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Brüllt vor lauter Kraft

Mercedes stellt mit dem GLA 45 AMG ein Muskelpaket mit solider Soundunterlegung auf die Räder. Wir fuhren den 360 PS starken Allradler.

Achim Ritz/mid

Wie gut, dass Andalusien so viele Berge mit Tunnel hat. Also nichts wie rein in die Röhre mit dieser Rakete von Auto. Abbremsen auf Tempo 30, wenn niemand folgt. Alle vier Scheiben runter, um den satten Sound richtig genießen zu können.

Und dann voll drauftreten auf das rechte Pedal, damit die vier Töpfe und das Automatikgetriebe unter der Motorhaube für ein paar Sekunden zur Höchstleistung auflaufen. Kickdown: der Zeiger des Drehzahlmessers schießt nach oben, und da kommt es wieder, dieses rotzende und hustende Geräusch, wenn die Kupplung blitzschnell reagiert und der nächste Gang greift.

Die Rakete auf vier Rädern, die Mercedes-Benz ab Juli 2014 ausliefert, heißt nicht "Ariane" oder "Saturn". Ihre Bezeichnung lautet GLA 45 AMG. Mercedes mischt endlich im vom Erfolg verwöhnten Segment der Kompakt-SUV mit. Die Premiere der Schwaben hat diesmal zwei Höhepunkte. Nach der Markteinführung des GLA am 14. März soll Anfang Juli auch der von der Mercedes Edel-Schmiede AMG aufgerüstete und fitgemachte GLA-Athlet die Massen begeistern.

Am Ende des Trainingslagers bei den AMG-Ingenieuren geht im Segment Kompakt-SUV ein Muskelpaket der Superlative an den Start. Die schwäbischen Tuner, die in ihrem Erfolgsjahr 2013 bereits die für 2017 prognostizierten Umsatzziele erreichten, haben dem Sprössling von Mercedes den stärksten jemals in Serie produzierten Vierzylinder der Welt mit auf den Weg gegeben. Den vier Töpfen mit zwei Liter Hubraum entlockt AMG satte 265 Kilowatt oder 360 PS. Außerdem soll er mit durchschnittlich 7,5 Liter Verbrauch und einem cW-Wert von 0,29 in seiner Klasse Bestwerte haben.

Die AMG-Variante des GLA begeistert vor allem wegen der großen Leistung und der Drehmomentspitze von 450 Newtonmeter mit jedem Kilometer mehr, den die 19-Zöller unter sich durchziehen. Das allradgetriebene Auto mit dem DCT-7-Gang-Sportgetriebe beeindruckt durch ein Fahrwerk, das selbst bei hohem Tempo in engen Kurven zu kleben scheint. Der GLA 45 AMG läuft wie auf Schienen.

Durch seine hohe Stabilität vermittelt der Sportler dem Fahrer Sicherheit und Vertrauen. Dabei hat die Kurverei nichts mit Arbeit zu tun. Der GLA erweist sich als komfortabler SUV, der einfach nur Spaß macht. Er ist zwar hochgesteckt, aber nicht hochbeinig. Der GLA liegt vier Zentimeter über der neuen A-Klasse, aber doch tiefer als die Klassenkameraden mit den Buchstaben Q und X im Namen.

In den mit Leder bezogenen Sitzen der AMG Variante mit den roten Gurten und der feinen roten Naht in der Bestuhlung wird jede sportliche Rundfahrt dank 7-Gang-Automatik, Allradantrieb und hochwertiger Innenausstattung zu einem äußerst entspannten Ausritt im noblen Sattel. Die Gedanken an einen SUV sind schon nach einigen Kilometern verflogen. Die Sportlichkeit steht im Vordergrund. Der AMG flitzt flink wie ein Wiesel Serpentinen hoch. Selbst bei ruckartigen Lenkbewegungen baut sich kein Wackeln auf. Der Sportsfreund bleibt sicher in der Spur und liegt wie ein Brett auf der Straße.

Zudem zeigt der GLA im - leichten - Gelände, dass er auf losem Untergrund mit großer Bodenfreiheit und Bergabfahrhilfe mühelos über Stock und Stein marschieren kann.

Die Einführung des progressiven und spritzigen Kompakt-SUV und die High-Performance-Variante von AMG sind für die Autobauer mit dem Stern im Kühlergrill ein wichtiger Baustein in der Unternehmens-Strategie, mit der die Schlagzahl neuer Modelle erhöht werde, erklärt Daimler-Boss Dieter Zetsche. Der kompakte SUV soll ähnlich hohe Eroberungsraten wie die neue A-Klasse erzielen. Bei der ist rund die Hälfte der Käufer in Europa neu bei Mercedes.

Mit der Schwester A-Klasse hat der dynamische Bruder GLA viel gemeinsam. Das Cockpit und Armaturenbrett mit dem in der Mitte aufgesetzten Bildschirm sind identisch. Alles ist in dieser Luxusklasse - die AMG-Version kostet schon in Deutschland 55.800 Euro - selbstverständlich haptisch hochwertig, eine lange Reihe an technischen Unterstützern wie Kollisionswarnung oder Müdigkeitserkennung ebenfalls selbstverständlich.

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