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Die Schlacht ist so gut wie geschlagen

69 Kilometer gilt es noch zu bewältigen, Fabrizio Meoni (KTM), Hiroshi Masuoka (Mitsubishi) und Vladimir Tchaguine (Kamaz) dürfte der Sieg nicht mehr zu nehmen sein.

Nur wenige Kilometer trennen den Rallye-Tross noch vom Ziel in Dakar, die letzte Speziale dient eher der Show und fällt mit 31 Kilometer extrem kurz aus.

Und auf dieser letzten Prüfung sollte den jeweils Führenden ihrer Kategorie auch nicht mehr allzu viel passieren, bei den Autos liegt Hirusho Masuoka 22 Minuten vor Mitsubishi-Markenkollegin Jutta Kleinschmidt, bei den Motorrädern dürfte Vorjahres-Sieger Fabrizio Meoni der neuerliche Sieg nicht mehr zu nehmen sein, sein Vorsprung auf Alfie Cox beträgt mehr als 45 Minuten.

Und last but not least die LKW’s, hier wird sich der Russe Tchaguine die Dakar-Krone aufsetzen, die österreichischen Teams um Peter Reif und Helmut Kröpfel landen auf den Plätzen vier bzw. sieben.

Motorräder:
Fabrizio Meoni dürfte der zweite Dakar-Sieg in Folge nicht mehr zu nehmen sein

Der Rallyetross ist in der senegalesischen Hauptstadt Dakar angekommen. Hinter den Fahrern liegen 165 Kilometer Sandpisten und Kamelgras, etliche Stunden Regen und eine Nacht, in der 450 Kilometer Liaison gefahren werden mussten. Zudem wird allen auch noch die 14. Etappe in den Knochen der Biker stecken.

Gewonnen hat, wie bei der 1. Speziale am 29. Dezember im französischen La Souterraine, ein Amateurfahrer: der Portugiese Bernardo Villar – auf einer seriennahen KTM. Auf den 2. Platz fuhr LC8-Pilot Giovanni Sala mit einem Rückstand von 33 Sekunden. Auf Rang 3 kam Richard Sainct (+2.02).

Die ganz großen Schlachten sind jedoch geschlagen, die letzte lange Etappe war ein konzentriertes Fahren in Richtung Dakar. Gerade für Fabrizio Meoni hieß es, nur ja keinen Fehler mehr zu machen. Er wurde heute 4. ´Ich bin natürlich glücklich, in Dakar zu sein. Zu 90% werde ich die Rallye für mich entscheiden können. Die Etappe am Sonntag nehme ich aber noch mal sehr ernst.´

Alfie Cox, 8. und in der Gesamtwertung auf Rang 2, ist voller Vorfreude. ´Ich werde morgen am Beach Gas geben und dann geht´s auf Treppchen. Und darauf freue ich mich!´

Auch Richard Sainct wagte einen Blick nach vorn. ´Dass ich morgen auf dem Podium stehen kann, daran hätte ich nicht mehr geglaubt. Es war ja keine ideale Rallye für mich, mit der frühen Zeitstrafe hatte ich keine Siegchancen mehr. Aber nun bin ich sehr froh, in Dakar zu sein.´

Dass die Fahrer bis zum Schluss topp konzentriert sein müssen, bewies heute ein Unfall von Isidre Esteve Pujol. Er hatte bei Kilometer 2 ein riesiges Loch übersehen, war mit seinem Motorrad reingefahren und hat sich dann überschlagen. Giovanni Sala und Jordi Arcarons halfen Isidre wieder auf die Beine und so konnte nach einer größeren Pause die Fahrt für den Spanier weitergehen. Er kam heute als 45. ins Ziel.
Genau wie er ist auch Andrea Mayer glücklich, in Dakar zu sein. ´Ich bin mit meinem Resultat heute zufrieden, und mit meiner Rallye überhaupt. Schade, dass ich einmal so viel Zeit wegen des Elektrikproblems verloren habe. Aber insgesamt hatte ich super Spaß mit dem Motorrad. Es lässt sich so leicht händeln. Ich bin sehr zufrieden. Eine Etappe noch, dann ist es geschafft.´

Am Sonntag dann die Krönung: die schon traditionelle Fahrt um den Lac Rose. Noch ist nicht die Zeit, um Lobgesänge vorweg zu nehmen. Aber auch am Vorabend eines hoffentlich schönen Tages darf man schon mal zufrieden sein. Kini: ´Ich bin sehr glücklich über den Erfolg der 1- UND der 2-Zylinder. Für die Zweizylinder habe ich ja immer an einen Podiumsplatz geglaubt. Dass es gleich so gut klappt, wo doch die LC 8 erst 2003 in Serie geht - super!´

Und eines soll nicht vergessen werden. Heinz Kinigadner hat heute einen ganz persönlichen Triumph erlebt. Er kam zum ersten Mal aus eigener Kraft in Dakar an. Was ihm auf 2 Rädern nie gelang, und im letzten Jahr auch auf 4 Rädern nicht, dass hat nun 2002 endlich geklappt. Glückwunsch, Kini!

Autos
Hiroshi Masouka mit besten Chancen auf den Sieg, Kollegin Jutta Kleinschmidt bekam Stallorder zu spüren

Ohne Überraschungen, aber in souveräner Bestätigung der Erwartungen eines historischen Sieges beendete Mitsubishi die vorletzte Etappe der Rallye Dakar 2002. Die vier Piloten Hiroshi Masuoka, Jutta Kleinschmidt, Kenjiro Shinozuka und Jean-Pierre Fontenay behaupten sich weiterhin an der Spitze des Feldes.

Der Führende vergrößerte seinen Vorsprung auf der insgesamt 1011 Kilometer langen Etappe von Kiffa nach Dakar - davon 165 Kilometer auf Zeit - sogar um mehr als drei Minuten. Auf den verbleibenden 31 Kilometern am sonntäglichen Finaltag rund um den Lac Rosé in Dakar wird keine Positionsverschiebung mehr zu erwarten sein - mit 22 Minuten Vorsprung führt Hiroshi Masuoka souverän vor Jutta Kleinschmidt, die ihrerseits mehr als 15 Minuten Vorsprung auf Kenjiro Shinozuka besitzt. Jean-Pierre Fontenay liegt mehr als eine Stunde hinter dem drittplatzierten Japaner. Auf den Plätzen fünf bis acht sowie Rang zehn liegen insgesamt fünf weitere Mitsubishi-Piloten.

"Die Prüfung am Samstag war noch immer nass vom Regen der Vortage", charakterisiert Jutta Kleinschmidt den zweiten Teil der Marathon-Etappe und damit den letzten Gelände-Abschnitt vor dem Schlussparcours in Dakar. "Ursprünglich war noch ein Chott, also ein ausgetrocknetes Tal, auf der heutigen Prüfung vorgesehen, doch der Veranstalter hat die Streckenführung geändert, da es sonst im Schlamm kritisch geworden wäre. Die Navigation enthielt dadurch einige kleine Fallen, aber wir haben Gesamtrang zwei behauptet."

Soweit das offizielle Statement, in einem Eurosport-Interview ließ die Vorjahressiegerin dann ab die Bombe platzen. Kleinschmidt ließ wissen, dass es eine Stallorder bei Mitsubishi gab, ein Angriff auf den Führenden Hiroshi Masuoka war somit tabu. Mit einer kräftigen Attacke auf den Japaner stellte Jutta zwar nochmals ihre Stärke unter Beweis, ob die Rallye-Amazone tatsächlich noch Chancen auf den Sieg gehabt hätte, bleibt wohl Spekulation...

Den Bericht der letzten Etappe sowie den Endstand der Rallye-Dakar erfahren Sie im Laufe des Sonntags auf motorsport.at

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Dakar-Rallye: 28.12.01 - 13.01.02

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