machen und frühstücken. 12 Kilometer später beginnt dann die 370 Kilometer lange Sonderprüfung. Ziel der äußerst staubigen und sandigen Speziale ist der mauretanische Ort Zouerat.

Die letzten Fotos der Rallye-Dakar finden Sie in der rechten Navigation! Der nächste offizielle Gesamtstand erfolgt nach der Kombietappe am Freitag.

News aus anderen Motorline-Channels:

Dakar-Rallye: 28.12.01 - 13.01.02

- special features -

Weitere Artikel:

Wasserstoff-Premiere missglückt

Alpine Alpenglow kommt nicht in Fahrt

Alpine hat die echte Version des Alpenglow mit Wasserstoffverbrennungsmotor vorgestellt - Die erste Fahrt vor dem Rennen konnte aber nicht stattfinden

GP von Japan: Fr. Training

Regen in Suzuka: Oscar Piastri Schnellster

Oscar Piastri sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Japan und verdrängte damit Yuki Tsunoda noch von der Spitze