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Heiße 6. Etappe

Nach dem Ausfall von Jean-Luis Schlesser fighten die Nissan- und Mitsubishi-Fahrer um den Sieg, bei den Motorrädern wird KTM der Sieg ohnedies nicht zu nehmen sein.

Jean-Luis Schlesser:
Der Eigenbau-Buggy des nicht sonderlich beliebten Dakar-Doppelsiegers brannte ab

Äußerst turbulent verlief die 6. Etappe der Rallye-Dakar, mit 338 Kilometern war dabei die Speziale die bisher mit Abstand längste Prüfung. Gleich zu Beginn gab es einen prominenten Ausfall zu vermelden, Dakar-Doppelsieger (1999 & 2000) Jean-Luis Schlesser musste gemeinsam mit Co-Pilot Henri Magne tatenlos zusehen, wie sein Eigenbau-Buggy komplett abbrannte. (Siehe Bericht „Aus für Schlesser“ in der rechten Navigation!)

Nicht aufhalten ließen sich die Mitsubishi-Piloten, im Gegenteil. Mit einer souveränen Fahrt holt sich Hiroshi Masouka die Gesamtführung vor seinem Landsmann und Markenkollegen Kenjiro Shinozuka. Der bisher führende Nissan-Pilot Grégoire de Mevius bekam nach einer Geschwindigkeitsüberschreitung eine Vier-Minuten-Strafe aufgebrummt und liegt nun vor der Vorjahres-Siegerin Jutta Kleinschmidt auf Rang drei. Der Etappensieg ging an Stephane Peterhansel (Nissan), ohne die 14 Strafminuten wäre der Ex-Motorrad-Profi beinahe zeitgleich mit Masouka an der Spitze des Feldes!

Bei den Motorrädern gewann Jordi Arcarons die 6. Etappe der 24. Rallye Arras-Madrid-Dakar, im Gesamtklassement liegt Roma vor Tiainen und Arcarons. Gute rot-weiß-rote Nachrichten kommen aus der LKW-Szene, das Trio Reif/Pichlbauer/Palmer hat sich mittlerweile auf Rang drei vorgearbeitet, Kröpfel/Anzini/Bormann liegen mit rund zwei Stunden Rückstand nur auf Position 15. In Führung weiter der Russe Tchaguine.

Motorräder:
Jordi Arcarons gewinnt die 6. Etappe und liegt damit im Gesamtklassement hinter Roma und Tiainen

Dem Spanier Arcarons (KTM) gelang ein optimaler Ritt über die 338 Kilometer lange Speziale mit Wellblech, Steinpisten und Dünen. Arcarons brauchte für die Strecke 3 Stunden 40 Minuten 58 Sekunden. Große Freude im Ziel von Ouarzazate. "Es war ein hartes Stück Arbeit, ich habe mich ja Stück für Stück nach vorn gearbeitet. Dass das geklappt hat, macht mich total glücklich."

In der Tat, Jordi hatte sich von Checkpoint zu Checkpoint nach vorn gearbeitet. Zwischen dem 1. CP bei Kilometer 125 und dem 2. CP bei Kilometer 133 wurde das Feld der Fahrer ordentlich durcheinander gewirbelt. Am CP 1 hatte noch Alfie Cox geführt, vor Fabrizio Meoni und Carlo de Gavardo. Nach weiteren 8 Kilometern, am CP2, führte Roma vor Meoni und Tiainen Und 90 Kilometer weiter, beim CP 3, hatte schließlich Jordi Arcarons die Nase vorn. Er führte am letzten Kontrollpunkt vor Roma und Tiainen. Nani Roma ist schließlich bis ins Ziel in Jordi Arcarons Staubfahne gefahren. Mit 48 Sekunden Rückstand wurde er Zweiter.

Der Rückstand zum 3. Platz ist dann schon größer: 2 Minuten 31 Sekunden brauchte Kari Tiainen länger als der Sieger. Grund für Tiainens Zeitverlust war ein Fehler bei CP 2: "Ich habe den Checkpoint hinter den Dünen schlichtweg verpasst.", erzählte der schnelle Finne im Biwak. "Also musste ich umdrehen, um mir den Stempel zu holen. Dann bin ich eine ganze Zeit hinter Meoni hergefahren. In seinem Staub habe ich einen Buckel nicht gesehen. Über den bin ich mit hoher Geschwindigkeit drüber und sehr hoch und weit gesprungen. Gott sei Dank hat mein Bike eine gute Federung. Das hätte sonst schief gehen können." Insgesamt aus KTM-Sicht sehr erfreulich, dass sich bis Rang 11 wieder ausschließlich Fahrer von Teams aus Mattighofen platzierten.

Ein schönes Geburtstagsgeschenk machte sich auch Andrea Mayer. Zu ihrem 34er fuhr sie einen guten 21. Platz heraus. Auch in der Gesamtwertung hat Andrea einen großen Sprung getan – vom 30. auf den 21. Platz.

Im Gesamtklassement führt Nani Roma mit einer Gesamtzeit von 5 Stunden 5 Minuten 48 Sekunden: "Das ist noch nicht wichtig für mich. Wichtig ist einzig und allein, dass ich jeden Tag ins Biwak komme, möglichst mit einer guten Platzierung. Heute zum Beispiel war es sehr staubig und dadurch nicht ungefährlich. Deshalb bin ich glücklich, im Biwak zu sein. Und ich will unbedingt in Dakar ankommen."

Auf Rang zwei liegt Kari Tiainen mit einem Rückstand von 1 Minute 28 Sekunden. Von den 10 auf den 3. Platz gesprungen ist mit seinem heutigen Sieg Jordi Arcarons. Sein Rückstand 2 Minuten 31 Sekunden.

Große Spannung lag aus KTM-Sicht auf einer Sitzung der Rennkommissare. Verhandelt wird über Zeitstrafen, die die Inspektoren für 4 KTM-Fahrer beantragt haben. Sainct, Brucy, Sala und Mayer sind wohl gestern in marokkanischen Dörfern "geblitzt" worden.

Die Rennkommissare hatten Strafen zwischen zwei und 29 Minuten beantragt, ließen sich schließlich aber doch etwas erweichen und reduzierten die Strafzeiten um 50 %.

Autos
Zeitstrafe für de Mevius und Kleinschmidt, die Mitubishi-Piloten Masouka und Shinozuka sind im Vormarsch

Auf der insgesamt 576 Kilometer langen sechsten Etappe der Rallye Dakar 2002 übernahm Mitsubishi-Werkspilot Hiroshi Masuoka die Führung. Der Japaner, der sich am Vortag mit einer Bestzeit auf Rang zwei verbessert hatte, gelangte durch eine fehlerfreie Fahrt an die Spitze.

Kenjiro Shinozuka war in einem weiteren Pajero sogar um 20 Sekunden schneller als Masuoka und liegt nach der sechsten Etappe jetzt auf Platz zwei. Der bislang Führende Grégoire de Mevius erhielt vier Minuten Zeitstrafe wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf einer Verbindungsetappe und fiel damit auf die dritte Position zurück. Ähnlich verloren viele weitere Spitzenpiloten wertvolle Zeit, darunter Jutta Kleinschmidt.

"Wir haben die zulässige Toleranz um drei Stundenkilometer überschritten. Dafür gab es drei Strafminuten. Das ist ein ganz schön hoher Preis für ein solches Vergehen", urteilte die Mitsubishi-Werkspilotin im Ziel. Ihr vierter Rang in der Gesamtwertung bleibt der Deutschen mit Wohnsitz in Monaco allerdings erhalten.

Mit 338 Kilometern auf Zeit galt die sechste Etappe als erste echte Marathon-Prüfung der Rallye Dakar 2002. Jutta Kleinschmidt und Copilot Andreas Schulz aus Hohenbrunn bei München bewältigten den Abschnitt souverän. "Die Strecke war sehr hart, überall waren Löcher und Sprungkuppen. Wer hier zuviel attackiert, schadet nur dem Material. Wir haben ein gutes Tempo gewählt", so die Physikerin.

Die Dakar fordert die Fahrer morgen auf eine ganz neue Art und Weise heraus. Die 7. Etappe ist der erste Teil einer zweitägigen "Marathon"-Etappe. Die Fahrer starten in Ouarzazate, absolvieren auf den Weg nach Tan-Tan eine Spezialwertung und setzen schließlich kurz nach Mitternacht das Rennen mit dem zweiten Teil der "Marathon"-Etappe nach Zouerat fort. Insgesamt sind dabei 1545 Kilometer zu bewältigen, davon 721 Speziale.

Den Gesamtstand sowie ausführliches Fotomaterial finden Sie in der rechten Navigation!

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Dakar-Rallye: 28.12.01 - 13.01.02

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