Kia Sorento 2.2 CRDi AWD GT-Line - im Test | 23.10.2018
Feinschliff fürs Schiff
Nach drei Jahren erhielt Kias SUV-Flaggschiff Sorento ein Facelift. Wir testen den großen Koreaner mit 200 PS starkem Diesel und sportlicher "GT-Line".
Georg Koman
Damit man das Facelift des bis zu siebnsitzigen Kia Sorento auch gleich erkennt, wurden die Front- und Heckstoßfänger neu gestaltet, der Kühlergrill ist nicht mehr verchromt, sondern präsentiert sich in dunkel satiniertem Metallton.
Ebenfalls neu sind LED-Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht (ab Ausstattung "Gold"), LED-Rückleuchten, die beim getesteten "GT-Line" vorhandenen LED-Nebelscheinwerfer im "Ice Cube"-Design sowie frische 19-Zoll-Felgen. Im Innenraum gibt es feinere Softtouch-Materialien, Lenkrad und Armatureneinheit wurden umgestaltet, die Klimatisierung erfolgt über ein LCD-Display.
Für den 188 PS starken Benziner gibt es serienmäßig eine Sechsstufen-Automatik, für den getesteten 200-PS-Diesel neuerdings sogar eine vom Hyundai-Konzern selbst entwickelte Achtstufen-Automatik. Weitere Goodies des sportlich designten und grundsätzlich mit Allradantrieb angebotenen Topmodells "GT-Line" sind rot lackierte Bremssättel, Trittbretter, schwarze Sitzbezüge in gestepptem Echtleder mit grauen Kontrastnähten, Schaltwippen am Lenkrad und Zierelemente in satiniertem Chrom.
Auch die restliche Serienausstattung ist üppig: Zweizonen-Klimaautomatik, schlüsselloser Zugang, Head-up-Display, Sitzheizung vorn und hinten, elektrisch verstellbare Vordersitze, beheizbares Lederlenkrad, 360-Grad-Kameras, Adaptiv-Tempomat, Querverkehrs-Warner, aktiver Spurhalte- und Fernlicht-Assistent. Parksensoren vorne und hinten sowie mehrere Fahrmodi. Dazu kommen noch die neueste Generation des 8-Zoll-Navigationssystems, der Multimediadienst Kia Connected Services und eine kabellose Smartphone-Ladestation. Für richtig guten Klang sorgt ein neues Harman/Kardon-Soundsystem mit 640 Watt Gesamtleistung.
Der bekannte Vierzylinder-Diesel ist wie gehabt exzellent gedämmt, mit der neuen, sanft schaltenden Achtgang-Automatik hört man ihn noch weniger, weil er meist im Drehzahlkeller agieren kann. Die Fahrleistungen sind zwar nicht außerordentlich (0-100 km/h in 9,4 Sekunden), was sich in der Realität aber souveräner anfühlt als auf dem Papier.
Die Federung ist komfortabel ausgelegt, ohne dabei die Fahrsicherheit zu vernachlässigen. Zu schnell angegangene Kurven quittiert der große Wagen mit relativ fürhem, aber nicht behäbigem Untersteuern. Die mitteldirekte Lenkung ist sehr präzise, die Bremsen arbeiten wirkunsgvoll und fadingfrei.
Der Passagier-Platz ist richtig üppig, auch im Fond sitzt man dank langem Radstand (2,78 Meter) und nicht nur umklapp-, sondern zudem verschiebbarer Rückbank sehr bequem. Der Laderaum bietet mit 660 bis 1.732 Litern mehr als genug Volumen. Für 1.000 Euro Aufpreis sind zwei weitere SItze für Reihe drei erhältlich.
Sitzposition und Übersicht sind tadellos, die intuitive Bedienbarkeit des Multimedia-Systems gehört zu den besten überhaupt. Der Beifahrersitz kann auch von der Fahrerseite aus elektrisch verstellt werden (Bild links).
Offroad ist der große Sorento lediglich durch seinen langen Radstand limitiert. Seine Bodenfreiheit geht mit 19 Zentimetern in Ordnung, dazu verfügt der Allradantrieb über ein sperrbares Mitteldifferenzial, und eine Bergabfahrhilfe gibt es außerdem.
Der Verbrauch lag in unserem Test bei 7,3 Litern. Das ist zwar deutlich über dem Normmix-Wert von 6,2 Litern, liegt jedoch um einen halben Liter unter dem Testverbrauch des gleich starken Vorgängers mit Sechsgang-Automatik.
Als Kaufpreis ruft Kia für den 2,2 CRDi GT-Line 58.390 Euro auf. Das ist vorderhand eine Menge Geld. Allerdings darf man dabei die extrem üppige Ausstattung nicht vergessen. Wer sich mit dem auch nicht kargen Einstiegs-Level "Titan" begnügt, bezahlt beispielsweise nur 43.390 Euro - für ein 4,80-Meter-Schiff mit Allradantrieb und Achtgang-Automatik. Kein Wunder, dass fast die gesamte Konkurrenz ausstattungsbereinigt teurer ist.
Plus
+ sehr großzügige Platzverhältnisse
+ gute Material- und Verarbeitungsqualität
+ enorme Serienausstattung
+ sieben Jahre Fahrzeuggarantie
+ fairer Kaufpreis
Minus
- In Topausstattung absolut gesehen kein Preisbrecher
Resümee
Der Kia Sorento ist geräumig, komfortabel, qualitativ hochwertig und gerade richtig motorisiert. Via Facelift wurde er mit LED-Scheinwerfern und diversen Assistenz-Systemen wieder auf den neuesten Stand gebracht.

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