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Land Rover Experience Tour - Überblick

Ewig lockt das Abenteuer

Wenn heute eine Automarke mit exotischen Abenteuern in Verbindung gebracht wird, dann ist es Land Rover. Jetzt übertreffen sie sich selber.

mid/ms

Früher veranstaltete der britische Geländewagenhersteller die "Camel Trophy", die auch in den Dschungel führte. Doch Machos, Matsch und Machete sind out, Zigarette und Lagerfeuer längst erloschen. Heute heißt die Veranstaltung "Land Rover Experience Tour" (LET) und ist in ihrer Art noch immer einzigartig. Vor Anfragen können sich die Macher kaum retten. Kein Wunder, bei dem, was geboten wird.

Vor zwei Jahren in Bolivien hieß es bereits: Mehr geht nicht. Die Tour führte unter anderem über die legendäre "El Camino de la Muerte", der angeblich gefährlichsten Straße der Welt, ein Highlight sowohl für Land Rover als auch für die sechs qualifizierten Teilnehmer. Doch die diesjährige LET sollte dem noch eines drauf setzen: 50 Tage durch elf Länder mit jeder Menge verschiedener Kulturen. Knapp 16.000 Kilometer beträgt die Strecke, die in großen Teilen entlang der historischen Seidenstraße führt. Start war am 26. August in Berlin. Das Ziel heißt am kommenden Sonntag Mumbai in Indien. "Es ist nicht nur die bislang längste Tour in der Geschichte der LET, sondern wohl auch die abwechslungsreichste", sagt Dag Rogge. Der Geschäftsführer von Land Rover Experience Tour gehört zu den weltweit erfahrensten Offroad-Experten und Organisatoren auf diesem Gebiet.

Dass sich dadurch mehr Leute als sonst bewerben würden, hatte Rogge zwar erwartet, dass es aber gleich über 30.000 Interessenten wurden, ließ auch ihn an logistische Grenzen stoßen. Denn es galt, alle Bewerbungen zu sichten, rund 3.500 Ausgewählte zu Qualifikations-Camps einzuladen und aus den letzten 60 Anwärtern schließlich die besten zwölf zu ermitteln, um sie auf die große Tour zu schicken, darunter auch sechs Frauen. Denn im Gegensatz zur früheren Camel-Trophy müssen weder Brücken durch den Urwald gebaut noch Autos aus metertiefem Schlamm gegraben werden.

Die LET ist nur eine Wettkampfveranstaltung während des Auswahlverfahrens. Die Teilnehmer wurden teils bis an ihre körperlichen und geistigen Grenzen gebracht. Wer wird schon gerne nachts um zwei Uhr im strömenden Regen aus dem Zelt geholt, soll ein Navigationsziel finden und findet zunächst einen aufgebockten Land Rover vor, dessen Räder weitläufig irgendwo im Sand verbuddelt worden sind? Zeit läuft! "Teamfähige Menschen findest Du, wenn Du sie unter Druck setzt", weiß Dag Rogge aus Erfahrung, "unser Qualifikations-Camp ist kein Kindergeburtstag, die Tour keine Butterfahrt."

Zumindest nicht die zehnte Auflage der LET. Die Gewinner erleben Grandioses. Steppen in Kasachstan, Wüsten in China, Schnee im Himalaya, aber auch nerviges Warten an Grenzübergängen und die katastrophalen Verkehrsverhältnisse auf dem Weg nach Neu Delhi und Mumbai. Besonders letztere stellen die Teilnehmer vor Herausforderungen, wie sie in der westlichen Welt nicht einmal ansatzweise vorstellbar sind. Es herrscht Chaos, kein geregelter Verkehr. Auch wir sind zwischen Kathmandu im Nepal und Delhi in Indien mit von der Partie. Gefahren wird auf dem Land Rover Evoque, dessen kompakte Größe hier weitaus sinnvoller erscheint als die Straßen mit einem Discovery oder Range Rover unter die Räder zu nehmen. Kann man schon in Nepals Hauptstadt ständig den Kopf schütteln, wer und was hier Anspruch auf die Straße erhebt, verspricht Dag Rogge für Indien: "Das wird noch viel schlimmer." Glauben mag man es nicht so recht. Das Chaos in Kathmandu verlangt von allen Fahrern höchste Konzentration, denn Schilder und Regeln gibt es so gut wie keine. Jeder parkt, wo er will und fährt, wie er will, ob im Auto, im Lkw, im Bus oder auf dem Fahrrad, dem Motorrad, mit dem Ochsengespann oder zu Fuß mit der Handkarre. Es gilt das Recht des Stärkeren. Die Hupe ist ständig im Einsatz. Drängeln gehört zum guten Ton.

Hinzu kommen ungezählte Hunde, Ziegen und Kühe, die es sich mit einer schon arroganten Selbstverständlichkeit auch mitten auf der Straße gemütlich machen. Dass es hier nicht alle paar Kilometer einen Unfall gibt, grenzt an ein Wunder. Irgendwie kriegt eben jeder im letzten Moment doch noch die Kurve. Wirklich gefährlich aber wird es am Abend, wenn der Cocktail aus Staub, Dieselruß und Dunkelheit Fußgänger und Fahrradfahrer nur noch erahnen lässt. Außerdem scheint der nepalesische Autofahrer erst dann sein Licht einzuschalten, wenn er die Hand vor Augen nicht mehr sehen kann. Auch die teils badewannengroßen Löcher im Asphalt, die ungesicherten Baustellen und die gestrandeten Lkw machen die Experience-Tour nicht eben leichter. Doch sie ist "das Beste, was ich bislang in einem Auto erlebt habe", sagt einer der Teilnehmer, "ein unvergessliches Erlebnis".

Und Dag Rogge mit seinem Team freut sich, dass es auf der gesamten Tour weder zu Aus- noch zu Unfällen gekommen ist. Immerhin hat der Treck aus elf Fahrzeugen in der Summe über 160.000 Kilometer zurückgelegt, eine Strecke viermal um die Erde. Bis zum Frühjahr bleiben die Evoque in Mumbai. Dann soll es zurück nach Deutschland gehen. Doch nicht per Schiff oder Flugzeug. "Wir fahren die Strecke in entgegengesetzter Richtung", sagt Rogge. Die einzelnen Reise-Etappen können über Land Rover Experience gebucht werden. Wer leer ausgeht, muss bis zur nächsten Tour warten. In zwei Jahren soll es durch den Norden Australiens gehen, einer der letzten weißen Flecken auf dem Abenteuer-Atlas von Land Rover Experience - und gleichzeitig die Abschiedstour des schrulligen Defender; das Urgestein der Marke geht dann in Rente.

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