
Skoda Yeti - schon gefahren | 23.06.2009
Fabelhaftes Fabelwesen
Skoda wagt mit dem Yeti den Einstieg ins Segment der kleinen SUVs, der Tscheche hat das Zeug, der Konkurrenz das Fürchten zu lehren.
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Als Yeti (tib.: g.ya' dred) oder Schneemensch, lokal begrenzt auch Kangchendzönga-Dämon, bezeichnet man ein zweibeiniges, behaartes Fabelwesen des Himalaya, das in Europa insbesondere durch Fotos von Spuren im Schnee bekannt wurde. (Quelle: Wikipedia).
1986 begegnet Extrem-Bergsteiger Reinhold Messner bei einer Himalaya-Expedition erstmals einem Schneemenschen, 23 Jahre später habe auch ich erstmals Kontakt mit einem Yeti.
Eigentlich mit einem ganzen Rudel von Yetis, bei der Präsentation im slowenischen Laibach zeigte sich das scheue Wesen in allen nur erdenklichen Farben und Versionen.
Die erste Annäherung war noch vorsichtig, doch innerhalb kurzer Zeit habe ich Freundschaft mit dem Yeti geschlossen, der jüngste Skoda-Sprössling weiß auf Anhieb zu überzeugen.
Robustes Äußeres, Top-Verarbeitung
Zugegeben, eine echte Schönheit ist der Tscheche vielleicht nicht, das robust wirkende Äußere passt aber dennoch sehr gut ins Gesamtkonzept. Und mit einem furchterregenden Wesen hat er bestenfalls den Namen gemeinsam.
Die Verarbeitung ist hervorragend, die Materialwahl bis auf wenige Ausnahmen ebenso. Gut, aber vielleicht trügt der schöne Schein ja, erwecken wir den Yeti mittels Dreh am Zündschlüssel zum Leben.
Egal ob Benziner oder Turbodiesel, akustisch zeigt sich der Skoda angenehm zurückhaltend. Aber wie wird er sich fahren? Wie ein höhergelegter Roomster?
Weit gefehlt, schließlich basiert das Fahrzeug auf jener Plattform, die auch dem Golf VI dient, die Hinterachse wurde aufgrund der breiteren Spur aus dem Scirocco genommen und für den Allradantrieb modifiziert.
Komfortabel und agil
Die Überraschung ist perfekt, das Fahrzeug wirkt sehr erwachsen, braucht Vergleiche mit dem deutlich teureren Tiguan nicht zu scheuen. Der Komfort ist ebenso in Ordnung wie die Agilität, die der Yeti bei forcierter Gangart an den Tag legt.
Das hochbeinige Fahrwerk erlaubt sogar Ausflüge in leichtes Gelände, so schnell stößt dieser Verwandte des berühmten Schneemenschen nicht an seine Grenzen. Sogar eine Bergabfahrkontrolle wurde integriert, der Yeti kriecht im Schritttempo ohne Zutun des Fahrers steile Passagen hinunter.
Die aus den Modellen Octavia 4x4 und Superb 4x4 bekannte Haldex-Kupplung sorgt dafür, dass dem Skoda auch beim Bergauffahren nicht so schnell die Puste ausgeht.
Im Normalbetrieb werden 96 Prozent der Antriebskraft an die Vorderräder geleitet, bei Traktionsverlust wird der Kraftfluss automatisch bis zu 90 Prozent an die Hinterachse umgeleitet werden, eine elektronische Differenzialsperre sorgt für zusätzliche Unterstützung.
Fünf Motoren, Front- oder Allradantrieb
Wer auf Allradantrieb verzichten kann, den Yeti aber dennoch ins Herz geschlossen hat, für den steht auch eine Frontantriebs-Variante zur Verfügung. Die Motorenpalette umfasst zwei Benziner (1,8 TSI 4x4 160 PS & 1,2 TSI Frontantrieb 105 PS) sowie drei Turbodiesel mit 110, 140 bzw. 170 PS aus dem neuen Zweiliter Common-Rail TDI.
Zum Marktstart im September 2009 muss man mit dem 1,8 TSI 4x4 und dem 140 PS TDI 4x4 vorlieb nehmen, im Oktober wird dann der 1,2 TSI nachgereicht, dieser Motor ist ab April 2010 auch mit 7-Gang DSG zu haben, weitere Kombinationsmöglichkeiten mit dem formidablen Doppelkupplungsgetriebe folgen.
Bereits im Jänner nächsten Jahres wird die Dieselpalette komplettiert, einziger Frontantriebs-Selbstzünder wird übrigens jener Motor mit 110 PS sein.
Komplette Ausstattung, Startpreis unter 20.000,- Euro
Die Serienausstattung aller Modelle umfasst unter anderem ESP, vier Airbags, Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorne und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Darüber hinaus stehen drei weitere Ausstattungs-Stufen zur Wahl, Dinge wie ein Navigations-System oder der Einpark-Assistent sind zusätzlich verfügbar.
Erwähnenswert ist der variable Innenraum des smarten Tschechen, die Sitze im Fond lassen sich einzeln umklappen oder ganz ausbauen, zudem können die äußeren Sitze ein Stück in Richtung Mitte geschoben werden, so verwandelt sich der Yeti in einen komfortablen Viersitzer.
Heuer möchte man in Österreich noch 500 Yetis verkaufen, im Volljahr sollen es 1.500 Einheiten werden. Ein durchaus realistisches Ziel, wir wären nicht verwundert, wenn die Zahlen sogar übertroffen werden.
Die genauen Preise stehen zwar noch nicht fest, mit Einstiegspreisen von unter 20.000,- Euro für den 1,2 TSI Fronttriebler und unter 25.000,- für den 110 PS TDI Allradler ist man aber Skoda-typisch sehr konkurrenzfähig positioniert.
Technische Daten 4x4 Modelle
Technische Daten Fronttriebler