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Platz da

Mazda hat das Äußere seines Bestseller-SUV CX-5 nur behutsam verfeinert, ihn anatomisch aber ordentlich verjüngt. 150-PS-Diesel im Test.

Text und Fotos: Berhard Reichel

Mazdas mittelgroßes SUV CX-5 ist ein wahrer Goldtopf für die Japaner und ein durchaus häufiger Anblick auf Österreichs Straßen. Weltweit wurden beeindruckende 850.000 Stück verkauft.

Nach nur drei Jahren verpassen die Japaner dem 4,55 Meter langen Beststeller ein klassisches Facelift. Das SUV steht nun dezent nachgeschärft auf den Rädern, ohne dabei das alte Modell alt aussehen zu lassen. Neue und alte Kunden können sich freuen.

Die Karosserieteile blieben unverändert, deren Innenleben nicht. Den mächtigen Kühlergrill zieren nun waagrechte Lamellen anstatt einem Wabengitter, wie auch die seitlichen Kühlöffnungen. Die Blinker sitzen jetzt in den Spiegelkappen.

Die Leuchtengrafiken vorne und hinten wirken nun dunkler, aufgeräumter und entschlossener. Voll-LED-Scheinwerfer sind jetzt ebenfalls verfügbar.

Im Innenraum geht es nun etwas nobler zu. Dezent mehr Leder und hübsch verpackter Kunststoff erfreuen. Besonders sauber und effektreich sind die Nähte um die Monitorhöhle. Diese sind nämlich ins Leder gepresst, was man allerdings erst auf den dritten Blick erkennt, wenn einem im Stau die Beschäftigung ausgeht.

Neben hübscheren Materialien wurde der Innenraum auch weiter aufgeräumt. Die Bedienung der Klimaanlage wurde vereinfacht. Der manuelle Handbremshebel hingegen musste einer elektronischen Feststellbremse weichen.

Der Bildschirm ist nun größer und kommt ohne Tasten und Regler drumherum aus. Der Lautstärkeregler ist nicht immer intuitiv zu finden, daran gewöhnt man sich jedoch. Die Kopplung mit der virtuellen Welt per Smartphone und Apps wurde erleichtert.

Neu im Programm ist auch der neue Topbenziner G192, ein 2,5 Liter großer Vierzylinder Sauger mit 192 PS. Ein Assistent hilft nun warnend und bremsend beim Rückwärts-Ausparken.

Weitere Assistenten wie Spurwechselhelfer, Notbremshilfe oder Toter-Winkel-Spion summieren sich mit wachsender Ausstattungslinie.

Platz da im Mazda: Im CX-5 gibt es für Passagiere aller Größen und Sitzplatzbelegung wirklich ordentlich Platz und Kopffreiheit. Das Ladevolumen lässt sich schnell per umgelegten Rücksitzen von 503 auf 1620 Liter erweitern.

Der CX-5 fährt sich im Großen und Ganzen wie bisher, doch dramatisch optimiert wurde die Dämmung. Hier geht es richtig leise zur Sache.

Spätestens bei normaler Musiklautstärke verfliegen auch die Abrollgeräusche anderer Verkehrsteilnehmer, lange Reisen verlieren dadurch ihren Schrecken.

Das Fahrwerk zeigt sich recht unbeeindruckt von schlechten Straßen und ist noch komfortabler geworden. Selbst die Geländegängigkeit ist für einen SUV brauchbar.

Unser getesteter 2,2 Liter Diesel wird mit dem 1,5-Tonner lässig fertig. Dabei arbeitet er leise und zart. Seine 150 PS reichen absolut, das Drehmoment von 380 Nm ist üppig. So geht es in zehn Sekunden auf 100 km/h und erst bei 200 ist wieder Schluss.

Das Start-Stopp-System-Managment sollte aber auf eine Motorpause für nur wenige Sekunden verzichten, am besten bei Klimaeinsatz selbst deaktivieren. Dafür ist der CX-5 ein toller Segler.

Ausgekuppelt rollt der SUV noch eine ganze Weile und das ohne Behinderung des Nachfolgeverkehrs. So überrascht der gute Verbrauch von 6,6 Litern Diesel nicht, auch wenn das Werk 5,2 Liter verspricht.

Man kann SUV mögen oder nicht, aber am CX-5 gibt es objektiv kaum etwas auszusetzen, wäre nicht die schlechte Übersicht. Beim Spurwechsel hat man gute Chancen sogar seitlich begleitende Autos durch die hohe Fensterlinie glatt zu übersehen.

Beim knappen Einparken geht ohne Kamera nicht viel. Der Blick nach hinten verbirgt sogar die Bremer Stadtmusikanten. Dass das Keyless-System einmal gestartet auch ohne Schlüssel im Fahrzeug weiterfährt, findet man erst nach einigen Tagen amüsant, wenn überhaupt.

Der CX-5 startet in der Basisausstattung G165 Emotion mit 24.990 Euro. Serienmäßig an Bord ist dabei unter anderem eine manuelle Klimaanlage, Start-Stopp-System, Berganfahrhilfe und Bordcomputer. Der günstigste Allrad ist für 31.690 Euro zu haben.

Für unsere getestete allradgetriebene "Hannes Arch Edition" sind stolze 38.418 Euro fällig. Dafür wird auch jede Menge geboten: Tempomat, LED-Leuchten sowie adaptives Kurvenlicht und Fernlichtassistent, City-Notbremsassistent, Sitzheizungen vorne, Bluetooth, Einparkhilfe vorne und hinten mit Rückfahrkamera, Regen- und Lichtsensoren und ein Keyless-System.

Lediglich für das Navigationssystem muss man noch 500 Euro Aufpreis zahlen. Wer optisch noch eins drauf legen möchte, lässt sich seinen CX-5 in der bislang seriösesten Effektfarbe "Soul Rot Metallic" für 770 Euro lackieren.

Plus
+ geringer Verbrauch
+ großzügiges Raumangebot
+ Passives RDKS
+ sehr gute Geräuschdämmung

Minus
- schlechte Übersicht

Resümee
Ob Straße oder Wald, der CX-5 kommt mit vielen Untergründen zurecht. Dabei bietet er hohen Komfort und gute Fahrleistungen. Das Platzangebot ist vorbildlich, der Verbrauch geht in Ordnung. Enges Rangieren ist mangels Übersicht jedoch stressig - Assistenzsysteme dazubestellen!

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