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Erwachsen geworden

Nach neun Jahren war es beim Nissan Juke Zeit für ein neues Modell. Und der wirkt erwachsener, ohne den alten Charme verloren zu haben.

mid/arei

Nissan hat sich zur Weltpremiere der zweiten Generation des Juke etwas einfallen lassen, hat Journalisten aus aller Welt zeitgleich zur Premiere nach London, Paris, Mailand, Barcelona und Köln eingeladen.

Im schicken Store der Möbelmanufaktur Ikono im Kölner Rheinauhafen hat Nissan ein Ambiente errichtet, das nicht nur Konnektivität betonen oder in die Zukunft weisen soll, sondern auch mit den Erwartungen spielt. Geheimniskrämerei auf 007-Agenten-Art, denn schließlich mussten Fans des Juke satte neun Jahre auf die zweite Generation warten. Die Spannung steigt: Was können sie vom Nachfolger erwarten?

Nissan spielt mit dem Ruf, den sich der Juke mit seinem unkonventionellen Stil, dem extrovertierten Auftritt erarbeitet hat. Entweder man hasst das SUV oder man liebt es. Dazwischen ist nur wenig Platz, der Crossover weckt Emotionen, so oder so. Immerhin fast eine Million Fahrzeuge der ersten Generation wurden verkauft. Auch weil die Zahlen rückläufig waren, es inzwischen zahlreiche Konkurrenten im B-Crossover-Segment für den einstigen Pionier gibt, war es höchste Zeit für den nächsten Schritt. Und der wirkt reifer, neu definiert, ohne den alten Charme zu verlieren. Der Juke bleibt immer noch polarisierend, ist aber erwachsener geworden.

Das Gesicht prägen die Modell-typischen runden Scheinwerfer, die jetzt serienmäßig in Voll-LED-Ausführung gehalten sind und eine Y-Zeichnung aufweisen, sowie der V-Motion-Kühlergrill von Nissan. Das scheinbar schwebende Dach im Coupé-Stil - die Dachlinie fällt in der Seitenansicht quasi ab - soll ebenfalls für ein Crossover-Feeling sorgen.

"Die Front ist bulliger, volumenorientiert. Wir haben mit dem Ruf gearbeitet, den der Juke hat, wollten aber auch etwas Neues dazu finden", sagt Nissans Design-Experte Daniel Schlapp. Die Frage war: Wie kann man ihn weiter polarisieren, ohne zu extrem zu werden?

Schlapp erklärt: "Wir haben die guten Elemente behalten, haben das Auto aber noch sportlicher, coupéhafter gemacht. Wo die erste Generation vielleicht ein bisschen zu extrem war, sind wir mehr zum Mainstream gegangen. Er ist dafür extremer geworden, wo er es in der ersten Generation vielleicht nicht war." Beispiele für mehr Mainstream: Die Front ist aufgeräumter, harmonischer. Beim früher vertikal orientierten Heck wurden die Rücklichter in die Breite gedrückt, um das Fahrzeug breiter aussehen zu lassen.

Für den Nachfolger hat man sich Zeit gelassen. Denn seit dem Start des Juke 2010 hat sich im B-Segment eine Menge getan. Neben wachsender Konkurrenz ging es um das Design. "Wir mussten das Auto neu definieren, um erwachsener zu werden", sagt Ponz Pandikuthira, Vice President für Produktplanung bei Nissan Europe. Der Hauptgrund für die Verzögerung ist aber der Antriebsstrang.

Denn in die entscheidenden Planungen fiel der Dieselskandal, was eine Neuausrichtung zur Folge hatte. Außerdem wollte man sich die Möglichkeit offenlassen, den Juke später möglicherweise zu elektrifizieren, in welcher Form auch immer. Ein Vorteil der Verspätung: Neueste Konnektivitätsfeatures, das neueste Infotainment-System, zahlreiche Fahrerassistenten und der ProPilot gehören jetzt zur Ausstattung. "Wir sind ein kalkuliertes Risiko eingegangen, das sich auszahlen wird", sagt Pandikuthira.

Ausgestattet ist der Juke jetzt mit einem DIG-T-Turbobenziner mit drei Zylindern, der aus einem Liter Hubraum 86 kW (117 PS) entwickelt. Die Kraftübertragung übernimmt wahlweise ein Sechsgang- Schaltgetriebe oder ein sportliches Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DCT). Die zweite Modellgeneration des Juke kommt generell mit mehr Platz für den Fahrer und die Passagiere. Der Juke misst nun 4,21 Meter in der Länge, 1,80 Meter in der Breite und knapp 1,60 Meter in der Höhe.

Trotz des Längenzuwachses ist die Neuauflage rund 23 Kilogramm leichter als der Vorgänger. Mit dem vermehrten Einsatz hochfesten Stahls will man für eine steifere Plattform sorgen, die Stabilität, Performance und Kurvenverhalten verbessern und für mehr Kontrolle sorgen soll. Entwickelt in London und gefertigt im britischen Sunderland, rollen die ersten Fahrzeuge Ende des Jahres auf die Straße.

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