Mini Paceman Cooper D ALL4 - im Test | 31.01.2015
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Im Paceman fällt wie im Countryman die deutlich aufrechtere Sitzhaltung im Vergleich zu den normalen Minis auf.
Den großen Rundtacho in der Mitte muss man mögen oder auch nicht, er wird erst beim nächsten Modellwechsel verschwinden. Immerhin gibt es auch eine digitale Geschwindigkeitsanzeige im Kombiinstrument hinter dem Lenkrad.
Ergonomie steht nicht an erster Stelle, ersichtlich etwa am verdrehten Handbremsgriff, der offenbar dem Schubhebel eines Flugzeuges nachempfunden ist und Schaltern´, die ungewohnt am Dachhimmel platziert wurden. Der Ausblick durchs flache Windschutzscheibenband ist nach schräg oben dürftig.
Ohne Automatik steht die gespürte Kraft jener des stärkeren SD kaum nach. Außerdem lässt sich das Getriebe richtig präzise und spaßig verwalten. Die Lenkung ist direkt und dennoch harmonisch abgestimmt.
Unangenehme Antriebseinflüsse bleiben auf der Strecke. Bis auf Querfugenschüttler ist das Fahrwerk Mini-typisch straff ausgelegt und liegt gut auf der Straße, für ein Fahrzeug mit erhöhter Bodenfreiheit. Die Betonung liegt auch richtig bei Straße, alles abseits ist nicht sein Revier.
Die Dämmung ist in allen Lagen auffallend komfortabel, besonders aber bei höheren Autobahngeschwindigkeiten. Reduzierter, aber immer noch vernehmbar nagelt der Motor vor sich hin. Auch im Stand können die Vibrationen nerven und man freut sich auf den Einsatz des schnellen Start/Stopp-Systems.
Beim Einparken ist der Paceman erfrischend handlich, wer sich für eine Einparkhilfe entscheidet, erfreut sich über das einweisende Geräusche der Einparkhilfe, das jetzt an eine Mischung aus Ping Pong und Adriano Celentanos "Svalutation" erinnert.
Auch der durchschnittliche Testverbrauch von knapp sechs Litern Diesel braucht sich nicht zu verstecken. Für 1,5 Tonnen und Allradantrieb ein passabler Wert.
Preislich beginnt der Paceman als Benziner mit 122 PS bei 23.940 Euro, für unseren Testwagen Mini Cooper D Paceman ALL4 mit 112 Diesel-PS legt man 26.990 Euro hin.
Serienmäßig an Bord sind beim Paceman unter anderem Start-/Stopp, Regensensor, Lichtautomatik, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel sowie Sportsitze für Fahrer und Beifahrer.
Das Zusatzpaket „Wired“ kann man für 1.600 Euro erwerben, das Navi (Einzeln 520 Euro), Spracheingabe (Einzeln 225 Euro) und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit USB-Audio-Schnittstelle (Einzeln 365 Euro) beinhaltet.
Möchte man sich beim Einparken durch akustische Töne unterstützt wissen, kann man für 300 Euro Abstandswarner hinten wählen. Ebenfalls praktisch sind automatisch abblendende Innen- und Außenspiegel für 215 Euro.
Xenonlicht mit automatischer Leuchtweitenregulierung gibt es für 600 Euro, für weitere 220 Euro zu einem adaptiven Kurvenlicht erweiterbar. Um den Mini sportlicher zu machen, kann man sich zahlreiche John Cooper Works Pakete von 715 Euro bis 4.050 Euro einbauen lassen.
Plus
+ agiles Fahrverhalten
+ direkte Lenkung
+ souveräne Traktion
Minus
- Ergonomie auch nach Facelift nicht optimal
- Motorakustik
- (Auf-)Preisgestaltung
Resümee
Das SUV-Coupé hatte kosmetische Eingriffe prinzipiell nicht nötig, technisch ist der Paceman nach dem Facelift wieder tagesaktuell. Der große Mini ist ein komfortabler und auffälliger Begleiter. Die Verarbeitung ist top, nur die Dieselakustik ist trotz Verbesserung noch immer rau.

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