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Rot-Weiß-Rote Brummis

Österreich stellt bei der diesjährigen Ausgabe der Dakar-Rallye stolze 10 Teams, darunter auch LKW mit guten Aussichten auf Top-Plätze.

Der niederösterreichische Truck-Trial-EM-Seriensieger Josef Auinger vom 4x4-Club Ardagger startet heuer bereits zum fünftenmal bei der berühmt - berüchtigten Marathon-Rallye nach Dakar mit einem neuen Kopiloten und einem KTM-Mechaniker: Mit Start-Nummer 647 wird das MAN-Team Josef Auinger/ Gunther Steffe/ Renzo Arnoldi
gegen Mitternacht in der nordfranzösischen Stadt Arras mit Auingers „Wüstentransporter“, einem 4-achsig angetriebenen MAN von der Startrampe rollen. Weil zuvor die Biker (ab 19.00 Uhr) und darauf die Off Roader (22.00 Uhr) an der Reihe sind und die Trucks erst den Abschluss bilden.

Dann geht’s allerdings sofort die nächsten sechs, sieben Stunden durch Frankreich zur ersten Sonderprüfung bei Chateauroux, rund 600 km südlich des Startorts. Geschlafen wird am ersten Tag nicht, denn nach der 1. SP poltern die rund 450 Teams gleich weiter in Richtung spanischer Grenze. Erst bei Narbonne, am Fuße der Pyrenäen, ist eine Ruhepause vor der 2. SP eingeplant. In Spanien (30. 12.) wird in der Nähe von Madrid dann die 3. SP gefahren, bevor die Teams dann zu Silvester von Spanien nach Marokko verschifft werden. „Silvester“ wird in Rabat gefeiert.

Josef Auinger, mit seinen „über 60 Jahren“ neben seinem Freund und Markengefährten Helmut Kröpfel der älteste Teilnehmer dieser Mammut-Veranstaltung, fährt einmal mehr im „Dienste der KTM Motorradwerke“, die den Vorjahreserfolg heuer wiederholen möchten. Bei der „Dakar 2001“ gab es bekanntlich einen fünffachen Triumph in der Motorradklasse, bei dem der Amstettner Unternehmer und Hobby-Rennfahrer als „rasender Ersatzteilversorger“ nicht unbeteiligt war.

Eine „Nummer kleiner“ gibt sich Auingers Freund, Magna-Geschäftsführer Dipl.Ing. Dr. Peter Reif heuer die Dakar : Er ist ebenfalls „Transporter“, hat jedoch maximal nur 300 kg Ersatzteile an Bord eines neuen 4x4 MAN Trucks. Reif zählt zur ersten Garde der Dakar-Profis, hat der Steyrer doch bereits anno 1998 die LKW-Klasse in Dakar gewonnen und ist im Vorjahr mit einem Serien-4x4-MAN Truck sensationell gesamt Dritter geworden. Trotz jeder Menge Truck-Prototypen am Start. Reif zählt heuer einmal mehr zu den Favoriten für den LKW-Gesamtsieg in Dakar. Auinger : „Meine Aufgabe ist nicht, unter die ersten Zehn , sondern rechtzeitig in die jeweiligen Service-Zonen zu kommen !“

Was der MAN-Trucker jedoch verschweigt : Auch die „assistance trucks“ fahren bis zu 180 km/h über die Dünenlandschaft von Mauretanien und Marokko. Ein Fehler und ein Überschlag ist die schnelle Folge, wie man das ja letztes Jahr bei Auingers Kollegen aus Bayern miterleben konnte.

Der oberösterreichische Truck-Trial-EM-Seriensieger Helmut Kröpfel aus Attnang startet zusammen mit seinem Stamm-Kopiloten Hermann Anzini aus dem niederösterreichischen Neulengbach und dem bayrischen Profi-Navigator Ronald Bormann bei der „TOTAL – DAKAR – RALLYE 2002“.

Helmut Kröpfel wird jedoch heuer – nach einer einjährigen Pause – nicht mehr auf seinen schweren 8x8-MAN zurückgreifen, sondern hat sich einen völlig neuen „Wüstentruck“ aufbauen lassen, der mit den MAN-Werkstrucks technisch identisch ist : „Nur mehr 2 Antriebsachsen, dafür echt leicht und wendig. Ein Auto, mit dem man heuer auch die LKW-Klasse gewinnen kann“, beurteilt der Oberösterreicher das T3-Klassen-Auto, mit dem er der rot-weiß-roten-KTM-Mannschaft „eingegliedert“ wurde : „Wir spielen so etwas wie eine rasende Ambulanz für unsere Motorrad-Cracks : Falls einer unserer Top-Leute technische Probleme bekommen sollte, führen wir auf der Ladefläche unseres MAN rund 300 kg Ersatzteile mit.“

Über ein identisches Fahrzeug verfügt auch der zweite Oberösterreicher im KTM-LKW-Team, der Magna-Steyr-Geschäftsführer Dipl.Ing. Dr. Peter Reif :
Reif zählt zur ersten Garde der Dakar-Profis, hat der Steyrer doch bereits anno 1998 die LKW-Klasse in Dakar gewonnen und ist im Vorjahr mit einem Serien-4x4-MAN Truck sensationell gesamt Dritter geworden. Trotz jeder Menge Truck-Prototypen am Start. Reif zählt heuer einmal mehr zu den Favoriten für den LKW-Gesamtsieg in Dakar. Kröpfel : „Mein Ziel wäre, unter die ersten Zehn zu kommen !“

Der Ablauf

Erstmals erfolgt bereits am Freitag-Abend , den 28. Dezember (ab 20.00 Uhr) der Start zur berühmt-berüchtigten „DAKAR RALLYE“ in der nordfranzösischen Stadt Arras. Zuerst starten die Biker, dann die 4WD-Automobile, zum Schluss die LKW’s. Die Startprozedur dauert zumeist 4, 5 Stunden !

Statt – wie bisher drei Wochen – wird die von ARRAS über MADRID bis DAKAR führende Raid-Rallye nur mehr 14 Tage dauern : Das Ziel werden die „Überreste“ der in Frankreich über 450 gestarteten Teams aus 20 Nationen dann am 13. Jänner 2002 erreichen. Es gibt auch heuer nur einen Ruhetag: Dann, wenn die Heiligen 3 Könige aus der Wüste komme, am 6. Jänner.

Dazwischen sollen 14 Sonderprüfungen mit einer Länge von 3.898 Kilometern in 5 Ländern (Frankreich, Spanien, Marokko, Mauretanien, Senegal), und total 9.436 Gesamt-Kilometer bewältigt werden.

Die längste Etappe von Quarzazate über Tan Tan bis Zouerat ist 1.541 Kilometer lang. Die kürzeste Etappe findet am letzten Tag statt: Die Schleife außerhalb Dakars beträgt 69 Kilometer mit 39 km Sonderprüfung. Die längste Sonderprüfung (von Tidjika bis Tichit) beträgt 520 Kilometer.

Erstmals gibt es auch wieder – wie in alten Zeiten – „Marathon-Etappen“ (2 Stück), die volle zwei Fahrtage dauern : Biwakieren und Schlafen dazwischen verboten ! Erstmals müssen die Teilnehmer nach Jahren wieder - zumindest teilweise – auch ohne GPS auskommen. „Wir wollen zu unseren Wurzeln zurück, wesentlich mehr Abenteuer einbauen“, meinte der Veranstalter, der heuer auch ein Verbot von Prototypen in der Buggy- und LKW-Klasse durchsetzte.

Neu ist auch, dass das Aufgebot an Teilnehmern aus Österreich noch nie so stark war, wie heuer : Hinter dem Lenkrad eines Offroaders oder Allrad-LKW sitzen heuer – teilweise mit österreichischen Navigatoren und ausländischen Mechanikern – 10 aus Österreich gemeldete Teilnehmer-Teams!

Im Gefolge der KTM-Mannschaft, die 4 Profi-Teams aufstellte, aber rund ein Drittel der Teilnehmer (mit KTM-Motorrädern) betreut, sind noch weitere österreichische Motorsport-Cracks zu finden: Denn auch der zweifache Moto-Cross-Weltmeister Heinz Kinigadner, sowie der Ex-Rallye-Staatsmeister Kris Rosenberger und der Rallye-Copiloten-Champion Ernest Loidl werden mit speziell präparierten Nissan Patrol unterwegs nach Dakar sein.

Die Startnummern der österreichischen Dakar-Rallye-Teams:

415 Johann Peter Reif/ Gunter Pichlbauer / Lee Palmer, MAN T34
434 Karl Saldlauer/ Micozzi Adriano/ Arnaldo Nicoli, MAN L27
435 Helmut Kröpfel/ Hermann Anzini/ Ronald Bormann, MAN T34
522 Heinz Kinigardner/ Ralf Pariasek/ Stefan Huber, Nissan Patrol
523 Kris Rosenberger/ Mauro Sant/ Winfried Kerschhaggl, Nissan Patrol
524 Hans Trunkenpolz/ Claudia Lipp/ Ralph Pitchford, Nissan Patrol
547 Klaus Holweg/ Bruno Ferrari/ Romeo Feliciani, Nissan Patrol
548 Ernest Loidl/ Jarmo Toivonoja/ Wilfried van Mil, Nissan Patrol
645 Linortner August/ Richard Hager/ Tobias Goldbacher, MAN
647 Josef Auinger/ Gunther Steffe/ Renzo Arnoldi, MAN

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