MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Beinahe alles beim Alten

Die knapp 500 km lange 11. Etappe brachte keine großartigen Veränderungen im Gesamtklassement, Masouka (Mitsubishi) und Meoni (KTM) weiter voran.

Über 467 km ging die 11. Etappe von Atâr nach Tidjikja, große Rangverschiebungen im Gesamtklassement blieben allerdings aus.

Bei den Motorrädern liegt weiter der Vorjahressieger Fabrizio Meoni (KTM) voran, in der Kategorie Autos baut Hiroshi Masouka seine Führung gegenüber Shinozuka bzw. Jutta Kleinschmidt – die beiden erlitten je eine Reifenpanne – sogar weiter aus.

Last but not least die LKW’s, während Peter Reif seinen 5. Platz halten konnte, fiel Helmut Kröpfel auf Rang neun zurück.

Motorräder:
Fabrizio Meoni hat laut Heinz Kinigadner gute Chancen, seinen Vorjahres-Sieg zu verteidigen

So hart die Etappe heute auch gewesen sein mag, es war ein durch und durch von Taktik geprägtes Rennen. Schon recht früh hatte sich ein Quartett gefunden. Fabrizio Meoni, Nani Roma, Alfie Cox und Carlo de Gavardo. Diese Vier belauerten sich über Kamelgras, Gravel und tiefe Sandpisten hinweg und ließen sich auch in den Dünen nicht aus den Augen.

Ihnen auf den Fersen fuhr bis zum CP 2 Kari Tiainen. Der schnelle Finne war über 330 Kilometer hinweg der absolut Schnellste im Feld. Bis ihm das heisse Mousse in seinem Reifen wieder Probleme machte. Kari verlor seinen Vorsprung und fiel letztlich mit einer halben Stunde Rückstand auf Platz 11 zurück.

Vorn aber bestimmte nach CP 3 Carlo de Gavardo das Tempo. Der Chilene hat sein Ziel, die Dakar 2002 zu gewinnen fest im Auge. Heute kam er einen großen Schritt voran, holte gegenüber Fabrizio Meoni fast 4 Minuten auf und liegt nun mit einem Rückstand von 1.42 auf Platz 3. Der Etappensieg ist angesichts seines schweren Sturzes von gestern um so höher einzuschätzen. ´Ich bin sehr glücklich. Das Motorrad machte keine Probleme. Auf den ersten Kilometern hatte ich Schmerzen in meinem Arm. Mit der Zeit habe ich sie vergessen. Jetzt ist mein Arm o.k. Und ich bin glücklich hier zu sein.´

Die Speziale forderte heute alles von den Fahrern. Es war eine Wertungsprüfung, die dem Ruf der Dakar als der härtesten Wüstenrallye wahrlich gerecht wurde, mit Ergs, Dünen, Wadis und Fesch-Fesch. Und in diesem Sand kämpfte auch Nani Roma weiter um seinen Traum. Er verließ sich heute auf die Navigation der anderen, ließ Meoni nicht aus den Augen und erzielte schließlich die zweitbeste Fahrzeit.

´Es war ein wirklich harter Tag. Für mich ist es sehr schwierig, auf sandigen Pisten zu fahren. Da bin ich kein so großer Experte und deswegen zufrieden, mit bei den Führenden sein. Heute fuhr ich ja zunächst gemeinsam mit Meoni ganz vorn. Dann hat uns noch Carlo de Gavardo eingeholt. Trotzdem bin ich glücklich. Denn es ist für mich das erste Mal, dass ich Tidjikja erreiche.´ Seinen Rückstand auf Meoni im Gesamtklassement verkürzte Roma auf 1.26. So wie es sich Kini gestern gewünscht hat: Das Rennen wird immer spannender.

Und das ist eben auch Fabrizio Meoni zu verdanken. Der Dakar-Champion hat mit seiner LC8 das Tempo der Speziale nicht nur mitgehalten, sondern offenbar auch besser überstanden: ´Die Piloten mit den kleineren Motoren wirken sehr geschafft. Sie haben wahrscheinlich mehr Kräfte lassen müssen, als ich. Die Etappe war physisch sehr anspruchsvoll. Aber das optimale Gelände für mein Motorrad war es nicht. Morgen starte ich nun hinter den beiden ersten von heute und werde versuchen, sie einzuholen.´

Zum guten Schluss noch die Tageswertung von Kini. ´Ich glaube, heute hat der Fabrizio den Grundstein für einen weiteren Sieg bei der Dakar gelegt. Und zwar deshalb, weil sie wesentlich mehr den Einzylindern als den Zweizylindern entgegenkam. Und er hat sie am besten überstanden. Alle Fahrer sind heute etwas angeschlagen. Die Kilometer sind an keinem spurlos vorüber gegangen. Aber Fabrizio schaut bestens drein. Er hat die Rallye ziemlich in der Tasche. Sollte da nicht etwas Gröberes oder Blöderes passieren, dann ist er jetzt auf dem richtigen Weg.´ Aber da wollen vielleicht doch noch der eine oder andere KTM-Pilot ein Wörtchen mitreden ...

Autos
Jutta Kleinschmidt und Kenjiro Shinozuka mit Reifenschäden, Hiroshi Masouka baut die Führung weiter aus

Auf der mit 467 Kilometern bislang längsten Wertungsprüfung der Rallye Dakar 2002 dominierte das Mitsubishi-Werksteam erneut. Hiroshi Masuoka sicherte sich auf dem Weg von Atar nach Tidjikja seinen dritten Etappenerfolg und damit den sechsten Tagessieg für Mitsubishi. Der 39 Jahre alte Japaner baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung um mehr als fünf auf 17.49 Minuten aus. Sowohl Kenjiro Shinozuka als auch Jutta Kleinschmidt im Cockpit von zwei weiteren Werks-Pajero verloren auf der zehnten von 14 Etappen durch Reifenschäden wertvolle Zeit.

"Bis zum ersten Kontrollpunkt nach 116 Kilometern habe ich lediglich eine Sekunde auf Kenjiro Shinozuka verloren, der bis dahin Schnellster war", so Jutta Kleinschmidt. "Dann aber hatte ich einen Reifenschaden. Mein Beifahrer Andreas Schulz und ich haben etwa vier Minuten für den Wechsel gebraucht." Der Verlust von weiteren sechs Minuten auf der zehnten Etappe erklärte die Physikerin durch die extreme Streckenbeschaffenheit.

"Überall war Kamelgras. Ich hielt es für zu risikoreich, mit Vollgas über diese Sandhügel zu fahren, die durch den Grasbewuchs extrem fest sind. Dadurch werden beträchtliche Zerstörungen verursacht, wie auch an den führenden beiden Autos zu sehen war."

Mit den vier Werkspiloten an der Spitze und vier Privatiers dahinter belegt Mitsubishi weiterhin die ersten acht Plätze im Gesamtklassement.

Morgen bieten sich für die Titelaspiranten neue Chancen zum Angriff. Auch die Speziale morgen ist wieder sehr abwechslungsreich: steinige Pisten, Dünen und Ergs, Kamelgras, schnelle Strecken und viel Navigation. Die Wertung ist mit 482 Kilometer aber noch etwas länger ist. Ziel ist Tichit.

Den aktuellen Zwischenstand sowie neue Fotos finden Sie in der rechten Navigation!

News aus anderen Motorline-Channels:

Dakar-Rallye: 28.12.01 - 13.01.02

- special features -

Weitere Artikel:

GP von Japan: Fr. Training

Regen in Suzuka: Oscar Piastri Schnellster

Oscar Piastri sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Japan und verdrängte damit Yuki Tsunoda noch von der Spitze

Stardesigner frisst bei Red Bull zu viel Budget

Gazzetta: Newey-Wechsel zu Ferrari unmittelbar vor Bekanntgabe

Immer mehr Details werden bekannt zum Abschied von Adrian Newey bei Red Bull - und über den offenbar bevorstehenden Wechsel zu Ferrari! Christian Horner scheint aus Budgetgründen cool zu bleiben.

Gewinne Tickets für die komplette Rennwoche am Nürburgring

Kartenverlosung: 24h Nürburgring

Mit Motorline mittendrin in der Startaufstellung auf der Start-/Ziel-Geraden vor dem Rennen: Wir verlosen Top-Tickets samt Fahrerlager-Zugang für die gesamte Rennwoche des Vollgas-Spektakels Ende Mai, Anfang Juni