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Klettermax

Kein weichgespültes SUV, sondern ein echter Offroader: der Jeep Wrangler Unlimited. Wir testen ihn mit 200-PS-Diesel und "Rubicon"-Ausstattung.

Marcel Sommer/mid

Ein Jeep Wrangler Unlimited Rubicon mit Soft Top kann offroad fast alles. Neben Land Rover Defender, Toyota Land Cruiser und Mercedes G ist der Wrangler eines der letzten "echten" Geländeautos.

Die Fahrt in einem Jeep Wrangler macht Laune. Vorausgesetzt der Weg führt über eine ebene Straße mit wenigen Kurven. Oder die Straße ist mehr ein Weg und besteht aus Geröll, Sand oder Felsen.

In beiden Fahrsituationen haben die maximal fünf Insassen des 4,75 Meter langen Unlimited nichts zu meckern und machen große Augen.

Zum einen sind bei ruhigen Überlandfahrten seine beiden Fünflenker-Starrachsen mit Schraubenfedern kaum zu spüren. Zum anderen kommt der über eine Wattiefe von 76 Zentimetern und eine Bodenfreiheit von 26 Zentimetern verfügende Kraxler auch dort noch durch, wo selbst Wandervögel ins Grübeln kommen. Der Jeep Wrangler ist nichts für jedermann - kein SUV, sondern ein waschechter Klettermax.

Alle anderen Verkehrssituationen können mit dem zwei Tonnen schweren Allradler eher unkommod als genüsslich werden - von verständnislosen bis neidischen Blicken der übrigen Verkehrsteilnehmer einmal abgesehen.

Es beginnt schon beim Ausparken. Dank der noch im Rahmen bleibenden Fahrzeugbreite von 1,88 Metern sind Parklücken grundsätzlich kein großes Hindernis.

Doch aufgrund seiner zu keiner Seite vorhandenen Übersicht ist völlig unklar, ob das Gasgeben beim Zurücksetzen nun in einem gelungenen Ausparkmanöver oder einer Karambolage endet.

Kein Piepser, keine Kamera, keine Übersicht - rein gar nichts hilft. Selbst, wenn mit ein wenig Übung das Soft-Top-Verdeck nach rund zwei Minuten - natürlich manuell - nach hinten gefaltet wurde, wird es nicht signifikant besser.

Wer sich dazu durchgerungen hat, die beiden hinteren Fenster und die Heckscheibe per Zipp- und Klettverschluss herauszutrennen sowie das sperrige Verdeckgestell nach hinten zu drücken, sitzt letzten Endes in einem schwarzen Käfig aus Stahlrohrrahmen.

Die Gefahr zu schnell zu fahren, ob mit oder ohne Verdeck, besteht zum Glück nicht beim Jeep Wrangler. Der 460 Newtonmeter und 147 kW/200 PS starke und sich stets nach einem Lkw anhörende 2,8-Liter-Dieselmotor beschleunigt den 55.490 Euro (Deutschland: 42.900 Euro) teuren Jeep auf maximal 169 Kilometer pro Stunde.

Der Treibstofftank ist zwar mit 85 Litern großzügig bemessen. Doch die 8,8-Liter-Normverbrauch gelten offenbar nur für die flachen und tempobegrenzten Bundesstaaten der USA.

Eine Zehn steht bei normaler Nutzung auf jeden Fall vorne. Die stets dezent im Hintergrund arbeitende, serienmäßige Fünfgang-Automatik ist an dem großen Durst nicht ganz unbeteiligt.

Der Sprint bis Tempo 100 ist nach 11,7 Sekunden erledigt. Davon sollte aber abgesehen werden, soll die Reichweite nicht unter die magische 500 Kilometergrenze rauschen.

Wem Nebensächlichkeiten wie Spritverbrauch oder Übersicht egal sind, der kann sich glücklich schätzen. Und das nicht nur, wenn er auf den beiden vorderen, sehr bequemen und mit rotem Leder bezogenen Sitzen thront.

Auch die zweite Reihe des gegenüber dem zweitürigen Wrangler um 53 (!) Zentimeter verlängerten Unlimited bietet viel Platz für Beine und Kopf. Gleiches gilt für den Kofferraum mit fast 500 Litern Volumen.

Ein Manko hat der jedoch: Das Beladen. Die unpraktisch zur Seite öffnende Heckklappe offenbart nur eine sehr schmale Öffnung. Um Wasserkästen sicher hinter der Rückbank zu verstauen, muss der Verladende entweder über primatenhafte Armlängen verfügen, oder, so wie jeder andere, die Heckscheibe per Reisverschluss beseitigen.

Alles in allem ist dem Besitzer eines echten Jeep Wrangler Unlimited Rubicon eines sicher: die Chance, der einzige in seiner Stadt zu sein könnte kaum größer sein.

Und: Bei Hochwasser, Erdbeben oder irgendwelchen anderen Umweltkatastrophen avanciert ein Wrangler ruckzuck zum König der Straße. Ansonsten fährt man eben ein auffälliges Showobjekt - ein ewig haltbares außerdem.

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