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Vezdechod (russ.) – der Geländewagen

Vezdechod (russ.) – der Geländewagen

„Die Straßenlage kann man mit härteren Federn noch verbessern. Das hat seine Nachteile im Gelände. Man muss sich halt entscheiden, was man will.“ – Denn das Versprechen des Universal-Glücklichmachers auf Rädern gibt der Taiga gar nicht erst ab. Lada wirbt mit „Offroad pur“. Also auf in schwierigeres Geläuf!

Und dort wird dann klar, wofür der Taiga auf der Welt ist. Erstens ist das Fahrerlebnis auf Knüppelpfaden dank der großzügigen Federung immer noch sehr zivilisiert. Zweitens erlaubt die Bodenfreiheit den Zugang in die Wildnis. Und drittens wird jedes Hindernis überwindlich, vor allem wenn ein Könner am Steuer sitzt.

Rudi Stohl hat mit diesem Auto schon in den 1980er-Jahren die österreichische Auto-Trial-Meisterschaft bestritten („Sie erinnern sich sicher, liebe Motorsportfreunde“), er weiß, was man dem Fahrzeug zumuten kann.

Entschlossener „Aufschwung“ auf die Geröllhalde, chirurgische Lenkradeinschläge, wohltemperiertes Gaspedal, und für die Haltungsnote ein eleganter Rutscher zurück auf die terra firma; das Zuschauen ist für einen berufsmäßigen Autofahrer frustrierend.

Es sieht alles so mühelos aus - und jeder, der schon einmal unter dem schallenden Gelächter routinierter Offroader an einem Schotterhang gescheitert ist, weiß, das es das nicht ist. Ich gebe meinen Führerschein zurück, holt mir ein Taxi!

Einziges spürbares Manko: Die Drehmomentschwäche des Benzinmotors. Einen durchzugsstarken Diesel würde man sich da halt wünschen; so hilft im Zweifel (und sofern eben möglich) nur Zurücksetzen und Schwungholen. 58 Grad Steigfähigkeit, 65 cm Wattiefe und 48 Grad Kippwinkel sagt Lada zu.

Von den am sorgfältig ausgewählten Testgelände vorhandenen Hindernissen war der Taiga jedenfalls nicht einmal ansatzweise zu stoppen. Wer solche Fähigkeiten vernünftig ausnutzen will, sollte auf den Rammschutz und ähnliches Zierwerk verzichten (oder seine Adresse darauf vermerken, damit der ehrliche Finder weiß, wohin damit).

Abschließende Bemerkung: 10 Liter Normalbenzin auf 100 Kilometer, wenngleich auch inklusive der Offroad-Tour, sind nicht mehr ganz „state of the art“.

Podvedenje (russ.) – die Zusammenfassung

Der Lada Taiga hat zweifellos seine konzept-, alters- und vor allem verarbeitungsbedingten Schwächen. Daneben bringt er auch überraschend viel Charme auf und ist im Alltag lange nicht so grantig, wie er gerne tut. Auch schwerer körperlicher Arbeit ist er nicht abhold.

Für ein reines Asphalt-SUV ist er doch zu knorrig; wer aber einen wirklich anspruchslosen Allradler für wenig Geld sucht, der fällt in die Zielgruppe des russischen Veteranen.

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Lada Taiga - im Test mit Rudi Stohl

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