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Mercedes G 350 CDI BlueTEC - im Test

Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Georg Koman

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Aufgrund seiner inzwischen 34-jährigen Bauzeit wurde der Mercedes G noch lange vor dem SUV-Zeitalter entwickelt. Breit (1,76 m) und lang (4,66 m) ist er nach heutigen Maßstäben bei weitem nicht mehr, ein wenig zwickt er denn auch an den Ellbogen und die Vordersitze lassen sich nicht sonderlich weit nach hinten verschieben. Wohl, um den Fondpassagieren genügend Fußraum zu lassen.

Einzig in der Höhe überragt er mit 1,95 Metern noch fast alle anderen Verkehrsteilnehmer, schließlich wurde die Innenhöhe für Soldaten oder Feuerwehrleute mit aufgesetzten Helmen konzipiert.

Man steigt ordentlich nach oben, wird dann aber mit einer tollen Übersicht belohnt. Einzig die Sicht nach schräg hinten ist dank der schmalen Heckscheibe nicht so besonders. Aber dafür gibt es neuerdings eine Rückfahrkamera.

Im Laderaum stören die weit nach innen ragenden Radhäuser und ein Laderaumabdeckungs-Rollo, das sich Mercedes in der A-Klasse sicher nicht zu verbauen trauen würde, so billig wirkt es. Das Grundvolumen liegt mit 480 Litern auf Kompakt-SUV-Niveau, das Maximalvolumen von 2.250 Litern kann sich – bei entsprechender Hochstapelei – nach wie vor sehen lassen.

Die Fondsitze lassen sich im Verhältnis von 2:1 umlegen und vorklappen. Wie zu erwarten sind sie extrem massiv und enorm schwer. Eine gewisse Oberkörper-Kraft ist somit nicht von Nachteil, will man die Dinger blamagefrei bewegen. Die sehen dafür nicht nur so aus, als würden sie jahrzehntelang halten, sie tun es auch.

Hat man sich an das leichte Schwanken bei Richtungswechseln gewöhnt, kann man mit dem G durchaus zügig unterwegs sein. Das Starrachsen-Fahrwerk informiert einen zuverlässig über die Fahrbahn-Beschaffenheit, bockig ist es aber keinesfalls. Vorteil des Fahrwerkskonzepts: Die hohe Zuladung mit 630 Kilogramm. Die Bremsen sind wohldimensioniert, es lohnt sich aber, mit dem 2,6-Tonner vorausschauend zu fahren.

Der neue V6 tut sich mit dem hohen Gewicht nicht schwer und geht munter ans Werk, die Kraft wird von der Siebengang-Automatik hervorragend portioniert. Die Gesamtübersetzung ist recht kurz, aufgrund der sanften Schaltvorgänge stört das aber überhaupt nicht.

Wirklich leise ist der Motor nicht – weil der G über Sidepipes verfügt und ein richtiges Auto eine hörbare Antriebsquelle haben muss, ganz einfach. Der Verbrauch? Wird vom 96-Liter-Tank relativiert. Wen er wirklich interessiert: rund zwölf Liter Diesel im Testschnitt.

Wer etwas über die Offroad-Fähigkeiten des G – nach wie vor verfügt er über eine Gelände-Untersetzung und drei auf Knopfdruck sperrbare Achsdifferenziale – erfahren will, benötigt dafür keinen Acker oder Wald, sondern nur den Film „Stirb langsam 5“. In diesem fährt Bruce Willis im G nicht durch, sondern über den Moskauer Stadtverkehr. Möglicherweise etwas übertrieben und nicht zum Nachmachen empfohlen, aber der G wirkt dabei ungemein authentisch.

Der Preis ist in diesem Fall nicht fett, überhöht oder irre, er gehört zum Gesamtkunstwerk Mercedes G dazu wie das Reserverad an die Hecktür. Mit 111.291 Euro ist der 350 CDI BlueTEC ohnehin das Schnäppchen der kantigen Familie. Für den G 65 AMG sind beispielsweise 329.449 Euro zu bezahlen.

Plus

+ eine Legende auf Rädern
+ enorme Offroad-Fähigkeiten
+ unverwüstlich, unzerstörbar etc.
+ made in Austria
+ der Preis verhindert, dass der Nachbar G fährt

Minus

- eingeschränkter Raumkomfort
- eingeschränkter Federungskomfort
- der Preis verhindert, dass wir selbst G fahren

Resümee

Der Mercedes G ist nach 34 Jahren Bauzeit nicht in Pension, sondern am Höhepunkt seines Schaffens. An seiner Heavy-Duty-Form gibt es nichts mehr zu rütteln, und für die Motoren gilt: immer die Stärksten nehmen. Darin sind sich die Millionäre dieser Welt einig.

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