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Motorsport: News

Justin Wilson erliegt Kopfverletzungen

Der 37jährige Brite Justin Wilson starb in der Nacht auf Dienstag an den Folgen seines Unfalls im IndyCar-Rennen auf dem Pocono Raceway.

Justin Wilson hat den schweren Unfall beim IndyCar-Rennen auf dem Pocono Raceway nicht überlebt. Der Brite wurde am Sonntag in der 180. von 200 Runden des 500-Meilen-Rennens auf dem 2,5 Meilen langen Trioval in Long Pond (US-Bundesstaat Pennsylvania) denkbar unglücklich in den Unfall von Spitzenreiter Sage Karam verwickelt.

Von Karams Ganassi-Boliden hatte sich bei einem heftigen Crash in Kurve 1 ein Teil der Fahrzeugnase gelöst, die daraufhin durch die Luft geschleudert wurde und den einige Positionen weiter hinten im Feld fahrenden Justin Wilson, der heuer nur einige IndyCar-Gaststarts für das Andretti-Team absolvierte, am Kopf traf.

Wilson wurde nach dem Unfall per Rettungshubschrauber ins rund 70 Kilometer südlich vom Pocono Raceway gelegene Lehigh-Valley-Krankenhaus in Allentown geflogen. Zur gleichen Zeit wurde das Rennen in Pocono noch einmal freigegeben und ging wenige Minuten später mit dem Sieg von Wilsons Andretti-Teamkollegen Ryan Hunter-Reay zu Ende.

Über Wilsons Gesundheitszustand wurden zunächst keine Angaben gemacht. Gut drei Stunden nach dem Unfall gab die IndyCar-Serie am Sonntag, dem 23. August, um 21:05 Uhr Ortszeit (Montag, 3:05 Uhr MESZ) ein Bulletin heraus, wonach Wilson im Koma liege und sich in einem kritischen Zustand befinde.

Gut 24 Stunden später erreichte die Motorsportwelt die traurige Mitteilung, dass Justin Wilson seinen Kopfverletzungen erlegen ist: "Mit tiefer Trauer teilen die Eltern von Justin Wilson, Keith und Lynne, seine Frau Julia und sein Bruder Stefan mit, dass Justin heute an den Verletzungen, die er beim IndyCar-Rennen auf dem Pocono Raceway am Sonntag, dem 23. August, erlitt, verstorben ist", heißt es in einer Mitteilung, die am Montag Abend um 21:14 Uhr Ortszeit (3:14 Uhr MESZ) seitens der IndyCar-Serie im Namen der Familie Wilson abgesetzt wurde.

"Justin war ein liebevoller Vater und ein hingebungsvoller Ehemann sowie ein hochkompetitiver Rennfahrer, der von seinen Kollegen respektiert wurde. Die Familie möchte dem Lehigh Valley Health Network Cedar Crest Hospital, dem Pocono Raceway, Andretti Autosport und der IndyCar-Serie sowie der gesamten Motorsportgemeinde für die unglaubliche Welle der Unterstützung aller Fans in der ganzen Welt danken", so die Aussendung der Familie weiter.

"Wir sind zutiefst betroffen vom Tod von Justin Wilson", teilt Andretti Autosport mit. "Er war ein großartiger Rennfahrer, ein wertvolles Mitglied des Teams und ein respektiertes Aushängeschild unseres Sports. Justin war zwar nur kurze Zeit Andretti-Fahrer, aber er brauchte nur eine Sekunde, um für immer Teil der Andretti-Familie zu werden. Sein Leben und seine Rennfahrerkarriere sind eine Geschichte der Klasse und Leidenschaft. In unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei der Wilson-Familie und den Fans weltweit."

"Justins großartige Fähigkeit, einen Rennwagen zu fahren, passte mit seiner standhaften Freundlichkeit, seinem Charakter und seiner Bescheidenheit zusammen. Deshalb war einer der am höchsten angesehen Fahrer im Paddock", lässt IndyCar-Chef Mark Miles verlauten und fügt hinzu: "Wir wir alle wissen, ist die Rennsportszene eine gro0e Familie. Unsere Bemühungen werden sich darauf konzentrieren, dass Justins Familie in dieser schwierigen Zeit die Unterstützung bekommt, die sie braucht."

Der großgewachsene Justin Wilson (1,93 Meter) ist der erste Fahrer seit seinem Landsmann Dan Wheldon, der bei einem IndyCar-Rennen sein Leben verloren hat. Wheldon verunglückte am 16. Oktober 2011 in Las Vegas tödlich. Der in Sheffield geborene Wilson wurde 37 Jahre alt. Er hinterlässt Ehefrau Julia und die Töchter Jane (sieben Jahre alt) und Jessica (fünf Jahre alt).

Justin Wilson, Formel-3000-Meister 2001, hat im Jahr 2003 für die Teams Minardi und Jaguar eine Formel-1-Saison bestritten. Anschließend wechselte er über den "Großen Teich" nach Nordamerika und feierte dort weitere große Erfolge. Bei insgesamt 174 Rennen (Champcar- und heutige IndyCar-Serie zusammengerechnet) errang er sieben Siege und startete achtmal von der Pole Position. In den Jahren 2006 und 2007 wurde er jeweils Vizemeister der Champcar-Serie.

Bei den Indycars fuhr Wilson bis zuletzt im Spitzenfeld mit. In der 180. von 200 Runden des 500-Meilen-Rennens von Pocono passierte der Unfall. Kurz zuvor – in den Runden 168 und 169 – lag Wilson zum letzten Mal in Führung. Drei Wochen vor Pocono war er am 2. August in Mid-Ohio bei seinem letzten zu Ende gefahrenen Rennen auf Platz zwei ins Ziel gekommen und durfte auf dem Siegerpodest jubeln. Mit diesem Lächeln wird Justin Wilson in Erinnerung bleiben.

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