4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
{**} {**} {**} {**}

Feinschliff

Nissan hat sein mittelgroßes SUV X-Trail optisch und technisch aufgefrischt. Wir testen den 177-PS-Diesel mit Automatik und Topausstattung "Tekna".

Georg Koman

Entsprechend dem aktuellen Familiendesign erhielt der Nissan X-Trail im Zuge des aktuellen Facelifts einen neuen, gefälligeren Kühlergrill sowie frisch gestaltete Front- und Heckschürzen samt Scheinwerfer- und Leucht-Einheiten.

Diese optischen Modifikationen wirken sich auf die Länge aus: mit nunmehr 4,69 Metern geriet der X-Trail um fünf Zentimeter länger. Breite (1,83 Meter), Höhe (1,74 Meter) und Radstand (2,71 Meter) bleiben allerdings unverändert.

Innen fällt das neu gestaltete Lenkrad mit abgeflachter Unterseite auf. Das sieht sportlich aus und erleichtert den Einstieg. Ebenfalls neu ist die elektrische Heckklappe, die in den beiden höchsten Ausstattungen berührungslos per Fußwackeln zu öffnen ist. Der Kofferraum wuchs von 550 auf 565 Liter, beim wie gewohnt gegen Aufpreis erhältlichen Siebensitzer sind es 445 Liter. Klappt man die Rücksitze um, beträgt das Ladevolumen bis zu 1.996 Liter.

Ein Update gab es auch in Sachen Assistenzsysteme: Der "ProPILOT" übernimmt gegen Aufpreis auf der Autobahn (ohne Spurwechsel), im Kolonnenverkehr und im Stau die Steuerung von Lenkung, Beschleunigung und Bremsen mithilfe der effektiven Verknüpfung der Fähigkeiten des aktiven Spurhalte-Assistenten, des Adaptiv-Tempomaten und des Stauassistenten. Was in der Praxis sehr gut funktioniert, solange die Hände brav am Lenkrad bleiben.

Unser Testwagen setzt auf die Stufenlos-Automatik "Xtronic", wäre allerdings auch mit Handschaltung bestellbar. Wir stellen fest: sauber gelöst. Kein unnötiger Gummiband-Effekt wie bei den Planetengetrieben mancher Hybridfahrzeuge. Gas geben und der X-Trail schiebt verzögerungsfrei an.

Kräftig noch dazu, denn 177 PS und ein Drehmoment von satten 380 Nm reichen für jederzeit flottes Vorankommen. Gefühlt spritziger, als es die Werksangabe von exakt zehn Sekunden für den 0-100-km/h-Sprint vermuten ließe.

Fahrdynamisch präsentiert sich der Nissan X-Trail wie gewohnt auf der sanft-komfortablen Seite, das Geräuschniveau wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich vermindert. Gleiten schätzt das hohe SUV definitiv mehr als Hetzen.

Der Verbrauch hält sich üblicherweise in Grenzen: Die Werksangabe von sechs Litern für den Normmix schafften wir im Test zwar nicht, aber sieben Liter sind für einen Fast-Zweitonner mit Allradantrieb auch nicht zu verachten.

Sollte jemand tatsächlich ins Gelände fahren wollen, hat er mit dem X-Trail eine gute Wahl getroffen - vorausgesetzt, der Allradantrieb um rund 3.000 Euro wurde mitbestellt: 21 Zentimeter Bodenfreiheit sind OK, Traktion und Böschungswinkel passen ebenfalls. Via Einstellrad kann man zwischen Frontantrieb, intelligentem Allrad und 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse fixiertem Vierradantrieb auswählen. Eine Bergabfahrhilfe ist ebenfalls an Bord.

Der Touchscreen des Nissan ist klein geraten und recht tief platziert, die Bedienung sämtlicher Funktionen geht aber grundsätzlich in Ordnung. Beladbarkeit und Kofferraum-Variabilität sind ebenfalls tadellos. Einzig eine umklappbare Beifahrersitzlehne ist - im Gegensatz zu zahlreichen Konkurrenten - nicht erhältlich.

Als Topmodell "Tekna" ist der Nissan X-Trail überkomplett ausgestattet: LED-Scheinwerfer, Lederpolsterung, Klimaautomatik, schlüsselloser Zugang, Sitz- und Lenkradheizung, elektrisch einstellbare Vordersitze, 19-Zoll-Alufelgen, sensorgesteuerte E-Heckklappe, automatisch abblendender Innenspiegel, 360-Grad-Rundumsicht, diverse Assistenzsysteme, Bose-Sound etc. etc. etc.

An Extras bleiben neben dem "ProPILOT" lediglich Metallic-Lack und die (nur für Kinder empfehlenswerte) dritte Sitzreihe übrig, abgesehen von Goodies aus dem Zubehörprogramm - wie Fahrrad-und Schiträger, Gummimatten oder ein paar Styling-Elemente.

So viele Goodies müssen zwangsläufig ihren Preis haben. Wer "einmal alles" fordert, bezahlt für den Nissan X-Trail 2.0 dCi 4x4 Xtronic "Tekna" 49.199 Euro, ist dann aber auch am obersten Ende der X-Trail-Preisliste angelangt. Los geht es mit 163 Benziner-PS, Handschaltung, Frontantrieb und Ausstattung "Visia" hingegen schon ab 26.190 Euro.

Plus
+ gutes Platzangebot
+ komfortables Fahrwerk
+ tolle Ausstattung beim "Tekna"
+ hochwertige Materialien
+ zahlreiche Assistenzsysteme Serie

Minus
- tief platzierter, kleiner Touchscreen
- langsame Heizung und Sitzheizung

Resümee
Im Zuge des aktuellen Facelift wurde der Nissan X-Trail vor allem in Sachen Assistenzsysteme und Innenraumqualität aufgewertet. Auch das Außendesign ist wieder zeitgemäß. Der Preis ist fair, wenn man die gewaltige Ausstattungsfülle mit einbezieht.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Double Cab Pick-Up mit BMW-Power

Ineos Grenadier Quartermaster enthüllt

Robust, praktisch und im Gelände unschlagbar; das und nicht weniger verspricht Grenadier für ihr nunmehr zweites Modell, den Quartermaster. Dieser kann ab 01. August in Österreich bestellt werden.

Subaru Forester Sondermodell: Black Edition

Ein Klassiker in Schwarz

Seit den späten 1990ern bevölkert der Subaru Forester das – damals noch junge – SUV-Segment. Mit besonderen Designelementen in schwarz kommt nun die Black Edition zu den Händlern.

Fords Aushängeschild für Inklusion

Goodwood: Ford zeigt den "Very Gay Raptor"

Einfach nur cool, dieses Gefährt: Ford wird bei dem diesjährigen Festival of Speed im südenglischen Goodwood (bis 26. Juni 2022) unter anderem mit dem besonders kräftigen Ranger Raptor-Pick-up der nächsten Generation vertreten sein. Und zwar mit einem ganz besonderen Exemplar.

Im Mai war es so weit: Die Mercedes G-Klasse hat ein neues Bodykit von HOFELE bekommen. Mit dem EVOLUTION Bodykit hat die Design-Schmiede aus Sindelfingen ganze Arbeit geleistet.

Nicht mal Fliegen ist schöner

Das ist der Brabus 900 Crawler

Zum 45-jährigen Firmenjubiläum geht Tuning-Profi Brabus aus Bottrop neue Wege: Mit dem Brabus 900 Crawler präsentieren die PS-Spezialisten ihr erstes Supercar mit selbst konstruiertem Chassis und einer weitgehend offenen viersitzigen Karosserie. Man könnte auch sagen: Ein putziges Spielzeug für den Öl-Scheich.

Der späte Vogel überfährt den Wurm

Ford Ranger Raptor im Test

Die Autowelt ist im Umbruch. Und dann ist da Ford. Die hauen, vermutlich ala „wann, wenn nicht jetzt noch schnell“, die Neuauflage ihres Pick-up-Bestsellers mit dem Motor aus dem Ford GT, einem Bodykit aus Bubenträumen und dem Fahrwerk eines Baja-Rennwagens raus. Komplett vorbei am Markt? Vielleicht. Trotzdem großartig? Verflucht ja.