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Ruhe vor dem Sturm

Am Sonntag gab´s die wohlverdiente Ruhepause, die Vorbereitungen für Teil II der Dakar 2002 liefen dennoch auf Hochtouren – ein Blick hinter die KTM-Kulissen.

Jetzt geht´s los: Der zweite Teil der Dakar-Rallye ist traditionell der wesentlich härtere

Die Hälfte der Rallye Dakar 2002 ist geschafft. Am Ruhetag hieß es für die Piloten vor allem, neue Kräfte für den zweiten Teil bis zur senegalesischen Hauptstadt Dakar zu sammeln. "Ab Montag geht es richtig los", so Teamchef Heinz Kinigadner. "Der zweite Teil wird wesentlich härter, mit viel mehr Wertungskilometern."

Darauf mussten sich die KTM-Fahrer natürlich entsprechend vorbereiten. Und das fing mit ausgiebigem Schlaf an. Mal nicht weit vor Sonnenaufgang raus, sondern zum Teil sogar bis zum Mittag schlafen. Für die spezielle körperliche Behandlung sorgte Teamphysiotherapeut Ralph Pariasek. "Alle Fahrer bekommen am Ruhetag eine ausgiebige Massage. Dafür haben wir erstmalig seit Beginn der Rallye Zeit."

Auch dem persönlichen Equipment wurde Zeit gewimet. So brachte Kari Tiainen erst einmal seine Renncombi wieder in Form. Fabricio Meoni, derzeit mit seiner KTM LC 8 in Führung liegend, testete eine neue Brille, damit sie auch richtig sitzt und auf den kommenden Etappen nicht beim Fahren stört. So hatte jeder Pilot seine ganz speziellen Dinge, die am Ruhetag geprüft, geordnet oder ausgebessert werden mussten.

Dennoch blieben einige Stunden, um sich vom Rallyegeschehen abzulenken. Giovanni Sala besuchte beispielsweise zusammen mit Carlo de Gavardo eine chilenische Mission in Atar. "Ich möchte mir die Arbeit, die die Leute hier leisten, einmal anschauen", erzählte der mehrfache Enduro-Weltmeister. "Es ist schön, dass jemand hier in Mauretanien ist und den Menschen hilft."

Kraft tanken:
Neben den KTM-Fahrern fanden auch die Besatzungen der Assistenzfahrzeuge endlich Zeit, ihr Schlafdefizit

Beschäftigung ganz anderer Art ging Alfie Cox nach. Er hatte am Sonntag Geburtstag. Von Freunden und Rallye-Piloten erhielt er Glückwünsche über Glückwünsche. "Ich habe auch noch reichlich E-Mails aus der Heimat zu meinem Geburtstag bekommen", so das Geburtstagskind. "Die muss ich auch noch abrufen."

Neben den KTM-Fahrern fanden auch die Besatzungen der Assistenzfahrzeuge endlich einmal Zeit, um den langersehnten Schlaf nachzuholen. Meist sind sie Tag und Nacht fast durchgehend unterwegs gewesen, haben kaum ein Auge zu gemacht, einfach um rechtzeitg an Ort und Stelle zu sein, wenn sie gebraucht werden.

Der Ruhetag brachte aber auch für die Crews der Assistenzfahreuge Arbeit mit sich. Denn auch die MAN-Trucks und Nissan-Jeeps bedürfen der Pflege. Gründliche Wartung für ein reibungsloses Weiterkommen ist oberste Pflicht.

Mechaniker-Schicksal:
Für die Motorradmechaniker war der Ruhetag ein harter Arbeitstag

Für die Motorradmechaniker war der Ruhetag - ganz im Gegensatz zu den Piloten - ein richtig harter Arbeitstag. Die KTMs wurden komplett zerlegt und auf Herz und Nieren geprüft. Zudem wurden alle Motoren prophylaktisch gewechselt. Am frühen Abend - nach Beendigung aller Arbeiten - konnten dann auch die flinken Finger und helfenden Hände etwas Zeit zum Entspannen finden und Kräfte für den zweiten Teil der 24. Ausgabe der Rallye Dakar sammeln.

Den kann leider Jean Brucy nicht mehr bestreiten. Nach seinem Sturz vom Samstag musste er der Franzose sein Rennen aufgeben und nach Frankreich zurückfliegen. "Ich habe im Moment starke Kopfschmerzen und mir schmerzt die ganze Schulter", so Brucytraurig. "Ich hoffe, dass ich aber in Dakar am 13. Januar dabei sein kann."

Bis dahin sind es für die anderen KTM-Piloten noch mehr als 3000 Kilomter durch Dünen, Kamelgras oder steiniges Gelände. Mit der 404 Kilometer langen 10. Etappe rund um Atar geht es heute Montag (7.1.) weiter. Insgesamt 366 Kilometer Wertungsprüfung auf unterschiedlichem Terrain warten, um von den Rallyepiloten bezwungen zu werden.

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