4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Motogontschik (russ.) – der Rennfahrer

Rudi Stohl war beinahe genauso lang mit der Marke Audi auf den nahen und fernen (und fernsten) Rallye-Pfaden unterwegs wie mit den Erzeugnissen aus der damaligen Sowjetunion. Daher sehen ihn viele noch immer als den Lada-Fahrer par excellence und hegen liebevolle Erinnerungen an Safari, Akropolis und Himalaya. Dank Stohls Leistungen war die Marke aus Russland auch regelmäßig auf den heimischen Fernsehschirmen vertreten.

Nicht nur sportlich war Stohl mit Lada verbunden, er war auch lange Jahre im Hauptberuf für den österreichschen Importeur tätig; somit ist auch der Taiga in zahllosen Exemplaren durch seine kundigen Hände gegangen. Der richtige Mann also für einen kleinen Härtetest des Allrad-Evergreens!

Stohl kennt den Taiga seit der Österreich-Premiere im Jahr 1978. An Erlebnissen mangelt es nicht: „Für einen Werbespot musste ich mit dem Taiga einen Sprung hinlegen. Dabei bin ich über eine Böschung abgerutscht, das Auto ist genau auf der vorderen Stoßstange zum Liegen gekommen. Die Räder waren in der Luft, es war nur die Frage, ob das Auto nach vorn oder nach hinten kippt. Ich hab mich ganz leicht gemacht…“ – die Kameras blickten in diesem Moment leider gerade in eine andere Richtung.

Und weils so schön ist, noch rasch eine andere Story von Werbeaufnahmen, diesmal mit der klassischen Lada-Limousine 2105: „ Dem Regisseur hat das Ausfedern des Fahrwerks nicht gefallen, also hat er es fixieren lassen. Das Heck hat man mit Zementsäcken angefüllt. Beim Sprung ist das Auto dann kerzengrade in den Boden eingeschlagen. Es war a Totalschaden!“

Darauf kam die Anweisung aus der Chefetage: „Herr Stohl, Sie machen das! Also hab ich mir von einem Vertreter den Vorführwagen ausgeborgt.“ – mit Rallye-Federbeinen versehen absolvierte dieser Lada den Sprung unbeschadet und ging dann wieder zurück in den Außendienst.

Katanje (russ.) – die Spazierfahrt

Den Novizen beschleichen beim ersten Platznehmen unangenehme Erwartungen: Das Lenkrad ist groß dimensioniert, der Schaltstock reckt sich langhälsig und spindeldürr dem Fahrer entgegen. Wird das eine zache Partie? Anfänglich bestätigten sich diese Ängste, allerdings aus technischen Gründen: Unser eigens aus Deutschland überstellter Testwagen laborierte an einer kleinen Atemwegserkrankung, die zügig behoben werden konnte. Mit vollem Durchzug war das Vergnügen im alltäglichen Betrieb schon weitaus größer.

Rudi Stohls erster Eindruck beim Wiedersehen mit dem Lada Taiga: „Das Auto rennt um einiges stabiler und ruhiger als früher“ – das Resultat konstanter Modellpflege. Leise ist es im Fahrgastraum deshalb noch immer nicht, auf der Autobahn muss man für Konversationen die Stimme schon erheben.

Wirklich störend ist das genauso laute wie ineffiziente Gebläse, das alle anderen Nebengeräusche (Motor, Antrieb, Radio) mühelos zudeckt. Schade, dass es seit dem einige Jahre zurückliegenden Facelift die Ausstellfenster nicht mehr gibt, die für angenehmeres Raumklima sorgen hätten können.

Davon abgesehen ist das Fahrerlebnis unbeschwert. Der Motor ist kein Drehmomentwunder, aber er hat auf befestigtem Untergrund keine Mühe mit dem 3,7 Meter kurzen, 1,2 Tonnen leichten Allradler. Die Maschine trägt noch Fiat-Gene in sich und erinnert vom Klang her mit sanftem Röcheln entfernt an einen 124 Sport.

Die Schaltwege des Getriebes sind weit, bis auf den störrischen Rückwärtsgang lassen sich die Fahrstufen aber ohne großen Kraftaufwand einlegen. Die Servo-unterstützte Lenkung ist indirekt und eher gefühllos, vorausdenkende Fahrweise beim Einlenken schadet nicht.

Man spürt die Antriebstechnik unter den Fußsohlen grammeln, und Lada selbst empfiehlt zwecks Schonung des Antriebssystems, nicht zu lange mit Vmax zu chauffieren. Als Bauartgeschwindigkeit eingetragen sind 137 km/h, das ist offenbar die „gesunde“ Reisegeschwindigkeit für längere Strecken, De facto liegt die Höchstgeschwindigkeit, wie bei der Fahrt in Deutschland festgestellt, bei knapp 160 km/h. Man verhungert also beileibe nicht auf der Sattelschlepper-Spur.

Wir wissen jetzt auch, dass Taiga-Fahrer einander grüßen. Es kommt selten genug vor, dass sich zwei begegnet. Unerwarteter Nebeneffekt: Der Taiga zieht mehr Aufmerksamkeit auf sich als so manches Nobelgefährt. Wenn Sie nicht auffallen wollen, kaufen Sie sich einen Lamborghini!

Und der Test geht weiter: Mehr zum Lada Taiga finden Sie in der rechten Navigation!

News aus anderen Motorline-Channels:

Lada Taiga - im Test mit Rudi Stohl

Weitere Artikel:

Preise zum Marktstart bekanntgegeben

Nissan X-Trail startet bei 38.950 Euro

Wie Nissan Österreich heute bekannt gab, startet der neue X-Trail hierzulande zu Preisen ab 38.950 Euro und ist in den fünf bekannten Ausstattungslinien Visia, Acenta, N-Connecta, Tekna und Tekna+ erhältlich.

Subaru Forester Sondermodell: Black Edition

Ein Klassiker in Schwarz

Seit den späten 1990ern bevölkert der Subaru Forester das – damals noch junge – SUV-Segment. Mit besonderen Designelementen in schwarz kommt nun die Black Edition zu den Händlern.

Nicht mal Fliegen ist schöner

Das ist der Brabus 900 Crawler

Zum 45-jährigen Firmenjubiläum geht Tuning-Profi Brabus aus Bottrop neue Wege: Mit dem Brabus 900 Crawler präsentieren die PS-Spezialisten ihr erstes Supercar mit selbst konstruiertem Chassis und einer weitgehend offenen viersitzigen Karosserie. Man könnte auch sagen: Ein putziges Spielzeug für den Öl-Scheich.

Limitierter Retro Defender zum 75ten

Land Rover Works V8 ISLAY EDITION vorgestellt

Land Rover Classic präsentiert sein erstes Heritage-Sondermodell. Mit dem Classic Defender Works V8 Islay Edition feiert der britische 4x4-Spezialist seinen 75-jährigen Geburtstag. Die Retroausgabe startet in zwei Karosserievarianten zum Preis ab rund 263.000 Euro.

Dritte Sitzreihen in Autos sind oft nur Notlösungen; gerade geräumig genug für Kinder und kurze Strecken. Hier nicht. Im größten Defender aller Zeiten haben tatsächlich acht Erwachsene Platz. Ja verdammt, in der dritten Sitzreihe gibt’s sogar Sitzheizung und ein eigenes Panoramadach!

Marktstart ist bereits dieses Jahr

Ford Ranger Raptor enthüllt: bulliger Look, viel Power

Die letzten werden die ersten sein, heißt es doch: Während er "normale" Ranger erst 2023 auf den Markt kommt, darf der nun vorgestellte Ranger Raptor, samt seinen 288 PS und feinstem V6-Sound bereits dieses Jahr mit uns in Sand und Dreck spielen. In manchen Märkten gar schon im Sommer.