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Es hat geschneit...

DI Rudolf Schraml und sein Co-Pilot Mag. Michael Höll gewannen am vergangenen Wochenende die bisher schwierigste und härteste Planai-Classic.

Die Planai-Classic 2004 wird keiner der 48 Teams vergessen, die sich am Sonntag den 4. Jänner von Gröbming aus in das eisige Abenteuer stürzten. Die 138 km lange Nachtfahrt wurde eine Expedition an die Rutschgrenze, denn es herrschten tief winterliche Bedingungen.

Insbesonders die Besatzungen der offenen, Epoche 1-Autos, wurden die wahren Helden der Polarnacht mit starkem Schneefall und Temperaturen bis zu minus 8 Grad. Alle Sonderprüfungen waren eine Rutschpartie, der 40 km/h Schnitt setzte die Fahrer unter permanenten Druck.

In der SP6 von Pichl in die Ramsau, am Rückweg von Altenmarkt, erfolgte der Führungswechel: Schraml/Höll auf Porsche 911 setzten sich an die Spitze vor Panis/Neger auf Porsche Carrera. Josef Panis bekannte: „Der Schraml Rudi und der Höll Michael fahren perfekt, sie leisten sich keine Fehler!“ In besagter SP6-bergauf in die Ramsau hatten Schraml/Höll nur 62/100 Abweichung von der Idealzeit, Panis/Neger 4.6 Sekunden.

Die ersten Drei des ersten Fahrtages standen auch nach der Bergprüfung auf die Planai am Siegerpodest: DI Rudolf Schraml/Mag. Michael Höll vor Josef Panis/Harald Neger und Dr. Gery Brandstetter/Mag. Christian Hochfelsner (Ford-Escort), die durch das Nichteinhalten ihrer Startzeit in Gröbming 500 Punkte ausfassten. Ohne diese Pönale wäre der zweite Gesamtrang drinnen gewesen.

Da Klaus Wildbolz/Mag. Ulli Glöckner im zweiten Lauf der Planai-Bergprüfung ihren Werks-Porsche mit Getriebeschaden abstellen mussten, konnten Helmut und Wolfgang Artacker (Alfa Romeo) auf Platz vier vorrücken, Pius Weckerle/Petra Steiner auf Porsche, Vierte nach dem ersten Fahrtag, wurden letztlich Fünfte vor Werner Fessel/Peter Haas (Fiat Coupe).

Die „Freiluft-Klasse“

Michael Strauß/Yvonne Neubauer fahren stets das abenteuerlichste Alteisen aus England, diesmal chauffierte Michael einen skurilen HRG auf den 17.Gesamtrang, was ihm den Sieg in der Epoche 1 brachte. Zweite wurde das großartige Team Erik und Margit Skreiner im herzerweichenden 40 PS Lea Francis aus dem Jahre 1928. Die beiden fahren die schwierigsten Oldtimer-Rallies zwischen Schottland und Sizilien und der

Kommentar von Erik Skreiner hat Gewicht: „Es war wunderbar, es war für mich die härteste Rallye-Nacht in einem Oldtimer-Führerstand. Wir sind lauter Freiwillige, niemand darf sich über die Schwierigkeiten aufregen, wir wünschen uns sowas...“

Epoche 2-Sieg für Josef Panis/Harald Neger

Pepi Panis/Harald Neger, die Gesamtzweiten, wurden in ihrem scharfen Carrera-Coupe zugleich Sieger der Epoche 2 vor Weckerle/Steiner in dem wunderschönen Porsche 356 PreA aus dem Jahre 1952.

Präzision und Perfektion

Wie präzise gefahren wurde, geht aus dem Ergebnis der Planai-Bergprüfung hervor, die bei eisigem Schneetreiben stattfand. Die 6 km Bergstraße präsentierte sich als perfekte Bobbahn.

Markus Ebert, der seinen Sohn Florian ans Steuer ließ, hatte im zweiten Lauf nur 1/100 Abweichung geschafft. Artacker/Artacker hatten nur 2/100 Abweichung, Panis/Neger 3/100, die Planai-Classic Sieger 2003, Landrichter/Weilharter, heuer auf Platz zehn zu finden, hatten nur 6/100 Differenz.

Tobias Moretti, dessen Colani wenige Kilometer nach dem Start bereits am Sonntag durch einen Elektrik-Defekt lahm gelegt worden war, fuhr außer Konkurrenz die Planai-Bergprüfung mit: Das Ehepaar Moretti lernte schnell die Gesetze der Gleichmäßigkeit, man produzierte nur 1.16 Sekunden Abweichung, obwohl mit vollem Speed gefahren wurde.

Die verflixte Handbremse

Adrian Newey/Dave McRobert hatten im Volvo-Coupe von Ernst Harrach „einen Riesenspaß“. Man ärgerte sich über den Fehler am Start der SP Altenmarkt: „Ich habe die Handbremse angezogen“, bekannte Dave McRobert, „und als unsere Start-Minute anbrach, konnte ich sie nicht schnell genug lösen, Adrian würgte den Motor ab, der nicht sofort ansprang, wir fassten eine Lawine von Schlechtpunkten aus“. Das warf die beiden Briten aus den Top-Ten.

Volvo-Besitzer Ernst Harrach lachte: „Die Handbremse ist tückisch, die hätten mich vorher fragen müssen, wie man sie lösen kann...“ Trotzdem erreichte McLarens technischer Direktor noch Rang 18 und er versprach: „Bei der Ennstal-Classic werden wir uns am Riemen reissen...“

Die Eis-Glüher

Ernst Harrach (VW-Käfer), Kris Rosenberger (Mini), Robert Weitgasser (BMW 2002), Tobias Moretti (Colani) und Hans Weitgasser (Ford Anglia) waren die spektakulärsten Glüher, sie boten auf der Gröbminger Trabrennbahn und auf der Planai eine Super-Show.

Höll über Schraml

Michael Höll, normalerweise als Navigator von Rauno Aaltonen unterwegs, meinte abschließend über Rudi Schraml: „Er hat eine innerliche Uhr, bei dieser Planai-Classic verlor man oft viel Zeit auf den 40er Schnitt und es kam darauf an, wie schnell man wieder im Schnitt drinnen ist. Wir korrigieren jede halbe Sekunde plus oder minus. Diesmal wurde der Fahrer mehr denn je gefordert, man musste den Schlupf einkalkulieren, bei uns sitzt die Tachowelle am Getriebe und nicht am Vorderrad, wie bei den Porsche 356. Interessant war, daß der Rudi auf der Planai nicht auf Nummer sicher fuhr, sondern er wollte Spaß haben und gab mächtig Gas.“

Schraml über Schraml: „Es war eigentlich ein Rauno Aaltonen-Wetter, ich freue mich, dass wir die schwierigste aller Planai-Classic gewinnen konnten.“

Klaus Wildbolz war über seinen Ausfall enttäuscht: „Wir waren gut unterwegs, es war das härteste was ich je gefahren bin“

Klaus Bischof, Chef des Porsche-Museums, der ex aequo mit Walter Totschnig und Helmut Artacker die erste SP auf der Gröbminger Trabrennbahn gewonnen hatte, spricht Klaus Wildbolz von jeglicher Schud frei: „Der erste Gang war damals eine Schwachstelle, das ist bekannt...“

Es gab nur einen einzigen Ausrutscher: Das Ehepaar Hans und Ingrid Gröger rutschte mit ihrem Alvis 3.5 Km nach Altenmarkt – als man auf der schmalen Straße einem entgegenkommenden Bus ausweichen musste, „im Zeitlupentempo“, wie Ulli Glöckner im nachfolgenden Wildbolz-Porsche sah – in einen Graben. Der Alvis kippte zur Seite, die Besatzung blieb völlig unverletzt, am Alvis wurde nur ein Kotflügel beschädigt.

Es gab 13 Ausfälle und alle, die sich platzierten, werden noch lange über diese Rallye und ihre Erfolgs-Erlebnisse reden.

Skilegenden

Das abschließende Sklilegenden-Rennen im Planai Olympiastadion gewann Johann Kirchgasser mit nur 2/100 Abweichung im zweiten Lauf, vor Ingrid Stöckl und Harry Winkler. Die Kombinationswertung ging damit an das Team DI Rudolf Schraml/Harry Winkler vor Pius Weckerle/Johann Kirchgasser und Platz 3 teilten sich Werner Fessl/Ingrid Stöckl und Josef Panis/Stefan Illek.

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